Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
Vertretung für ihre Zahnarztpraxis nachgedacht, bis sie in der Lage war, sie zu verkaufen, hatte versucht zu entscheiden, wo sie leben wollte, wie sie sich nennen konnte. Wie sie Ethans Hilfe in Anspruch nehmen musste, um sich eine neue Identität aufzubauen. Für sich allein.
Es war ihr nie in den Sinn gekommen, Corbin mitzunehmen.
Während ein Teil von ihr sich ihm in die Arme werfen und ihn alles regeln lassen wollte, sagten ihr ihr Stolz, ihre Unabhängigkeit, aber vor allem ihr Mutterinstinkt, dass Corbin sie nicht begleiten durfte.
»Ich hatte vor, allein zu gehen.«
Er hörte lange genug auf, irgendwelche Sachen anzuklicken, um sie mit weit geöffnetem Mund anzustarren. »Allein? Nein, ich komme mit dir. Ich werde dich beschützen. In der Nacht über dich und das Kind wachen, wenn du schläfst.«
Brittany notierte sich gedanklich, dass er nicht von Liebe oder Zuneigung sprach oder davon, dass er ohne sie nicht leben konnte.
Aber unabhängig davon, selbst wenn er sie liebte, was er eindeutig nicht tat, dürfte er sie trotzdem nicht begleiten. Es war gefährlich, das spürte sie. Fühlte es instinktiv. »Corbin.«
»Ja? Erklär es mir. Ich kann dich nicht allein gehen lassen. Ohne mich.«
»Das musst du aber. Denk daran, dass niemand bisher weiß, dass du der Vater des Babys bist. Das ist der Schlüssel zu unserem Erfolg. Niemand weiß über das Baby Bescheid. Und wenn sie es tun, dann nehmen sie an, es ist von einem Sterblichen. Das war von Anfang an dein Plan, und der war gut, auch wenn du mich nicht eingeweiht hast. Wenn ich weggehe, allein, wird niemand sich etwas dabei denken, dass Alexis’ unreine Schwester in einen anderen Staat zieht. Niemand wird sich die Mühe machen zu überprüfen, ob ich wirklich dorthin gegangen bin, wohin ich vorher gesagt hatte, dass ich gehen wollte. Niemand wird sich dafür interessieren. Wenn du mich begleitest, werden alle wissen wollen, wohin du verschwunden bist. Und dann werden sie eins und eins zusammenzählen und sich fragen, ob wir vielleicht zusammen weg sind. Wenn Vampire erst einmal
anfangen, Fragen zu stellen, kommen sie vielleicht auf Antworten, die wir ihnen lieber verschweigen wollen. Sie könnten Verdacht schöpfen. Und uns möglicherweise finden.«
Er schüttelte den Kopf. »Aber … ich kann nicht zulassen, dass du einfach so allein in die Nacht hinausgehst. Das kann ich nicht.«
»Das musst du aber.« Sie schluckte den riesigen Klumpen herunter, der in ihrer Kehle festsaß. »Ich weiß, dass du uns beschützen willst. Und das hier ist der beste Weg. Du wolltest mich aus demselben Grund heiraten, der uns jetzt eine Heirat verbietet.«
Es dauerte eine ganze Minute, bis er ihr antwortete. Sie konnte den Schmerz in seinem Gesicht sehen, doch sie erkannte an der Entschlossenheit seines Kiefers, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
»Du hast recht.« Er schüttelte den Kopf. »Ich hasse es. Ich verabscheue den Gedanken, dass du ohne mich gehst, aber du hast recht. Brittany, es tut mir so leid, dass ich dir das hier antue. Es ist alles meine Schuld.«
»Hey, ich war in der Nacht dabei.« Und obwohl sie zu Tode erschrocken war, war sie sich nicht sicher, ob sie irgendetwas ungeschehen machen wollte. Sie bekam ein Baby, ein Kind von dem Mann, den sie liebte. Das war jedes Opfer, jede Unannehmlichkeit wert. Und sie würde es mit dem Teufel persönlich aufnehmen, um ihr Kind zu beschützen. »Vorwürfe sind Zeitverschwendung. Ich gebe zu, dass ich sehr wütend darüber bin, dass du mir die Gefahr, in der wir schweben, verschwiegen hast, und möglicherweise brauche ich eine ganze Weile, um darüber
hinwegzukommen, aber es hat nichts mit meiner Entscheidung zu tun. Wir wissen beide, dass es das ist, was wir tun müssen. Und ich verspreche dir, dass du uns besuchen darfst, wenn es sicher ist, und ich lasse dich durch Alexis und Ethan wissen, wie es uns geht.«
Bei diesen Worten stand er auf, und ihr wurde klar, dass sie soeben die gesamte Logik ihres Arguments zunichtegemacht hatte. Innerhalb von zwei Sekunden hatte er sie in seine Arme gerissen und schaute sie voller Leidenschaft an.
»Verdammt, es muss einen anderen Weg geben!«
Brittany schloss die Augen und ließ den Kopf an seine Brust sinken. »Du weißt, dass es keinen anderen Weg gibt.« Sie schlang die Arme um seine Mitte und atmete tief ein. Ihn zu berühren beruhigte sie, und sie genoss den Augenblick, wusste, dass sie einander vielleicht gerade zum letzten Mal so nah waren.
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