Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
zu finanzieren und zu beweisen, dass
sie nicht unterdrückt war. Sie war eine Jungfrau, um zu beweisen, dass sie
keine Schlampe war. Und sie ließ sich auf keine Beziehung ein, weil sie wusste,
dass sie einen Mann nur von ganzem Herzen lieben konnte, und das war verdammt
beängstigend.
Ihre Mutter war
so gewesen, und ihre Mutter war letztendlich allein zurückgeblieben.
Cara hatte
Marcus geliebt und geglaubt, er respektiere sie, dabei hatte er in Wahrheit Sex
mit allem gehabt, was nicht bei Drei auf den Bäumen war - außer mit ihr.
Offenbar war
der Mann, den sie geliebt hatte, nicht wirklich Marcus gewesen.
Es war also
klar, dass Beziehungen nicht ihr Ding waren, und sie wusste nicht, was sie
fühlte, denn wie zum Teufel konnte sie Seamus lieben? Er hatte sie, ohne sie
vorher zu fragen, zu einem Vampir gemacht, er hielt sie gefangen, und ihm
gefielen auch nicht dieselben Vorhänge wie ihr. Sie sollte ihn nicht einmal
mögen, geschweige denn lieben. Es ergab alles keinen Sinn.
Aber er war
zugleich der bei weitem netteste, geduldigste und großzügigste Mann, den sie je
kennengelernt hatte. Er kümmerte sich um Ethans Wahlkampf, er beruhigte Kelseys
Nerven, vom ersten Tag an hatte er versucht, es ihr in seinem Apartment so
behaglich wie möglich zu machen, und er ging ohne zu murren mit ihren Hunden
spazieren.
Als sie Dawn so
auf dem Boden gesehen und ihre eigene kurze Begegnung mit einem Killer-Vampir
gehabt hatte, hatte sie erkannt, dass sie nichts mehr wollte, als bei Seamus zu
bleiben. Für immer.
Vielleicht
stand sie unter Schock. Das musste es sein. Warum sonst sollte sie glauben,
dass sie Seamus liebte und nicht mehr tanzen wollte? Es ergab keinen Sinn,
weder das eine noch das andere zu fühlen. Und doch tat sie es.
Während sich
ihr ganzes Bild von sich selbst wie Asphalt bei einem Erdbeben aufwarf und
zerriss, bezahlte Seamus die Rechnung und klopfte seine Hosentasche nach seinem
Autoschlüssel ab.
»Fertig?«,
fragte er, ohne von ihren schockierenden Einsichten etwas mitbekommen zu haben.
Sie glaubte,
sie liebte ihn. Stand es ihr nicht auf die Stirn geschrieben? Hämmerte ihr Herz
nicht wie verrückt? Wie konnte er einfach dastehen und nichts bemerken?
Sie drohte in
ihrer Verwirrung unterzugehen und griff nach einem Rettungsring. Wut. »Was ist
aus meiner Sicherheit geworden? Ist es dir egal, dass der Attentäter wieder
versuchen könnte, mich umzubringen, wenn ich morgen Abend wieder hier tanze?
Ich wäre ihm vollkommen ausgeliefert und verwundbar.«
Er starrte sie
einen Moment mit leerem Blick an, dann stieß er einen jener männlichen Seufzer
aus, der besagte, dass er bereit war, ihr unmögliches Verhalten auf PMS zu
schieben. »Können wir das im Auto besprechen?«
Falscher Zug.
Sie spürte, wie der Ärger in ihr aufkochte wie die Lava eines Vulkans. »Wir
besprechen das jetzt!«
Seamus setzte
sich wieder hin, sein Blick war wachsam. »Ich dachte mir, du könntest einen
Bodyguard mitnehmen - mich. Ich will nicht, dass du tanzt, aber wenn es denn
sein muss, dann passe ich auf dich auf.«
Das dämpfte ein
wenig ihre irrationale Wut. Sie wusste, dass sie ungerecht war, aber sie konnte
nicht aufhören. Sie hatte das Gefühl, wenn sie nicht an ihrer Wut festhielt,
würde sie in Tränen ausbrechen. »Warum solltest du mich bitten, wieder zurück
an die Arbeit zu gehen, wenn du es eigentlich gar nicht willst?«
»Weil du sauer
auf mich werden würdest, wenn ich es dir verbieten würde. Ich habe nur
versucht, dir die Entscheidung zu überlassen.«
»Indem du mir
sagst, ich soll nackt vor fremden Männern tanzen?« Vielleicht litt sie wirklich
unter PMS. Sie war sich nicht sicher, was die vampirische Physiologie betraf,
aber war es nicht möglich, dass sie gerade irgendeinen Hormonschub durchmachte?
Sie fühlte sich, als wäre sie einem hysterischen Zusammenbruch nahe.
Seamus saß nur
da. Er sagte kein Wort, saß einfach nur da auf seinem Stuhl, die Hände auf den
Tisch gelegt, und sein blaues T-Shirt verfärbte sich orange, als das
pinkfarbene Licht darauf schien. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht
deuten.
»Was ist?
Willst du dazu nichts sagen?«
Er schüttelte
den Kopf. »Nein.«
»Was meinst du
damit? Nein. Ich habe dich gefragt, ob du willst, dass ich nackt vor fremden
Männern tanze.«
Sein Kiefer
zuckte, doch er blieb stumm.
»Seamus!«
»Ich sage dazu
nichts, denn egal, was ich sagte, es wäre verkehrt. Wir haben das früher schon
mal gemacht, und dieses Mal spiele ich nicht
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