Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
wirklich ein
Motiv erkennen. Warum ihn deshalb umbringen? Oder Cara?
»Möglich wäre
es. Lasst uns jetzt das Band ansehen, und dann unterhalten wir uns noch einmal
mit Kelsey.«
Donatelli. Das
wollte ihm nicht in den Kopf. War er derart versessen darauf, Präsident zu
werden, dass er seinen Gegner umbringen lassen würde?
Das Band
wanderte in das Gerät, das in einem Schränkchen unter Seamus' Plasma-TV stand.
Ein Mann trat aus dem Aufzug. Er beugte sich vor und sprach mit jemandem,
wahrscheinlich mit Kelsey, da man sie nicht sah.
»Das ist er«,
sagte Cara, noch bevor Seamus überhaupt einen Blick auf ihn hatte werfen
können. »Der Kerl in Dawns Garderobe.«
»Bist du dir
sicher?«, fragte Ethan.
»Absolut.« Cara
schob sich dichter an Seamus. »Was macht er da ? Warum zieht er den
Reißverschluss ... oh!«
»Kelsey war bei
ihm, Schatz.« Seamus verzog den Mund, als die Augen des Killers sich vor
Ekstase schlössen. Seamus wäre auch gut ohne diesen einseitigen Oralsexclip
ausgekommen. Er griff nach der Fernbedienung und schaltete ab, bevor ihm sein
Frühstück hochkam. »Das ist auch der Kerl, der in der Gasse war. Der mit Kelsey
weggegangen ist. Glaubst du, er arbeitet für Donatelli?«
»Lassen wir
Kelsey holen und es herausfinden.« Ethan zückte sein Handy. »Ja, hier Carrick.
Finden Sie bitte meine Assistentin Kelsey und schicken Sie sie in Mr. Fox' Suite.
Danke.«
Ethan wandte
sich ihnen wieder zu. »Der Wachdienst wird sie in ein paar Minuten hier
abliefern. Entschuldige, dass wir dich am Vormittag damit belästigen.«
Cara winkte ab
und ließ sich auf dem Ledersofa nieder. »Nein, das ist okay. Ich will ja wissen,
was zum Teufel hier los ist. Warum Dawn das zugestoßen ist. Ich fühle mich so
schlecht ... er hätte sich gar nicht an sie herangemacht, wenn ich nicht
gewesen wäre. Da bin ich mir sicher.«
»Dich trifft
keine Schuld, Cara.« Seamus setzte sich neben sie und tätschelte ihr Knie.
»Mich aber. Du weißt ja, dass Donatelli und Ethan in der heißen Wahlkampfphase
um das Präsidentenamt sind. Wenn der Italiener hiermit wirklich etwas zu tun
hat, dann habe ich ihn auf dich und Dawn gebracht. Egal ob Donatelli einen
Killer auf einen von uns angesetzt hat, müssen wir darauf gefasst sein, dass er
dich und deine Existenz gegen Ethan verwendet. Er wird dich vor der Nation als
Zeichen meiner Scheinheiligkeit präsentieren. Und der Ethans. Man wird dich
befragen.« Seamus seufzte und wandte sich an Ethan, seinen Freund und Mentor.
»Es ist Zeit, dass ich reinen Tisch mache. Ich sollte eine Pressekonferenz
geben, in der ich mich zu Cara bekenne, und dann zurücktreten.«
Ethan hatte die
irritierende Fähigkeit, absolut stillzustehen, mit den Händen in den Taschen,
und zu schweigen. Er konnte jemanden einfach nur anstarren, bis der dann aus
lauter Nervosität wieder anfing zu reden. Genau das tat er jetzt, und Seamus
ertappte sich dabei, wie er eine längere Erklärung stammelte. »Ich hätte das
von Anfang an tun sollen. Den Schaden gering halten. Ich muss mich von dir
distanzieren, damit es die Wahl nicht überschattet.«
»Sei nicht
dumm«, meinte Ethan.
Seamus hätte es
klug genannt. »Komm schon, du weißt, dass ich recht habe. Und da es mein Fehler
ist, sollte ich es auch sein, der die Scharte wieder auswetzt.«
Ethan sah aus,
als wäre er bereit, darüber zu streiten, als die Tür aufging.
»Seamus?
Brauchst du mich für irgendwas?« Kelsey trat ein. Sie trug einen roten Bikini
und etwas Schalähnliches, das einen etwa drei Zentimeter breiten Streifen über
ihrer Scham bedeckte. »Ich wollte vor dem Zubettgehen gerade noch eine Runde
schwimmen.«
»Das sehe ich.«
Auch wenn es Seamus schwerfiel, sich vorzustellen, wie Kelsey in diesem
dekorativen Hauch von Nichts um fünf Uhr früh im Hotelswimmingpool ihre Bahnen
absolvierte. Aber schließlich war sie ja auch nicht der Typ zum Sonnenbaden.
Was ihn wieder einmal zu dem Schluss kommen ließ, dass er Kelsey niemals
verstehen würde und dass es sinnlos wäre, es versuchen zu wollen.
»Mr. Carrick.
Cara. Hallo!« Kelsey lächelte und hob die Arme, um ihren Pferdeschwanz
zurechtzuziehen.
Seamus hatte
sie noch nie mit dieser Frisur gesehen. Sie sah damit aus, als wäre sie
sechzehn, und nicht wie eine sechzigjährige Vampirin. »Komm, setz dich zu mir,
Kelsey. Mr. Carrick möchte mit dir sprechen.«
Ihre Miene
erstarrte. »Sie wollen mich feuern, stimmt's?«
Fast hätte er
gelacht. Kelsey war und blieb Kelsey. Keine Ahnung von
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