Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
erschaudernd die Augen.
Seamus
hielt inne, die Hände auf halbem Weg zu ihren Schultern. Okay, jetzt fühlte er
sich wie ein Esel. Sie wollte den rattengesichtigen Hund, nicht ihn. Und die
beiden Bodyguards, Michael und Stanley, taten ohne Erfolg so, als hätten sie es
nicht gemerkt. Na klasse!
Sie
standen an den Enden des Wohnbereiches, der eine am Fenster, der andere an der
Tür, die auf den Hotelflur führte. Im Augenblick waren sie schwer damit
beschäftigt, den Fußboden beziehungsweise die Decke zu mustern.
»Bitte
warten Sie draußen«, sagte er und deutete mit den Daumen in die Richtung.
»Ja,
Mr. Fox.« Sie gingen mit raschelnder Kleidung und quietschenden Schuhsohlen an
ihm vorbei.
Als
sie weg waren, atmete Seamus tief durch und versuchte, sich zu entspannen. Cara
sah aus, als ob sie okay wäre. Das allein war wichtig. »Was ist passiert?«
Sie
öffnete die Augen, und die Angst, die er darin sah, traf ihn zutiefst. »Ich war
auf dem Weg zur Kasse, um mich auszahlen zu lassen, und da war er im Flur.
Einer der Kerle aus jener Nacht ... der gesagt hatte, ich sei hübsch. Dass ich
gut schmecken würde.«
Seamus
erinnerte sich an den kranken Tonfall in der Stimme des Vampirs in jener Nacht
und wie sehr es ihn damals wütend gemacht hatte, aber er hatte ihr nicht helfen
können, da er mit dem anderen Vampir gekämpft hatte. »Hat er heute Nacht
irgendetwas zu dir gesagt?«
»Nein.
Er hat in die Innentasche seines Jacketts gegriffen und ein Messer
herausgezogen. Der Bodyguard ist von hinten gekommen ...« Sie deutete mit dem
Arm hinter sich. »Und dann hat er den Typen niedergeschlagen, bevor ich
überhaupt richtig begriff, was passierte. Doch der Leibwächter hat gesagt, der
Typ wollte mich umbringen.«
Er
musste sich sehr, sehr zusammenreißen, um nicht den Couchtisch durchs Fenster
zu werfen. Das alles machte ihn richtig wütend. Er wollte wissen, wer diese
Vampire waren und was sie wollten. Und wie er sie umbringen konnte. Niemand
würde Cara auch nur ein Haar krümmen.
»Hi,
Mr. Spockie-Wockie«, säuselte Cara ihren Hund an. »Du hast mir gefehlt.« Sie
sah voller Sorge zu Seamus hinüber. »Dieser Kerl ... er hat gestunken. Nach
ekelhaft süßlichem Schweiß, aber extrem. Als hätte er wochenlang nicht
geduscht. Es war ein fast chemischer Geruch.«
Sie
erschauderte wieder, und Seamus gab seinem Wunsch nach und legte die Hände auf
ihre Schultern und zog sie an sich. Sie sträubte sich nicht. Vielmehr seufzte
sie und lehnte den Kopf an seine Brust, während der Hund zwischen ihnen ruhte.
»Ich
bin verdammt froh, dass du einen Bodyguard dabei hattest.«
»Ich
auch.« Sie schaute zu ihm auf. »Es tut mir leid, dass ich so stur war und die
ganze Zeit unbedingt nach Hause wollte. Mir war das nicht klar.«
Mit
ihr in seinen Armen ließ Seamus seine Lippen über ihr Haar wandern. Es war
seidenweich. »Mein Fehler. Ich hätte dir die Sache besser erklären müssen. Ich
habe mit deiner Einführung ins Vampirleben nicht gerade einen Topjob
abgeliefert.« Etwas von dem, was sie gesagt hatte, ließ ihm keine Ruhe. »Er hat
schlecht gerochen?«
»Ja.
Es war ekelhaft. Wie ... in einem Krankenzimmer. So wie damals, als meine
Mutter an Krebs gestorben ist.« Sie erschauderte wieder und schmiegte sich
enger an ihn.
Da
fiel es ihm ein. »Drogenblut. Er ist drogenabhängig. Ich habe über die
Jahrhunderte ein paar kennengelernt. Im neunzehnten Jahrhundert war es Opium,
im späten zwanzigsten dann Heroin und Kokain. Mir ist eine Zeitlang schon
keiner mehr begegnet, aber sie alle teilen diesen Geruch nach Medikamenten.«
Seamus streichelte ihr geistesabwesend den Rücken, während er sich fragte, wie
schwierig es wohl werden würde, etwas über den Kerl herauszufinden.
»Das
würde definitiv erklären, wie er gerochen hat. Dann glaubst du also, dass er
Blut trinkt, in dem Drogen sind?«
»Ja.
Jetzt müssen wir ihn nur noch aufspüren und herausfinden, wer ihn geschickt
hat.«
»Oh.«
Cara löste sich ein Stückchen von ihm. »Er ist in Ethans Büro. Der Bodyguard
hat ihm Handschellen angelegt und dahin gebracht.«
»Sie
haben ihn?« Seamus drückte ihre Taille und wandte sich zur Tür. Er freute sich
darauf, ein bisschen mit dem Mann zu reden, der versucht hatte, Cara etwas
anzutun. Erwartungsvoll ballte er die Fäuste. »Bleib hier drin. Michael und
Stanley stehen draußen vor der Tür. Lass niemanden außer den beiden herein,
solange ich weg bin.«
Sie
griff nach seinem Arm. »Was hast du
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