Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
zurückzulassen, die sich vor emotionalem Unbehagen wand. Und jetzt erwartete ausgerechnet
diese Frau sein unsterbliches Kind. Für diesen Anlass gab es keine Glückwunschkarten.
Sie lachte ein wenig. »Ja, das hast du. Danke.« Sie führte ihn in ihr Wohnzimmer und setzte sich auf ein ausladendes Sofa mit Blumenmuster.
Brittanys Wohnung war sehr weiß und pink und voller miteinander wetteifernden Blumenmuster. An den Wänden hingen Porzellanteller, und überall lagen Kissen verstreut. Es strahlte etwas Ländliches aus, was ihm gefiel, obwohl es ausgesprochen feminin war. Er setzte sich Brittany gegenüber auf ein Sofa und versank sofort in Spitzenkissen. Es fühlte sich nicht gerade nach einer Position der Macht an, gewiss nicht, also beugte sich Corbin vor und stützte die Unterarme auf die Knie. Er konnte es tun. Musste es tun.
»Abgesehen von der morgendlichen Übelkeit fühlst du dich wohl?«
»Ja, ich bin müde, aber die Ärztin sagt, das ist normal.«
»Wann ist der errechnete Termin?«
»Am 12. Mai.«
Und was zum Teufel sollte er jetzt noch sagen? Brittany schaute ihn erwartungsvoll an. »Es tut mir leid, wenn ich Spannungen zwischen dir und deinem Schwager verursacht habe.«
Sie zuckte die Achseln. »Ethan macht sich Sorgen um mich, aber er steht voll und ganz hinter mir.«
Und gegen Corbin. Er hörte die unterschwellige Kritik heraus. »Es tut mir auch leid, dass ich so verantwortungslos war. Ich habe nie zuvor … eine solche Situation
…« Ihm fiel keine Formulierung ein für das, was er sagen wollte, die taktvoll genug war.
»Ich bin die Erste, die du geschwängert hast?«
Er zuckte zusammen. So viel zu Takt.
»Dann fühle ich mich gleich besser, Corbin. Ich muss zugeben, dass es mich stören würde, wenn du alle zehn Jahre ein Kind gemacht hättest, und das die letzten fünfhundert Jahre oder so.«
Allein der Gedanke machte ihn betroffen. »Das ist keine Angewohnheit von mir. Normalerweise werde ich nicht von Leidenschaft übermannt und verliere jeglichen gesunden Menschenverstand. Bei dir ist es mir zum ersten Mal passiert, und ich habe mich dafür entschuldigt. Außerdem bin ich erst zweihundertzehn Jahre alt.«
Brittany sah erheitert aus. »Ist das alles? Ich bin achtundzwanzig. Und falls du dich das fragen solltest: Ich bin zum ersten Mal schwanger. Also werden wir uns irgendwie durch dieses erste Mal für uns beide durchwursteln müssen.« Dann verblasste ihr Lächeln. »Es sei denn, du möchtest nichts damit zu tun haben. Ich könnte das verstehen. Ich erwarte nichts von dir. Ich will nur, dass du von Anfang an ehrlich zu mir bist, damit ich weiß, woran ich bin. Und es wäre unserem Kind gegenüber nicht fair, wenn du einfach hin und wieder in seinem Leben auftauchen würdest, wenn dir gerade danach ist, deshalb will ich hier und jetzt klarstellen, dass ich eine solche Ich-bin-Vater-wenn-mir-danach-ist-Mentalität nicht tolerieren werde.«
Ihre Meinung über ihn musste ja ziemlich mies sein, wenn sie ihm ein derart verantwortungsloses, egoistisches
Verhalten zutraute. Ihm kam der Gedanke, dass sie dieses Pferd wirklich am Schwanz aufzäumten. Sie wussten nichts übereinander, und doch würden sie bald ein gemeinsames Kind haben. Eigentlich bekam er keine Kopfschmerzen mehr, aber er konnte trotzdem spüren, wie sich der Schmerz direkt hinter seinen Schläfen festsetzte und zu pochen begann.
Es würde funktionieren. Er war fest dazu entschlossen.
»Ich habe nicht die Absicht, hin und wieder aufzutauchen, wie du es nennst. Ich will dich so bald wie möglich heiraten.« Wenn sie sicher sein konnten, dass niemand die Wahrheit ahnte. »Wir können hier wohnen, wenn du das möchtest, oder auch getrennt, wenn du das vorziehst. Ich werde für die Ausbildung und die Erziehung meines Kindes aufkommen. Es kann dasselbe Internat in Frankreich besuchen, auf das ich gegangen bin.«
Brittany war sich sicher, dass er keinen Schimmer hatte, wie absurd er klang. »Du willst heiraten, aber getrennt voneinander leben?« Warum dann überhaupt? Das würde lediglich ihre Steuererklärung verkomplizieren und verhindern, dass sie je etwas mit einem anderen Mann anfing.
»Wenn du es vorziehst.«
Corbin machte es ihr wirklich nicht leicht. Brittany hatte noch immer keine Ahnung, wie er die ganze Situation sah. »Was ziehst du vor?«
»Ich ziehe es vor, dich glücklich zu machen.«
Das war eine kunstvolle Weise, die Frage zu umgehen. »Warst du schon einmal verheiratet?«
»Nein.«
»Und du wirst es
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