Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
eiskalt, wenn sie daran dachte, dass ihr Ehemann
uralt war, allerdings hatte er nicht unrecht. Er hatte nicht so lange überlebt,
weil er dumm war. »Vielleicht sollten wir einfach mal Urlaub machen ... sollten
uns Brittany schnappen und für ein paar Wochen Las Vegas den Rücken kehren.«
Noch während
sie es sagte, war ihr klar, dass er niemals zustimmen würde. Nicht bei der
anstehenden Wahl.
»Das Timing ist
schlecht, Liebes. Ich kann jetzt nicht weg. Außerdem sind wir hier in meinem
eigenen Kasino noch immer am sichersten.«
Das war nicht
sehr beruhigend. »Wie konnte es dann kommen, dass du niedergeschossen wurdest?«
Allein die Erinnerung daran ließ sie schaudern. Ließ sie sich nach rechts und
links umsehen, auch wenn sie hier auf ihrem Balkon im zweiunddreißigsten Stock
nichts weiter als den Regen zu fürchten hatten. Oder einen Vampir.
»Das war ein
unglücklicher Umstand. Ich war abgelenkt und zu selbstsicher. Ich werde mich
nicht noch einmal so erwischen lassen.«
Die Härte in
seiner Stimme sorgte dafür, dass sie sich ein bisschen besser fühlte. Er nahm die
Sache ernst.
»Und ich werde
nicht zulassen, dass dir oder Brittany etwas geschieht. Ich habe einen
Bodyguard abgestellt, der Brittany rund um die Uhr im Auge behält. Er sollte
seinen Posten schon bezogen haben.«
»Danke.« Alexis
hielt sich an seinen Händen fest, als er sie umarmte. Sie lehnte sich an seine
Brust. »Wie hast du Kelsey kennengelernt? Ihr habt mir beide erzählt, es wäre
in den Sechzigern in New York gewesen, aber ich würde es gern etwas genauer
wissen.«
»Ich bin zu
einer Party gegangen, im Loft eines Künstlers. Dort traf ich Kelsey. Ich wusste
sofort, dass sie ein Vampir war. Und mir war auch sofort klar, dass sie
drogenabhängig war. Ich habe sie zum Entzug geschickt und ihr einen Job
verschafft. Ich glaube nicht, dass sie eine Ahnung hat, durch wen sie zum
Vampir wurde - da floss viel zu viel LSD durch ihren Körper.«
Das erklärte
wahrscheinlich eine Menge. »Ich finde Kelsey wirklich nett, ehrlich, allerdings
glaube ich auch, dass sie in den Sechzigern vielleicht ein paar Gehirnzellen zu
viel aufgrund ihres Drogenkonsums eingebüßt hat. Und dann noch ein paar, als
sie vor sechs Wochen ihr ganzes Blut verloren hat. Manchmal sagt sie die
merkwürdigsten Sachen. Heute Abend im Kasino hat sie mich gefragt, ob ich schon
mal im Venetian war.
Sie sagte, sie hätte gehört, dass das Blut dort besser wäre, aber sie würde
niemals dorthin gehen, weil sie nämlich damals dorthin gebracht worden wäre.
Als ich sie fragte, was sie damit meinte, hat sie nicht geantwortet. «
Ethan wurde
stocksteif. »Donatelli wohnt im Venetian.«
Alexis fuhr
erschrocken herum. Das Gesicht ihres Mannes war voller Wut. »Ethan? Du meinst
... oh Shit!«
Cara hatte Jodi
nie wirklich gemocht. Sie hielt sie für ein wenig krass, allerdings konnte Cara
auch ohne Umschweife zugeben, dass sie selbst prüde war. Doch jetzt entschied
sie, dass sie von Anfang an recht gehabt hatte.
Jodi saß da,
nippte an ihrem Scotch und betrachtete Seamus lüstern. Er schien unempfänglich
für ihre anzüglichen Blicke und ihren tiefen Ausschnitt, aber es irritierte
Cara dennoch.
»Ich erinnere
mich an Sie«, sagte Jodi zu Seamus. »Sie waren bei Alexis' Hochzeit. Ich bin
mir sicher, dass Sie mich bemerkt haben. Ich war diejenige, die von der Braut
keines Blickes gewürdigt wurde. Meine eigene Nichte, dieses undankbare, kleine
Luder, hat mich nicht einmal eingeladen. Das musste ich selbst tun.«
»Dann haben Sie
also keinen engen Kontakt zu Alexis und Brittany?«
»Nein.« Jodi
kippte den Rest ihres Drinks hinunter. »Die wollen nichts mit mir zu tun haben.
Sie halten sich beide für zu gut, als dass sie sich mit ihrer Tante, der
Ex-Stripperin, sehen lassen wollen. Aber sie sind nichts Besseres als ich. Sie
sind nur nicht ehrlich. Ich meine, also wirklich, was hat Alexis wohl getan,
damit dieser reiche Kerl sie heiratete? Dafür braucht man schon einiges
Geschick mit dem Mund, und ich rede hier nicht von der Gabe der Konversation.«
Cara konnte
nicht anders, sie musste voller Abscheu die Lippen verziehen. Dummerweise
bemerkte Jodi es.
»Du weißt
schon, wovon ich spreche, nicht wahr, Cara? Manche Leute sehen eine Stripperin
und halten sie gleich für eine Hure. Ich meine ... als du Seamus hier zum
ersten Mal getroffen hast, da war es ja wohl nicht so, dass er dachte: Hey, was
für ein schlaues Mädchen! Ich wette, wir können uns bei einer Flasche Wein
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