Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
»Wir müssen an das Baby denken. Das muss uns das Wichtigste sein.«
Er streichelte ihr durchs Haar und sagte: »Versprich mir nur …« Seine Stimme versagte. »Versprich mir, dass du unserer Tochter sagst, wer ihr Vater ist, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Erkläre ihr, dass ich für sie dagewesen wäre, wenn ich es gekonnt hätte.«
Bei dem Schmerz, den sie in seinen Worten hörte, fühlte Brittany wieder die Tränen in sich aufsteigen. Sie rückte ein Stück von ihm ab und blinzelte heftig. »Hey. Mach dir darüber keine Sorgen. Du bist der Vater, und unser Kind wird alles über dich erfahren. Das verspreche ich dir.«
» Merci. Ich danke dir.« Er schaute sie an, sein Blick
wanderte über ihr Gesicht, und seine Hände hielten ihre Wangen. »Ich liebe dich.«
Sie hatte nicht erwartet, dass er das sagen würde. Sie verlor die Fassung. »Nicht …« Wenn er übertrieb, damit sie sich besser fühlen sollte, dann funktionierte das nicht. Wenn es ihm ernst sein sollte, fühlte sie sich deshalb nur noch schlechter. Es war besser, es nicht auszusprechen, nicht zu wissen, was sie aufgaben.
»Doch, ich muss es sagen.« Er küsste sanft ihre Stirn. »Du sollst wissen, dass ich dich auch dann lieben würde, wenn kein Baby unterwegs wäre. Und ich würde dich nur um deiner selbst willen heiraten, wenn ich es könnte.«
»Corbin.« Sie schluchzte. Sie fühlte Erleichterung, Freude, dass er das Gleiche empfand wie sie, fühlte, wie der Druck ihrer Verletztheit sich auflöste, und doch verzehnfachte es ihr Bedauern, ihren Schmerz, ihre Wahrnehmung ihrer künftigen Einsamkeit. Es war unmöglich, neu anzufangen, ihn zu vergessen, wenn sie wusste, dass er ihre Liebe erwiderte. »Ich liebe dich auch.«
Sein Kuss war leidenschaftlich und doch zärtlich. Sie öffnete die Lippen für ihn, weinte fast über die Süße seiner Zunge, als sie über ihre glitt. Es war ein Abschiedskuss, und sie beide wussten es.
Brittany hielt es nicht länger aus. Wenn er sie weiterhin berührte, würde sie ihn nicht verlassen können. Sie beendete den Kuss, löste sich von ihm und wischte sich die Tränen ab. »Ich muss gehen.«
»Geh zu Ethan. Er wird dir helfen, alles zu arrangieren. Tu, was du tun musst. Ich mache das hier noch fertig,
und dann komme ich rüber. Brich nicht auf, bevor ich da bin.«
»Okay.« Brittany fiel plötzlich ein, dass sie kein Auto hatte. »Ich bin ja mit dem Taxi gekommen.«
»Du kannst mein Auto nehmen. Ich komme heute Nacht schon irgendwie hin. Der Schlüssel liegt auf dem Küchentisch.« Er drückte ihre Hand ein letztes Mal. »Wir sehen uns heute Nacht. Ich bin vor Mitternacht da.«
Sie nickte und ging, um sich anzuziehen. Als sie angezogen war und ihm zum Abschied zuwinkte, saß er schon wieder am Schreibtisch, schob CDs ins Laufwerk und holte sie raus, während er an allen drei Rechnern gleichzeitig arbeitete. Es erstaunte sie, dass er technisch so versiert war. Er war ihr immer als unempfänglich für die Annehmlichkeiten der Moderne vorgekommen.
Und sie war sich nicht sicher, ob sie sich darüber freuen sollte, dass er die Möglichkeit besaß herauszufinden, wer ihr Vater war. Sie ging den Flur hinunter und trat aus dem Apartmentkomplex und war sich darüber im Klaren, dass sie lange Zeit in gnädiger Unwissenheit über ihre biologische Herkunft gelebt hatte. Andererseits war sie jetzt besser darauf vorbereitet, ihr Kind zu schützen, da sie wusste, dass Donatelli ihr Erzeuger war.
Der Morgen war neblig und kühl. Sie verschränkte die Arme und rieb sie warm, während sie sich daran zu erinnern versuchte, wo Corbin am letzten Abend seinen BMW geparkt hatte. Alle Reihen sahen gleich aus, denn die meisten Limousinen waren entweder schwarz oder dunkelblau.
Sie sah den Mann erst, als er direkt vor ihr stand. Dann zuckte sie zusammen und schrie leise überrascht auf. Corbin hatte gesagt, dass es keine besonders gute Gegend war, aber ihre Gedanken an einen Überfall verflogen, als sie erkannte, dass Ringo vor ihr stand. Sein Haar war länger und seine Augen blutunterlaufen, und seine Hand zuckte.
Instinktiv wusste sie, dass er nicht hier war, um Corbin einen Besuch abzustatten. Sie drehte sich um und marschierte in Richtung Gebäude zurück.
»Warum so eilig?« Er verstellte ihr den Weg.
Oh Gott! Brittany mochte nicht glauben, dass das gerade passierte. Vielleicht brauchte Ringo Geld. Er sah völlig zugedröhnt aus.
»Ich habe gerade bemerkt, dass ich mein Handy vergessen habe.« Es war eine glatte
Weitere Kostenlose Bücher