Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
Armbanduhr hoch und deutete darauf. Sie zuckte die Achseln. Der Kurs hatte gerade erst angefangen.
Sie drehte sich wieder um und seufzte, als sie hörte, wie die Tür geöffnet wurde. Entschlossen blickte sie nach vorne auf den Bildschirm und versuchte, nicht zu erschaudern, als die werdende Mutter vor laufender Kamera einen weiteren kehligen Schrei von sich gab.
Corbin ging zwischen ihrem Stuhl und dem der Frau neben ihr in die Hocke. »Bitte entschuldigen Sie die Störung«, sagte er mit starkem Akzent. Er triefte nur so vor Charme. »Isch brauche nur un moment .«
Brittany verdrehte die Augen, weil die Frau neben ihr lächelte und sagte: »Kein Problem.«
»Was ist los?«, fragte Brittany flüsternd.
Aber Corbins Blick war auf den Bildschirm gefallen, und er starrte entsetzt darauf. » Mon Dieu … «
»Schau nicht hin!«, zischte sie, fasste sein Kinn und drehte sein Gesicht zu sich um. Das war nicht das Bild, das er mit in den Kreißsaal nehmen sollte. »Das Video ist total veraltet, sehr Achtzigerjahre, auf dem Erdmuttertrip und so.« Hoffte sie. »Also, was willst du?«
Er schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf sie. »Das Baby hat auf mich gebrochen. Ich fahre nach Hause und ziehe mich um. Dann komme ich wieder und hole dich ab.«
»Ihr habt ein Baby da drüben?«
»Ja, das Kind des Kursleiters. Und er …« Corbin deutete auf seine Schulter, die ein baseballgroßer feuchter Fleck zierte.
»Trockne es einfach mit dem Handfön in der Toilette.« Wenn er jetzt ging, würde er nie wieder zurückkommen, davon war sie überzeugt. Sie wollte, dass er sich bei dem Gedanken an ein Baby wohlfühlte, nicht dass er bei der erstbesten Gelegenheit entsetzt das Weite suchte.
»Brittany.« Er schaute sie entrüstet an. »Ich rieche.« Ihre Mundwinkel zuckten. »Das hat nichts mit dem Baby zu tun, Schatz.«
Er brauchte eine Weile. »Sehr lustig. Siehst du nicht, wie sehr ich lache?«, fragte er todernst.
Sie kicherte und tätschelte ihn aufmunternd. »Niemand schert sich darum. Außerdem rieche ich nichts. Geh einfach wieder zurück und genieße den Rest des Kurses.«
»Aber -«
»Geh!« Sie verlor die Geduld und deutete zur Tür. »Weißt du, es wird dich nicht umbringen.« Wie wahr war das denn?
Er warf ihr einen finsteren Blick zu, die männliche Entsprechung eines Schmollens. »Na gut.«
»Na gut.« Sie lächelte ihm zu. »Bis in einer Stunde oder so.«
Er schlüpfte wieder aus dem Raum, während er auf Französisch vor sich hin murmelte.
»Entschuldigung«, flüsterte Brittany der Frau nebenan
zu, die sich umgedreht hatte, um Corbins Abgang zu beobachten.
»Was war los?«, fragte sie.
»Ach, nichts Besonderes.« Brittany machte eine wegwerfende Handbewegung. »Aber er ist Franzose«, fügte sie hinzu, als erklärte das alles.
»Ach so.« Die Frau nickte verständnisvoll. Dann drehte sie sich wieder zu dem Video um und zog eine Grimasse. »Oh Gott! Man kann das Köpfchen schon sehen!«
In der Tat. Mit einem Mal wusste Brittany, wie Corbin sich fühlte. Sie wollte nach Hause gehen und so tun, als könnte ihr Baby aus einem Ei schlüpfen und wäre gleich zehn Jahre alt.
7
A ls Austin ihn anpinkelte, kam Corbin der Gedanke, dass seine Nacht damit vollkommen war.
»Du musst einen Jungen immer zudecken«, sagte Sam grinsend.
Es wäre nett gewesen, das vorher zu wissen. Corbin seufzte und wischte sich den Arm an dem Tuch ab, das Sam auf der Wickelunterlage ausgebreitet hatte, indem er ihn darauf hin und her rollte.
»Ey, Mann, du hast heut Nacht echt null Glück.« Travis kratzte sich die Teufelstätowierung an seinem Unterarm.
»Vielleicht liegt das daran, dass ich das Baby tatsächlich berühre.« Corbin hielt die saubere Windel in Travis’ Richtung. »Willst du es mal versuchen?« Sie waren im Laufe des Abends alle zum Du übergegangen.
»No way, Mann. Ich versuch’s, indem ich mich zurücklehne und alles in mich aufsauge. Zusehe. Ich lern durchs Zugucken.«
Entweder das oder Travis war feige. Austin trat mit der Ferse nach Corbin und zog so seine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er faltete die Windel so auseinander, wie Sam es ihnen gezeigt hatte, und hatte sie nach
nur zwei Versuchen unter dem Po des Babys platziert. Ziemlich stolz auf sich selbst, fing er an, die Vorderseite zwischen Austins Beinchen durchzuziehen, als Austin nach rechts auf seinen runden Bauch und von der Windel runterrollte. »Was …?«
»Und deshalb lässt man ein Baby auf dem Wickeltisch nie allein«,
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