Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
Differenzen ausbügeln können, bevor wir bis zu den Knöcheln in Windeln und Babyfläschchen stehen.«
Er fuhr fort, als hätte sie nichts gesagt. »Isch bin nämlich der Vater. Das steht unverrückbar fest.«
Als Nächstes würde er ihr einen Handschuh ins Gesicht klatschen und sie zu einem Duell herausfordern. Er war auf altmodische Weise entrüstet – und in ihren Augen einfach nur zum Niederknien süß. »Ich weiß. Reg dich ab.«
»Isch rege misch nischt ab … wie du sagst. Isch werde deine Fragen beantworten, aber dann will isch das Recht’aben, auch ein paar ssu stellen.«
»Okay. Gern. Was hältst du also davon, ein Baby weinen zu lassen?« Brittany war sich nicht sicher, wo sie selbst in dieser Frage stand. Sie sah beide Seiten und nahm an, dass sie einfach ihren eigenen Weg würde finden müssen.
Corbin runzelte die Stirn. »Babys weinen. Ich weiß nicht, wo da die Frage ist.«
»Manche Leute meinen, man sollte sie gleich hochnehmen, und andere, dass man sie erst fünf Minuten weinen lassen sollte, bevor man das tut.«
»Dazu habe ich im Augenblick keine Meinung«, sagte Corbin steif. »Wenn es geht, nimmt man das Baby hoch. Und wenn es gerade nicht geht, dann eben nicht. Warum sollte man darüber streiten?«
Nun, das rückte das Ganze in die richtige Perspektive. »Was hältst du von einem Familienbett?«
»Wovon?« Corbin legte den Kopf schief. »Vielleicht ist mein moderner Wortschatz nicht besonders, denn dieses Wort habe ich noch nie gehört.«
»Es bedeutet, dass die Eltern und das Kind jede Nacht zusammen in einem Bett schlafen.« Brittany war sich nicht sicher, was sie davon hielt, denn von ihren Freunden mit Kind handhabten die einen es so und die anderen so, und alle Paare waren glücklich mit ihrer Entscheidung. Sie war für alles offen und bereit, alles auszuprobieren, was ihr und dem Kind gut tun konnte.
Aber das Entsetzen in seinem Blick verriet ihr seinen Standpunkt in dieser Sache. » Warum? «
»Äh … damit sich alle wohl und als Familie fühlen, nehme ich an. Damit das Kind sich nicht alleingelassen vorkommt.« Er wollte doch wohl nicht, dass ihr Baby sich alleingelassen vorkam?
Corbin schnaubt. »Ich kann dir hier und jetzt versprechen, dass kein Kind in unserem Bett sein wird, wenn wir uns eins teilen. Niemals. Aus keinem Grund. Wenn wir nicht zusammenleben und du entscheidest, unser Kind zu dir ins Bett zu holen, dann werde ich mich nicht einmischen, aber du könntest mich niemals davon überzeugen, dass so etwas notwendig oder angemessen ist. Und das ist mein letztes Wort zu dem Thema.«
Okay. Der Vampir hatte gesprochen. Er scherte sich nicht darum, ob sein Kind sich verlassen fühlte. Sie hatte verstanden.
»Du drehst mir das Wort im Mund herum«, hielt er ihr vor. »Ich würde nie, niemals wollen, dass unser Kind sich verlassen fühlt. Solange es lebt, werde ich alles tun, um es zu lieben und zu beschützen.«
Seine letzten Worte ließen sie vergessen, wie ärgerlich es war, dass er offensichtlich überhaupt kein Problem damit hatte, ihre Gedanken zu lesen. »Corbin … mir ist gerade eingefallen, dass du ja nie sterben wirst, und du und meine Schwester und Ethan und Seamus und Cara – ihr macht einfach immer weiter.« Der Gedanke machte sie unfassbar traurig. Sie würden alle ganze Jahrhunderte ohne sie leben. »Es wird dir gehen wie dieser alten Dame aus Titanic , und ich werde Jack sein, eine verblasste Erinnerung. Du bist dann noch immer jung und sexy und triffst dich mit irgendwelchen exotischen Südamerikanerinnen, und ich bin Dünger.«
Brittany fing an zu schniefen. Mist, die Sache mit den Hormonen stimmte tatsächlich. Sie konnte einfach nicht verhindern, dass ihr andauernd Tränen in die Augen stiegen.
Corbin fluchte und hatte ein verdammt schlechtes Gewissen. Weil er Brittany geschwängert hatte, weil er sie zum Weinen brachte, weil es Krieg gab und Armut. Er fühlte sich schuldig am Elend der ganzen Menschheit. Die Tränen einer Frau richteten in seinem Innern schreckliche, grausame, furchtbare Dinge an, und die von Brittany noch mehr, da sie normalerweise so fröhlich
war und so süß. Er hatte sie dazu gebracht, er hatte sie erkennen lassen, dass ihre Schwester noch lange leben würde, nachdem sie tot und begraben war.
Er war sich nicht sicher, ob jetzt der beste Zeitpunkt wäre, ihr zu sagen, dass das Baby auch niemals sterben würde, dass Corbin fest davon ausging, ihr Kind wäre unsterblich – kein Vampir, da es kein Blut brauchen
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