Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
größeren Zusammenhängen.
»Nein«, sagte
Ethan. »Wir müssen nur alles über den Mann erfahren, der auf mich geschossen
hat. Über den Mann, der Caras Freundin Dawn heute Nacht in dem Nachtklub
gebissen hat.«
»Kyle?«, fragte
sie nervös, als gäbe es mehr als einen Mann, der in der Gegend herumlief und
sie immer wieder angriff. »Was soll mit ihm sein?«
»Woher kennst
du ihn?«, hakte Seamus nach.
»Ich habe ihn
hier im Kasino kennengelernt. Er spielte Blackjack und rauchte eine Zigarette
nach der anderen. Ich habe mit ihm gesprochen, dann sind wir nach oben gegangen,
um ...« Sie biss sich auf die Lippe.
»Um uns zu
unterhalten. Und dann bin ich gegangen, weil er Mr. Carrick umbringen wollte.«
»Was ist in der
Nacht passiert, als du alles Blut verloren hast, Kelsey? War Kyle dabei?«
Ihre Augenlider
flatterten für einen Moment. »Daran erinnere ich mich nicht.«
»Du erinnerst
dich an gar nichts aus jener Nacht?«
»Also ...« Sie
zappelte mit den Zehen und fuhr sich mit den Händen über die Hüften. Biss sich
auf die Lippe. »Ich habe auf Kyle gewartet. Ich wollte ihm sagen, dass Sie vom
Dach des Gebäudes gefallen waren - erinnern Sie sich an den Tag? -, und dass er
das benutzen könnte, um den Italiener loszuwerden. Dass er ihm erzählen könnte,
er hätte Sie geschubst, und damit wäre der Job erledigt und er würde Kyle gehen
lassen. Aber als ich Kyle dann ins Venetian nachgeschlichen bin, haben
sie mich erwischt, und dann war alles so laut und alles tat mir weh, und als
ich aufwachte, gab Kyle dieses schreckliche Gurgeln von sich ... und danach
erinnere ich mich an nichts mehr. Ehrlich.«
Wenn sie jetzt
noch die Hand aufs Herz legte, würde Seamus sie packen und schütteln. Sie
hätten diese Infos gut ein bisschen früher gebrauchen können. »Dann hat der
Italiener also Kyle angeheuert, Mr. Carrick umzubringen?«
»Ja.« Sie
nickte. »Er ist kein netter Mann.«
»Kyle?«
»Der
Italiener.« Kelsey rieb sich das Handgelenk. »Es gefällt ihm, Leuten wehzutun.«
Sie schlug die Beine übereinander, und ihre Arme umschlangen ihren fast nackten
Oberkörper, als wollte sie sich selbst schützen.
Ethan rieb
ihren Oberarm. »Schon okay, Kelsey. Wir werden nicht zulassen, dass er dir noch
einmal wehtut. Weißt du, ob er es war, der Kyle zu einem Vampir gemacht hat?«
»Ich bin mir
nicht sicher, aber ich glaube, Kyle arbeitet jetzt für ihn. Und ich habe mich
vorher wirklich an nichts erinnert, Mr. Carrick, das schwöre ich.«
»Schon gut«,
sagte Ethan mit einer Geduld, um die Seamus ihn beneidete. Kelsey konnte aus
einem Heiligen einen rasenden Alkoholiker machen. »Doch wenn du dich an sonst
noch etwas erinnerst, dann erzählst du uns das bitte, ja?«
Sie nickte.
»Okay.«
»Weißt du, wo
wir Kyle finden können? Lebt er im Venetian?«
»Ich bin mir
nicht sicher.« Kelsey schaute von Ethan und Seamus weg, dann sah sie sie wieder
an. »Aber er ist jetzt hier im Ava, falls Sie mit ihm reden wollen.«
Seamus sprang
auf. Instinktiv stellte er sich schützend vor Cara. »Er ist hier? Jetzt? Im
Kasino?«
»Ja.« Kelsey
zuckte die Achseln. »Er will den großen, hässlichen Kerl holen.«
Ethan warf
Seamus einen Blick zu. »Den Süchtigen, der auf Cara losgegangen ist.«
»Woher weißt du
das, Kelsey?«, fragte Seamus.
»Ich kann seine
Gedanken hören. Das kann ich bei ihm gut. Er ist hier.«
Genau hier, in
ihrem Kasino, schon die ganze Zeit, während sie sich unterhalten hatten. Und
Kelsey machte sich einfach auf den Weg zum Pool.
»Ach,
übrigens«, fügte Kelsey noch hinzu, »er heißt nicht wirklich Kyle. Er heißt
eigentlich Ringo. Er wird einfach nur gern Kyle genannt.«
12
Ringo hatte herausgefunden, wo genau Williams im Kasino steckte. Er
konnte ihn riechen, als er im dreiundzwanzigsten Stock, wo Carricks Büro sich
befand, angekommen war. In einem geradezu schwachsinnig aussehenden Kostüm als
Blumenbote war Ringo im Aufzug nach oben gefahren. Es schüttelte ihn schier vor
Ekel, dass er in seinem Leben so tief gesunken war.
Er war niemandes Botenjunge! Er hatte seine Aufträge immer schnell und
sauber erledigt. Reingehen, niederschießen, rausgehen. Oder noch besser: ein
netter, sauberer Schuss von einem Dach oder offenen Fenster. Er war diese ganze
Rumschnüffelscheiße, dieses Sich-sorgen, Sicht-Fragen, dieses Betteln leid.
Im selben Moment als er in den Bürobereich getreten war, hatte er
gewusst, dass sich Williams auf demselben Stockwerk befand. Der ekelig süße
Geruch
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