Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
Säbel durch die Luft und scannte von schräg oben.
» Eh bien, und schon ist es auf der Liste.«
Männer waren doch immer gleich. Sie konnten aus allem ein Spiel oder einen Wettkampf machen.
»Scann noch eine von den Kopfstützen ein, wenn du schon mal dabei bist.« Es gab nur drei zur Auswahl, und sie sahen fast identisch aus. »Nimm einfach die günstigste.«
Zu ihrem Erstaunen tat er das auch. »Und jetzt ssu den’ochstühlen«, sagte er, nachdem er einen kurzen Blick auf das Info-Blatt für junge Eltern in seiner anderen Hand geworfen hatte.
Brittany fiel auf, dass die Konzentration auf die Erstellung ihres Wunschzettels seine Sprachkenntnisse beeinträchtigt hatte. Er klang, als käme er direkt aus Paris. Es war zwar nicht so, dass sein Wortschatz zu wünschen übrig ließ – dessen Vielfalt erstaunte Brittany immer wieder. Aber sein Akzent brach wieder durch. Mit einem Mal fragte sie sich, ob er ihrem Kind wohl Französisch beibringen würde. Cool. Ihr Baby würde zweisprachig aufwachsen. Wenn sich ihre Tochter also dann später darüber aufregte, dass sie ihr Zimmer aufräumen musste, dann konnte sie auf Französisch rummeckern, und Brittany würde nie wissen, was sie sagte. Vielleicht war das also doch nicht so gut.
»Wer genau wird diese Sachen eigentlich für uns kaufen? Ich verstehe nicht, warum wir nicht einfach alles selbst besorgen«, antwortete er, wobei er seine Hand über einen modernen weißen Hochstuhl gleiten ließ.
»Woher stammt eigentlich dein Geld, Corbin?«, fragte sie. Plötzlich war sie neugierig.
Er zuckte die Schultern. »Von meiner Familie. Wir waren sehr reich im neunzehnten Jahrhundert, und da ich der letzte Nachkomme war, habe ich beim Tod meiner Eltern alles geerbt. Ich habe bescheiden gelebt und das Geld gut investiert. Meine Forschungen werden von einem sehr alten Vampir finanziert, ich muss also nicht mein persönliches Vermögen reinstecken. Ich bin sehr wohlhabend und absolut in der Lage, für alle Bedürfnisse unseres Kindes aufzukommen.«
Er sah beleidigt aus, deshalb legte sie ihm die Hand auf den Arm. »Beruhig dich. Ich wollte nicht andeuten, dass du es nicht könntest. Ich war einfach nur neugierig. Und der ganze Grund für den Wunschzettel besteht darin, dass die Leute uns Geschenke machen können. Es ist eine Tradition. Die Leute wollen einem beim ersten Baby etwas schenken. Alle Mitarbeiter in meiner Praxis wollen uns etwas schenken, Ethan und Alexis werden etwas kaufen wollen, meine Freundinnen vom College, meine Nachbarn, deine Vampirfreunde …«
Corbin verzog das Gesicht. »Ich habe keine Freunde.« Er ging den Gang ein Stück hinunter. »Nicht die hier. Keiner von uns hat solche Möbel. Wir brauchen etwas Gediegeneres.«
Brittany fühlte, wie ihr das Herz schwer wurde. Sie hatte ihn nicht an seine Einsamkeit erinnern wollen. Sie hatte nicht einmal geahnt, dass es wirklich so war, wie er gerade gesagt hatte. Zugegeben, Alexis und Ethan und Cara hatten ihr erzählt, dass Corbin von den meisten
Vampiren nicht akzeptiert wurde, aber sie hatte geglaubt, dass er irgendwo schon ein paar Freunde oder wenigstens Kumpel hatte. Sie wusste, dass er eher ein Einzelgänger war, allerdings war es ihr immer so vorgekommen, als wäre das seine eigene Entscheidung. Jetzt sah sie, dass ihm – egal was ein gewisser exzentrischer Forscher behauptete – Freundschaft fehlte.
Sie ging ihm nach und berührte seinen Arm. »Hey, ich bin dein Freund.«
Corbin lächelte sie an und strich ihr mit dem Daumen zärtlich über die Wange. »Ja, das bist du. Und es ist ein Geschenk. Weißt du, ich hatte Freunde, als ich noch sterblich war. Sogar noch als junger Vampir. Aber dann sind sie alle gestorben. Und ich habe mir nicht die Mühe gemacht, neue Freunde zu finden.« Corbin ließ den Kopf fallen. »Doch ich bin überaus dankbar für deine Freundschaft. Mir war nicht klar, wie sehr mir das fehlt.«
Ich liebe dich, wollte sie ihm sagen. Sie wusste, dass sie es tat, dass es mit Corbin etwas anderes war, dass ihre Gefühle für ihn einzigartig und tief waren, aber sie hielt den Mund. Wenn sie es jetzt sagte, würde es so klingen, als würde sie ihm damit nur ein besseres Gefühl geben wollen, als wäre es ein Bekenntnis, das auf Mitleid beruhte und nicht auf tief empfundenen Gefühlen. Sie wünschte, sie könnten noch immer gegenseitig ihre Gedanken lesen, sodass er die Wahrheit in ihrem Herzen erkennen könnte, in ihrem Kopf, in ihren Worten, die quer in ihr Bewusstsein
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