Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
geschrieben waren. Aber aus irgendeinem Grund war sie seit ihrer zweimonatigen Trennung nicht mehr in der Lage, ihn zu hören. Außer
beim Sex. Und sie glaubte auch nicht, dass er sie hören konnte, und das beunruhigte sie.
»Immer nur Arbeit und nie Spaß ist für niemanden gut, nicht einmal für einen Vampir. Keine Angst, ich werde dich oft aus dem Haus zerren.« Es sollte ihm Mut machen. Doch als sie seinen Gesichtsausdruck sah, musste sie beinahe lachen.
»Zu freundlich von dir«, sagte er trocken. Dann wandte er sich zu einem Hochstuhl aus Mahagoni um. »Der hier?«
»Ja. Der ist hübsch.« Und er passte zu ihren beiden, sehr eigenwilligen Einrichtungsstilen.
Verdammt, sie kamen so gut miteinander aus. Sie waren wie Abziehbilder für unverheiratete werdende Eltern, von denen einer ein Vampir und einer ein Sterblicher war.
Brittany grinste, als Corbin heftig den Scanner bediente.
Es würde alles gut werden.
»Was meinst du damit … deine Schwester wird in einer Stunde hier sein?« Alexis sah sich in ihrer Wohnung um und versuchte, nicht in Panik zu geraten. Sie war eine schlampige Hausfrau. Überall lagen Papiere herum, Rechnungen türmten sich auf, eine Wal-Mart-Tüte voller Drogerieartikel stand auf dem Frühstückstresen, und auf dem Sofa verstreut lag schmutzige Wäsche. »Brittany hat doch erst gestern gefragt, ob du Gwenna für sie kontaktieren könntest.«
»Eigentlich habe ich sie schon vor ein paar Monaten
eingeladen, nachdem du genau das vorgeschlagen hattest. Ich dachte, du würdest dich freuen. Das gibt Brittany die Gelegenheit, mit ihr zu sprechen.«
Männer! »Eine kleine Vorwarnung wäre nett gewesen! Die Wohnung ist die reinste Müllhalde, und ich auch.«
Ethan sah erstaunt aus. »Ich glaube nicht, dass es Gwenna etwas ausmachte, dass wir die ganze Woche keinen Staub gewischt haben.«
Sie hatte keine Zeit, sich jetzt mit ihm über weibliche Sorgen und die Bedeutung eines ersten guten Eindrucks zu streiten. Sie setzte sich in Bewegung, sammelte die Schmutzwäsche ein und stopfte sie durcheinander in den Wäschekorb. »Sammel den ganzen Papierkram ein und steck ihn in irgendeine Schublade oder stapel ihn wenigstens ordentlich.«
Alexis rannte ins Schlafzimmer, warf den Wäschekorb in den Kleiderschrank und knallte die Tür zu. Mist! Noch nicht mal das Bett war gemacht. Sie zog die Tagesdecke über das ganze Durcheinander verkrumpelter Laken und Decken und strich das ganze Zeug glatt. Auf dem Weg hinaus schmiss sie noch schnell ein paar Kissen darauf, dann schnappte sie sich die Wal-Mart-Tüte und schüttelte sich das Haar aus dem Gesicht. Sie musste noch schnell unter die Dusche.
Ethan arrangierte behutsam und exakt seine Unterlagen, ohne auch nur den Hauch von Dringlichkeit erkennen zu lassen. Sie wollte ihn gerade mit ein paar aggressiven Taekwondo-Überzeugungshieben zu größerer Eile antreiben, da klingelte es an der Tür.
»Oh, Shit.« Das konnte sie noch nicht sein!
»Das ist sie«, freute sich Ethan. »Ich kann sie spüren.«
Toll. Nun war nicht nur ihre Wohnung ein Chaos, jetzt war sie bei ihrem ersten offiziellen Treffen mit ihrer Schwägerin auch noch völlig verschwitzt und trug Jogginghosen und hatte eine chaotische Wohnung. Sie hatten bei der Hochzeit nicht miteinander gesprochen. Gwenna war erschienen und wieder verschwunden, ohne überhaupt richtig Hallo zu sagen. Alexis stopfte die Tüte mit Deo und Shampoo in einen Küchenschrank. Sie brauchte dieser Tage zwar gar kein Deo mehr, doch alte Gewohnheiten ließen sich nur schwer ablegen. Ohne kam sie sich nackt vor. Es war sinnlos, dass sie sich noch schnell mit den Fingern durch die Haare fuhr, aber Alexis tat es trotzdem und setzte ihr strahlendstes Lächeln auf.
Ethan öffnete die Tür, führte seine Schwester in die Wohnung und umarmte sie herzlich. »Gwenna. Alex und ich freuen uns so, dass du gekommen bist.«
Gwenna erwiderte seine Umarmung, allerdings reserviert und ungeduldig. Alexis meinte, dass sie so blass und tragisch wirkte wie bei ihrer Hochzeit, aber etwas an ihr war anders, irgendwie schien ihre Körperhaltung aufrechter. Als sie sich von Ethan löste, fiel ihr ihr welliges, blondes Haar aus dem Gesicht und offenbarte eine besorgte, ängstliche Miene.
»Ist alles okay?«, fragte Alexis, die mit einem Mal selbst besorgt war.
Gwenna trat mit ausgestreckten Händen zu ihr. Sie
umschloss Alexis’ kräftige Hände mit ihren zarten und schaute zu ihr auf. Sie hatte pinkfarbene Lippen, deren Farbe in
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