Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
getroffen hatte. Das hier war nur der sichtbare Beweis.
Button
war fertig und sprang davon. Er jaulte erstaunt, weil er abrupt zurückgerissen
wurde, als die Leine zu Ende war. In der Zwischenzeit rannten Fritz und Satan
begeistert zu Buttons Hinterlassenschaft und schnüffelten daran herum.
»Bäh,
hört auf damit, Jungs! Das ist abscheulich.« Er zog sie beide zurück. Sie
wollten ihren Weg fortsetzen. Wenigstens war die Nacht schön. Klar und kühl.
Die üblichen Gruppen von Leuten waren unterwegs, und er hatte entschieden, auf
dem Las Vegas Strip zu bleiben, auch wenn er einen guten halben Block von den
eigentlichen Menschenmengen entfernt war.
»Hey.«
Eine Frau berührte seinen Arm. »Ja?«
Die
Frau war Hostess eines Restaurants mit maritimem Motto und trug einen Rock, der
an einen Meerjungfrauenschwanz erinnerte, und Muschelplatten über den Brüsten.
Sie verschränkte die Arme über ihren Muscheln. »Wollen Sie das nicht aufheben?«
»Was
soll ich aufheben?«
Sie
deutete auf Buttons Haufen. »Wissen Sie, dazu gibt es ein Gesetz.«
Als
er den Blick darauf warf, war Seamus klar, warum. Das war wirklich verdammt
widerlich, und er fühlte sich mit einem Mal schuldig, dass er überhaupt
zugelassen hatte, dass Button so etwas gemacht hatte. Aber zum Teufel, wohin
sollte er den Hund denn dafür bringen? Sollte er ihn raus in die Vorstadt
fahren, damit er dort sein Geschäft erledigte? Sie lebten in einem Kasino, und
der Hund hatte die Wahl zwischen Kies, Bürgersteig und dem Rasen neben dem
Pool. Irgendwie hatte Seamus das Gefühl, dass das auch nicht gut ankäme.
»Was
soll ich damit tun?«
Die
Frau verdrehte die Augen und beugte sich über ihren Stand am Eingang des
Restaurants. Sie zog eine blaue Plastiktüte hervor. »Hier. Heben sie es auf und
werfen Sie es in einen der Abfalleimer an der Straße, damit es nicht irgendein
Restaurant oder eine Bar verpestet. «
Er
nahm die Tüte und war ganz und gar nicht begeistert von der Aussicht,
Hundekacke wegzuräumen. »Wie krieg ich das in die Tüte?« Er würde das nicht
anfassen!
»Sie
benutzen die Tüte, um es aufzuheben, dann drehen sie die Tüte um und binden sie
zu.« Sie tätschelte Fritz' Kopf, während Seamus versuchte, Vampirüberzeugung
anzuwenden und sie es erledigen zu lassen, aber sein Gewissen spielte nicht
mit. Er streifte die Tüte über die Hand und beugte sich vor, wobei er die Luft
anhielt, damit er es nicht riechen musste.
»Warum
gehen Sie überhaupt um zwei Uhr früh mit Ihren Hunden spazieren?«, fragte sie.
»Ich
tue jemandem einen Gefallen.« Seamus griff nach dem Haufen und hob ihn auf.
Einen großen Gefallen. Rasch drehte er die Tüte um und band sie zu. Jetzt
baumelte eine warme Plastiktüte von seiner Hand.
Und
sein Handy klingelte. Er warf die Tüte in den Mülleimer und fragte sich, ob
Cara diesen ganzen Ärger wert war. Vielleicht sollte er sie einfach gehen
lassen, wenn sie unbedingt wollte.
Der
Anrufer war Ethan. Er nahm ab. »Was ist los?«
»Bitte
komm in mein Büro. Cara hatte einen kleinen Zusammenstoß mit deinen Freunden
aus der Gasse.«
Seamus
wurde es eiskalt. »Ist sie okay?«
»Es
geht ihr gut. Sie steht nur leicht unter Schock. Ich habe sie mit zwei meiner
Männer in deine Wohnung geschickt.«
»Ich
bin gleich da.« Seamus schob das Handy in die Tasche und zog an allen drei
Leinen. Die Hunde stolperten übereinander, zogen nach rechts und nach links und
stupsten sich an.
Ein
Gefühl, das er nicht recht verstand, schnürte Seamus die Kehle zu, und er
verlor die Geduld. »Schluss damit, Jungs. Sofort!«, sagte er mit tiefer, fester
Stimme.
Wie
durch ein Wunder hoben alle drei den Kopf und gehorchten.
Im
Laufschritt ging es zurück zum Kasino, so schnell die beiden Labradore konnten.
Der Chihuahua kläffte aufgeregt auf Seamus' Arm. Seamus stoppte nicht im
zweiundzwanzigsten Stock, in dem Ethans Büro lag. Er musste zuerst nach Cara
sehen.
Als
er die Tür zu seiner Wohnung öffnete, ging sie im Wohnbereich unruhig auf und
ab. Blass sah sie aus und ängstlich, war jedoch unverletzt. »Bist du okay?«
Sie
nickte und breitete die Arme aus. Seamus war gerührt, dass sie seinen Trost
wollte. Er ging zu ihr, während sein Herzschlag sich normalisierte. Verdammt,
sie hatte ihn zu Tode erschreckt. Auch er musste sie in seinen Armen spüren.
Aber
statt sich in seine Arme zu schmiegen, streckte sie die Hände aus und nahm ihm
den Chihuahua vom Arm. Sie vergrub die Lippen im Nackenfell des Hundes und
schloss
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