Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
dem Wandschirm verstecken kann. Es fühlt sich dann nicht so an, als
würde mich irgendjemand dabei beobachten. Ich tanze für das Geld, nicht fürs
Publikum.«
»Aber der
Vibrator ...« Seamus fragte sich, ob das gegen den Jungfrauenstatus sprach,
oder war es ein technisches Hintertürchen? Er war ernstlich angetan von dem
Gedanken, dass sie es allein geschafft hatte, mit einem batteriebetriebenen
Spielzeug, und es noch nie mit einem Mann erlebt hatte. Doch warum um alles in
der Welt hatte er den Vibrator überhaupt laut erwähnt? Warum musste er wie ein
Perverser klingen?
Sie
verschränkte die Arme vor der Brust und schaute sich nervös um. »Also, ich ...
äh ... ich benutze ihn nur äußerlich. Ich glaube nicht, dass ich wüsste, wie
ich, äh, sonst irgendwas damit tun könnte.«
Sie klangen
beide wie Zwölfjährige, die sich heimlich Pornohefte anschauten.
»Ich hatte seit
zweihundert Jahren keinen Sex mehr«, meinte er, denn es schien der geeignete
Augenblick für eine Beichte. Außerdem sollte sie - wenn es ans Eingemachte
ging, nämlich Sex - wissen, dass er ein wenig aus der Übung war.
Cara sah
überrascht aus. Sie rieb sich die Zehen am Knöchel des anderen Fußes und zog
das T-Shirt über den Bund ihrer Jeans. »Oh, äh ... wow! Irgendein besonderer
Grund?«
»Die letzte
Frau, mit der ich geschlafen habe, hat mich betrogen. Sie sorgte dafür, dass
ich unter die Guillotine geschickt wurde.« Seamus befühlte die Narbe in seinem
Nacken.
Ihr Blick wurde
ganz weich. »Oh Schatz, das ist ja furchtbar.«
Er hätte
gedacht, dass ihm ihr Mitleid peinlich wäre, aber irgendwie mochte er es, wie
ihre Finger sich nach ihm ausstreckten. Er ließ sich von ihr berühren, ließ zu,
dass sie mit dem Daumen über seine wulstige Narbe fuhr. »Ich war ihr
Schoßhündchen, auch wenn ich mir dessen damals nicht bewusst war. Ich habe mir
geschworen, nie wieder einer Frau zu vertrauen. Ich bin auch ein
Kontrollfreak.«
»Mein letzter
Freund ... also, er sagte, es wäre okay für ihn, wenn wir mit dem Sex bis nach
der Hochzeit warten würden. Später fand ich dann heraus, warum er bereit war,
so ritterlich zu sein: Er hatte Sex mit einer Handvoll anderer Frauen.«
»Oh Süße, was
für ein Bastard! Das tut mir leid.« Er verstand solche Kerle nicht. Männer, die
Sex zu einer egoistischen Nummer machten. »Und falls es dir dadurch besser
geht, kann ich dir sagen, dass die Frau, die ich liebte, auch noch mit einem
anderen ins Bett gegangen war. Gemeinsam hatten sie von Anfang an nur meinen
Tod im Sinn.«
»Oh! Was für
eine Schlange!«, bemerkte Cara und sah seinetwegen bestürzt aus.
»Vampirjägerin«,
fügte er hinzu.
»Oh, ekelhaft!
Sie starrte zu ihm hoch, und ihr Körper schmiegte sich leicht und weich an
seinen, und in ihren dunklen Augen konnte er ihr Begehren erkennen. »Da wir
gerade so offen zueinander sind ... ich will mit dir schlafen, aber ich habe
Angst, die Kontrolle zu verlieren.«
»Ich auch.« Er
war sich nicht sicher, dass er ihr vertrauen konnte, dass sie ihm nicht die
Zähne austreten würde. Es lag nicht an Cara, es lag an ihm. Ethan hatte ihm
gesagt, er hatte ein Problem damit, jemandem zu vertrauen, was wahrscheinlich
stimmte.
»Was wollen wir
also tun?«
Seamus schlang
die Arme um ihre Taille. Es fühlte sich an, als würden sie einander umkreisen,
als wartete jeder darauf, dass der andere den ersten Schritt wagte. »Ich weiß
nicht.«
»Und da wir
gerade aufrichtig sind«, sagte sie mit einem heiseren Wispern, »wie denkst du
wirklich darüber, dass ich vor anderen Männer nackt tanze?«
Das war
einfach. Die Eifersucht explodierte in seinem Magen, heiß und brennend. »Ich
hasse es. Das denke ich wirklich darüber. Ich will jedem einzelnen die Augen
auskratzen und sie ihm in den Arsch schieben. Ich will ihre verdammten Köpfe
aneinanderschlagen und dich von Kopf bis Fuß in Fleece hüllen.«
Sie öffnete den
Mund.
Und Seamus
küsste sie. Er beugte sich herunter und nahm entschlossen ihren Mund. Zur Hölle
mit alledem. Sie würden tun, was sie beide tun wollten. Und wenn er in diesem
Klub sitzen musste, um sie zu beobachten - um sie zu beschützen -, während sie
hinter dem Wandschirm tanzte, dann war er sich doch verdammt sicher, dass er
ihr Erster war. Er wollte sie nehmen, wollte von ihr Besitz ergreifen, sie
festhalten, ihr und allen anderen zeigen, dass sie an seine Seite gehörte.
Sie waren
bereits Partner, sie lebten zusammen. Und jetzt wollte er das besiegeln, wollte
ihr
Weitere Kostenlose Bücher