Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
auch jetzt nicht sein. Ich heirate dich nicht, Corbin. Schlag dir das aus dem Kopf. Ich bin absolut bereit, dir ein Besuchsrecht einzuräumen, auch wenn das schwierig werden könnte, da du ja tagsüber schläfst, doch wir werden einen Weg finden, dass du viel Zeit mit dem Baby verbringen kannst. Ich hätte gern deine Unterstützung und dass wir uns bei wesentlichen Entscheidungen miteinander besprechen. Aber ich werde dich nicht heiraten.«
»Du bist unvernünftig.«
Und er machte sich gerade lächerlich. »Ich bin nicht unvernünftig. Ich habe dir gerade ein gemeinsames Sorgerecht vorgeschlagen. Und, Süßer, nur um dich daran zu erinnern: Du bist ein Vampir. Wie viele Frauen wären wohl bereit, ihren Säugling der Obhut eines Blutsaugers anzuvertrauen? Ich meine, dass ich unter den gegebenen Umständen sogar sehr vernünftig bin.«
»Das ist beleidigend. Und wenn du vernünftig wärst, dann würdest du einer Heirat zustimmen, und wir müssten uns nicht streiten.«
Brittany versuchte wirklich mit aller Kraft, nicht die Geduld zu verlieren. Normalerweise ging sie fast nie an die Decke, und sie war eine wirklich ausgeglichene und unbeschwerte Frau. Aber sie war müde und hungrig, und ihr war unterschwellig übel, und er stellte sie wirklich auf eine harte Geduldsprobe. »Wir sollten also heiraten und getrennt voneinander leben, könnten beide hin und wieder eine Affäre haben, wenn uns danach ist, und unser Kind Tausende von Meilen entfernt von
uns auf irgendeine Schule schicken. Warum engagieren wir nicht gleich eine Amme, wenn wir schon mal dabei sind?« Und ziehen in einen Schauerroman des neunzehnten Jahrhunderts.
Corbin legte den Kopf schief. »Wird diese Dienstleistung denn heutzutage noch angeboten? Wir sollten es in Betracht ziehen.«
Das Traurige daran war, dass er es wirklich ernst meinte. »Klar, wenn wir wollen, dass unser Kind verkümmert. Du hast keine Ahnung, wie Kinder im einundzwanzigsten Jahrhundert aufgezogen werden, oder?«
Er wirkte beleidigt. Corbin öffnete den Mund, schloss ihn wieder und ließ sich in die Sofakissen zurückfallen. »Möglicherweise nicht«, gestand er.
Das Elend und der Schrecken in seinem Gesichtsausdruck machten ihr ein schlechtes Gewissen. Es war ja nicht so, dass sie eine Expertin wäre. »Schon okay. Ich meine, du hattest in den letzten zweihundert Jahren wahrscheinlich nicht besonders viel mit Kindern zu tun, stimmt’s? Wir müssen diese Sachen einfach nur besprechen, so wie wir das jetzt tun. Siehst du, wir machen das doch eigentlich schon ganz gut. Wir unterhalten uns und versuchen, eine Lösung zu finden, und das ist verdammt wichtig, wenn man gemeinsam ein Kind aufzieht.«
»Du weißt auch nicht, was zu tun ist, oder?«, fragte er.
Nein, aber sie war zuversichtlich, dass sie es lernen konnte. »Nicht wirklich. Meine Erfahrung mit Kindern beschränkt sich auf ein paar Episoden von Supernanny
und die Kids, die ich in meiner Zahnarztpraxis behandle.«
Aber sie wusste, dass ein Internat in Frankreich ganz sicher nicht funktionieren würde. Und dass nichts sie dazu bringen würde, aus Bequemlichkeit zu heiraten.
»Brittany, erzähl mir von deiner Kindheit.«
»Oh.« Vielleicht sollten sie das lieber auslassen. Brittany schlug die Beine übereinander und räusperte sich. »Also, du weißt ja, dass ich hier in Las Vegas groß geworden bin.«
»Und deine Mutter war Stripperin?«
»Ja.« Sie schämte sich nicht dafür, nicht im Geringsten, aber es vertrug sich wahrscheinlich nicht mit Corbins Bild von einer vorbildlichen Mutter. »Meine Mom ist gestorben, als ich dreizehn war.«
»Das tut mir leid. Woran ist sie gestorben?«
»An einer Überdosis Schmerztabletten.«
»Du warst sehr jung, als du deine Mutter verloren hast.«
»Ich hatte Alex. Sie war achtzehn und hat sich um mich gekümmert, hat aufgepasst, dass ich nicht auf die schiefe Bahn geriet, und hat mich zur Schule geschickt. Ich bin normal und komme gut zurecht, Corbin, das schwöre ich. Meine Kindheit war kein Spaziergang im Park, aber sie war auch nicht die Hölle. Wir hatten genug zu essen und ein Dach über dem Kopf, und unsere Mom liebte uns auf ihre Art. Wir hatten sogar ein paar Jahre lang einen Stiefvater, der einfach phantastisch war und uns als positives männliches Vorbild diente. Ich kann eine Fußballmama sein, ich möchte eine Fußballmama
sein, auch wenn ich nicht so aufgewachsen bin.«
»Eine Fußballmama?« Corbin sah verwirrt aus.
Er hatte wirklich keine Ahnung vom heutigen
Weitere Kostenlose Bücher