Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
lehnen, und schätzte die Tatsache, dass sie nicht allein war. Ihre
Schwester Alexis war die Starke und liebte die Einsamkeit. Brittany sehnte sich
nach Gesellschaft.
Mit
einer Hand zog er ihr pink-weißes Laken zurück und legte sie sanft aufs Bett.
Brittany seufzte erleichtert. Das Bett fühlte sich gut an. Dann drehte er sich
um und kramte in ihrer Kommode herum.
»Wonach
suchst du?«
Er
kam mit einem T-Shirt in der Hand zu ihrem Bett zurück. »Ich habe dir etwas
Neues zum Anziehen geholt. Dein Shirt ist durch und durch nass.«
Außerdem
ließ es sie frösteln. Sie streckte die Hand nach dem neuen Shirt aus. »Danke.«
Aber
er gab es ihr nicht. Stattdessen ließ er es aufs Bett fallen, ergriff den Saum
des Shirts, das sie anhatte, und zog ihn hoch.
»Corbin!«,
kreischte sie. Hallo? Sie trug keinen BH. Doch bevor sie seinen Namen auch nur
zu Ende gequäkt hatte, hatte er ihr bereits das Shirt ausgezogen. Abgesehen von
leichten Baumwoll-Shorts, die sie zum Schlafen trug, war sie nackt.
Nackt
mit Corbin und der Grippe. Was für eine grausame Ironie.
»Ich
werde nicht über dich herfallen«, sagte er leicht beleidigt. Sein Akzent war
stärker geworden. »Ich bin Arzt, falls du dich erinnerst. Ich versuche zu
helfen.«
Das
wusste sie. Aber sie fühlte sich trotzdem nicht weniger bescheuert. Sie wollte
ihn anmachen, nicht auf ihn kotzen. »Ich weiß.« Ihr Arm glitt vor ihren
Oberkörper, um ihre Brüste zu bedecken. Es war einfach zu blöd, nur halb
bekleidet zu sein. »Danke.«
Er
sah die Bewegung ihres Arms. Ein leises Lächeln trat auf sein Gesicht, während
er das neue T-Shirt zurechtlegte. »Du musst dich vor mir nicht schämen.«
Brittany
antwortete nicht. Er streifte das Shirt über ihren Kopf. Sie half ihm dabei, es
über ihren Oberkörper zu ziehen, und sank dann erschöpft aufs Kissen zurück. Er
holte ihr ein Glas Wasser und einen nassen Waschlappen, mit dem sie sich das
Gesicht wusch. Er legte die Decke auf sie und zog alles glatt. Sie fühlte sich
noch immer furchtbar, doch es gefiel ihr, dass er sie umhegte, sich um sie
kümmerte.
»Warum
bist du hier, Corbin?«, fragte sie, als er ihr ein einzelnes Haar von den
Lippen wischte.
Jetzt
war es an ihm, verlegen auszusehen. Er verschränkte die Arme und runzelte die
Stirn. »Ich habe deine Verzweiflung gehört, also bin ich gekommen.«
»Du
kannst meine Gedanken hören?« Er hatte das bereits früher gekonnt. So hatte sie
ihn mehrere Male kontaktiert. Bevor sie miteinander geschlafen hatten und er
abgehauen war.
»Ich
bin nicht abgehauen.« Er sah empört aus. »Du wolltest, dass ich gehe.«
Das
beantwortete ihre Frage nach seiner Fähigkeit, ihre Gedanken zu lesen.
Brittany
spürte, wie sie lächelte. Er mochte sie. Es war ihm nur ähnlich peinlich
gewesen wie ihr. Gleich fühlte sie sich so viel besser. »Du hast recht. Das
habe ich. Trotzdem danke, dass du heute Nacht gekommen bist.«
Ihr
fielen die Augen zu. Mit einem Mal war sie schrecklich müde. Erschöpft.
»Gern
geschehen, cherie«, flüsterte er. Kühle Lippen pressten sich auf ihre Stirn.
»Schlaf, Brittany!«
Und
das tat sie und fühlte sich warm und beschützt.
8
Neben
Cara aufzuwachen war Seamus' neuer Lieblingsteil der Nacht geworden. Wenn sie
schlief, verdrehte Cara nicht die Augen oder riss Gefangenenwitze. Wenn sie den
tiefen, intensiven Schlaf des jungen Vampirs schlief, suchte sie immer nach
ihm. Sie wälzte sich im Bett hin und her, bis sie ihn berührte. Und sie
streckte sogar Tag für Tag ihren Arm über seine Brust oder Mitte.
Es
befriedigte Seamus enorm, in dieser reinen Glückseligkeit aufzuwachen, während
sie ihn umarmte und im Schlaf ihr Vertrauen schenkte.
Wenn
sie aufwachte, üblicherweise dreißig bis sechzig Minuten nach ihm, wollte sie
reden. Und ihm gefiel es zuzuhören.
»Mmmmh«,
gähnte sie, ein Bein noch immer über seinem liegend. Sie machte kurz die Augen
auf, dann schloss sie sie wieder. »Ich habe geträumt. Es war schön, aber
merkwürdig. Meine Großmutter hat nur wenig Englisch gesprochen, und jetzt, da
sie gewissermaßen ihren Sinn für die Wirklichkeit verloren hat, spricht sie nur
noch Koreanisch, aber in meinem Traum waren wir Einkaufen, so wie wir das
früher jeden Sonntag getan haben. Wir fuhren mit dem Bus zum Supermarkt, und
sie sprach Englisch, als ob es ihre Muttersprache wäre. Was glaubst du, was Träume
bedeuten, Seamus?«
»Ich
glaube, das sind Wünsche und Sorgen, die durch unser Unbewusstes schwirren,
während wir
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