Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
bedeutete, dass er es war. Verdammt.
»Ja, ich bin mir sicher.«
Wenigstens versuchte er nicht, es schönzureden. Brittanys Gesicht fühlte sich heiß an, und sie hatte den Geschmack von Kupfer im Mund. Einen Augenblick lang glaubte sie, in Ohnmacht zu fallen, aber sie hielt sich aufrecht, weil ein plötzliches Gefühl der Nässe unter ihrer Nase sie ablenkte. Sie wischte darüber. »Ich blute!«
Corbin riss den Kopf herum und sprang von seinem Bürostuhl, stieß ihn sogar gegen ihr Bein. »Was ist passiert?«
»Nichts. Ich weiß nicht.« Sie wischte wieder. Mehr scharlachrotes Blut benetzte ihre Finger. »Ich habe Nasenbluten. Das hatte ich noch nie!«
Er klopfte sich auf seine Boxershorts, als würde irgendwo
ein Taschentuch erscheinen, dann machte er seinen Vampirgeschwindigkeitstrick und kehrte innerhalb von zwei Sekunden mit einem nassen Waschlappen zurück. »Leg dir das in den Nacken und schau an die Decke. Das liegt nur an der Schwangerschaft. Erhöhtes Blutvolumen. Im zweiten Trimester kommt es häufig zu Nasenbluten.«
»Woher weißt du das?«, fragte sie. Sie schloss die Augen und kämpfte gegen die aufsteigende Panik an. Ihr Vater war ein Irrer. Ihre Mutter hatte mit einem Wahnsinnigen geschlafen. Der Mann, in den sie sich gerade verliebte, wollte sie nur heiraten, um ihr gemeinsames Kind vor bösen Vampirmächten zu beschützen. Und sie würde an Nasenbluten sterben.
»Ich habe eines dieser Schwangerschaftshandbücher gelesen. Was auf Sie zukommt, wenn Sie ein Kind erwarten , oder so ähnlich.«
Sie glaubte zwar nicht, dass es ein Buch mit diesem Titel gab, aber es war nicht die rechte Zeit für solche Haarspaltereien. Sie schaute wieder geradeaus und schniefte vorsichtig. Ihre Nase schien so schnell zu bluten aufgehört zu haben, wie es angefangen hatte. »Weiß Donatelli, dass er mein Vater ist?«
Corbin schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich. Wenn er es täte, hätte er es gewiss während des Wahlkampfs zur Sprache gebracht. Er hätte dich angesprochen, lange bevor Carrick es tat.«
Er ging zurück zu seinem Computer und fing wieder an zu klicken. Er verschob Dateien.
»Was machst du da?«
»Ich lösche diesen Treffer. Um ehrlich zu sein, lösche ich deine ganzen DNA-Ergebnisse aus meiner Datenbank. Ich will nicht, dass Donatelli oder sonst irgendjemand erfährt, dass er dein leiblicher Vater ist.«
»Warum nicht?«, fragte sie, obwohl sie die Antwort bereits kannte.
»Er würde das Baby haben wollen, Brittany. Er würde das Kind aufziehen wollen, es für eine zukünftige Machtposition aufbauen. Du trägst sein Enkelkind in dir. Er würde die Chance erkennen und entsprechend handeln.«
Mist, genau das, hatte sie gehofft, würde er nicht sagen. »Nein, Corbin. Nein. Nein, nein, nein. Wir dürfen nicht zulassen, dass er das tut.« Die Vorstellung, dass dieser Mann Einfluss auf ihr Kind ausüben, es von einem normalen Leben abhalten könnte, ließ jede Zelle ihres Körpers vor Protest vibrieren. Sie weckte in ihr den Wunsch, in richtige Hysterie zu verfallen. Aber das durfte sie nicht. Sie musste handeln, und wie es schien, gab es nur eine einzige mögliche Lösung. »Shit. Ich muss weg hier, nicht wahr? Ich muss mir die Haare färben, einen neuen Namen annehmen, irgendwo anders ganz von vorne anfangen. Mich vor ihm verstecken. Es nie jemanden wissen lassen.«
Corbin hörte mit dem Klicken und Löschen auf und rieb sich langsam die Stirn. » Mon Dieu , Brittany.« Er drehte sich zu ihr um. Sein Gesicht war hart und seine Augen voller Schmerz. »Vielleicht wäre das wirklich das Beste. Zumindest für eine gewisse Zeit. Wenn jemand nach dir fragt, könnte Alexis einfach sagen, du wärst
nach Kalifornien gezogen oder irgend so etwas. Und dann kannst du nach Atlanta oder Boston, jedenfalls weit weg von Kalifornien. Himmel, vielleicht nach Europa oder Indien und dich in der Menge verstecken.«
Brittany wrang den nassen Waschlappen aus und nickte. »Ich muss es Alexis und Ethan sagen, aber sonst niemandem.«
»Ich lösche jegliche Hinweise auf die biologische Verbindung. Ich kopiere meine anderen Dateien und zerstöre dann diese Festplatte. Es wird ein paar Stunden dauern.«
»Kannst du wach bleiben?« Sie wusste, wie schwer es Vampiren fiel, tagsüber tätig zu sein.
»Ich muss.« Er nickte. »Es wird gut. Alles wird gut. Du gehst packen, und ich hole dich heute Abend ab. Wir können sofort los.«
Das ließ sie innehalten. Ihre Gedanken waren vorausgeeilt, sie hatte bereits über eine
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