Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
was passiert, wenn das Baby aus dem Krankenhaus nach Hause kommt. Eure Frauen werden erschöpft sein und sehr empfindlich.
Aufgeregt, aber verunsichert. Dann müsst ihr für sie da sein, ihnen Sicherheit geben, sowohl was ihre Fähigkeiten als Mutter betrifft als auch ihr Aussehen. Sie werden noch ihre Umstandsklamotten tragen, wenn sie das Krankenhaus verlassen, und sich deshalb ziemlich mies fühlen. Ihr müsst immer daran denken, euch vorzustellen, wie sie sich vielleicht gerade fühlt.«
Corbin rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum. Das Problem mit einem Verhältnis wie dem zwischen Brittany und ihm war, dass man sich nicht an die üblichen Regeln halten konnte. Er war sich nicht sicher, ob er überhaupt das Recht dazu hatte, Brittany nach der Geburt zu sagen, dass sie noch immer attraktiv war – oder ob sie das in den falschen Hals bekommen würde.
Und deshalb mussten sie endlich heiraten. Ihm behagten diese ganzen Komplikationen und Unsicherheiten nicht.
»Eure anderen wesentlichen Aufgaben bestehen darin, sie vor allzu enthusiastischen Freunden und Familienangehörigen zu schützen und beim Stillen zu unterstützen.«
»Äh«, machte Travis, »wie soll ich sie denn beim Stillen unterstützen? Sie muss es halt machen, Mann, sie ist die mit der Milchbar.«
Genau, was Corbin gedacht hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er bei dieser Angelegenheit eine Hilfe sein könnte.
»Eine Menge junger Mütter tun sich schwer damit, die richtige Haltung für das Baby zu finden. Und wenn
sie einen Kaiserschnitt hatte, dann wird ihr außerdem die Narbe weh tun. Ihr könnt helfen, indem ihr das Baby holt, es ihr gebt und das Baby beim Ansaugen unterstützt.«
Corbin schlug die Beine übereinander und stellte sie wieder nebeneinander. War das sein Ernst? Er räusperte sich, während zahlreiche Fragen durch seinen Kopf schwirrten. Tranken Säuglinge denn nicht instinktiv richtig? Wussten sie nicht einfach, was zu tun war? Und wie brachte man nun genau ein Baby dazu anzusaugen? Man konnte dem Kleinen ja schlecht eine Gebrauchsanweisung mitgeben.
Dave war mutig genug, um zu fragen. »Was meinst du damit? Beim Ansaugen unterstützen?«
Sam stürzte sich in eine Erklärung, in der wiederholt die Wörter Brustwarze , Warzenvorhof und Milcheinschuss vorkamen. Niemals seit er im neunzehnten Jahrhundert einmal mit einer billigen Hure zu tun gehabt hatte, hatte er jemanden das Wort Brustwarze so oft und mit solcher Schamlosigkeit verwenden gehört.
Dann betrat Sams Frau mit ihrem sechs Monate alten Sohn den Raum. Zu Corbins vollkommenem Entsetzen setzte sie sich auf die Tischkante, schob ihr Oberteil hoch, holte eine Brust raus und zeigte ihnen ganz genau, wie der kleine Austin sein Abendessen zu sich nahm.
Corbin wollte ganz einfach nur noch sterben.
Er hatte sich während seines langen Lebens schon oft den Tod gewünscht, aber noch nie so sehnlichst wie jetzt, da Beth Adams ihnen irgendwelche Stillstatistiken um die Ohren schlug, während ihr Baby aus ganzer
Kraft nuckelte, den Mund ganz um ihren Warzenvorhof, wie Sam sich beeilte anzumerken, indem er mit dem Finger die entsprechende Region umkreiste. Corbin war sprachlos.
Entschlossen, nicht mehr von ihrer nackten Haut zu sehen, schaute sich Corbin nach einem Fluchtweg um oder vielleicht nach einer Gelegenheit, sich selbst zu enthaupten. Da er weder das eine noch das andere fand, musterte er voller Wut den blassblauen Teppich zu seinen Füßen. Wie zum Teufel hatte er sich nur in so eine Situation gebracht?
»Sex«, sagte Sam.
Corbin schreckte hoch. Ja, das traf es ziemlich genau. Sex war daran schuld. Aber wie zum Teufel kam er da wieder raus? Er hatte seit Wochen keinen Sex, und das half allerdings überhaupt nicht.
»Wir werden über Veränderungen in der Beziehung zu eurer Frau sprechen, vor allem in sexueller Hinsicht – nachdem wir eine kurze Pause gemacht haben.« Er grinste. »Und wenn Beth gegangen ist.«
Beth sagte nichts dazu, und Corbin blickte auch nicht auf, um zu sehen, was sie vielleicht für ein Gesicht machte. Er betrachtete noch immer den Teppich und überlegte, ob Brittany wohl wütend wäre, wenn er mit Vampirgeschwindigkeit das Weite suchte. Vielleicht nicht wütend, aber bestimmt enttäuscht. Ihre volle Unterlippe würde sich vorschieben, und ihre großen braunen Augen würden sich vor Enttäuschung weiten. Er seufzte resignierend, auch wenn er ganz und gar keine Lust dazu hatte, mit vollkommen Fremden über nachgeburtlichen
Sex zu
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