Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
einfach im Zimmer und las ein Buch, während er sie verprügelte. Brittany hat es mir selbst erzählt. Wenn ich daran denke, wird mir einfach schlecht.«
Nate drückte auf den Aufzugknopf. »Vielleicht hatte sie Angst vor ihrem Ehemann. Klingt nicht so, als wäre der Kerl besonders nett gewesen.«
Sie zog eine Grimasse. »Das stimmt. Sasha könnte auch ein Opfer sein, aber mein Bauch sagt eher nein.«
»Also, lass mich das Reden übernehmen, ja? Ich bin von uns beiden der mit der Marke. Und wir werden das anfangs in offizieller Eigenschaft angehen.«
»Warum bin ich dann dabei?«
»Bist du gar nicht. Du wartest am Ende des Flurs.«
Gwenna sah ihn von der Seite an, als die Fahrstuhltüren sich vor ihnen öffneten und sie einstiegen. »Wirklich? Ich bin ja so froh, dass wir das besprochen haben und gemeinsam zu dem Schluss gekommen sind.«
Sie klang schnippisch und wusste es, doch Nate musste sich darüber klar werden, dass sie nicht bereit war, ihm gegenüber die unterwürfige Freundin zu geben. Sie hatte genug von diesem öden Spiel, und sie mussten so anfangen, wie sie vorhatten weiterzumachen.
Dabei sah er nicht im Geringsten beleidigt oder verärgert aus. Er grinste auf sie herab, und seine Finger hatten sich auf den Weg zur Innenseite ihrer Oberschenkel gemacht und strichen über den Reißverschluss ihrer Jeans. »Lass uns drüber reden.«
»Prima. Da du in offizieller Angelegenheit hier bist, sollte ich wahrscheinlich nicht mit dir gesehen werden. Ich werde am Ende des Flurs auf dich warten.« Es war nicht der Vorschlag gewesen, gegen den sie etwas gehabt hatte, sondern nur die Art und Weise, wie er ihr unterbreitet worden war.
»Ausgezeichnet.«
Er zerrte sie zu sich herüber, indem er mit seinen großen Männerhänden am Taillenbund ihrer Jeans zog, und da er jetzt auch ein Vampir war, hatte sie seiner Stärke nichts entgegenzusetzen. Nicht etwa, dass sie es gewollt hätte. Etwas an Nates Art, sie zu berühren, war sexy, nicht bevormundend. Er wollte sie, aber er wollte auch, dass sie ihn wollte. Er hatte kein Interesse daran, sie zu beherrschen. Seine Frau kam in den Genuss seiner Loyalität, seines Schutzes und seines instinktiven Drangs, für sie zu sorgen, allerdings würde er sie niemals beherrschen wollen. Ihm ging es um Verführung, nicht um Macht.
Gwenna nahm an, dass sie jetzt Nates Frau war – genau genommen seine Freundin. Das schien ihr haargenau zu passen, wenn es auch ungewohnt für sie war. Sie war noch nie zuvor eine Freundin gewesen. Doch was auch immer sie war, so war sie auf jeden Fall die Nutznießerin dieses Schutzes, dieser Loyalität, dieser Fürsorge. Seiner Verführungskünste.
»Ich will dich«, murmelte er in ihr Ohr. »Wir hätten zu Ende bringen sollen, was wir angefangen haben, bevor wir los sind.«
»Wir stehen unter Zeitdruck«, sagte sie keusch, auch wenn sie gerade ihren Busen an seinen Brustkorb drückte und sich sehnlichst wünschte, der Aufzug könnte stecken bleiben und ihnen so eine halbe Stunde Zweisamkeit schenken. »Wir können alles später nachholen.«
»Wir haben alle Zeit der Welt, nicht wahr?«, fragte er, und seine Miene verdüsterte sich plötzlich.
Gwenna hätte geantwortet – womit wusste sie nicht –, aber die Tür öffnete sich, und Nate trat auf den Flur hinaus. »Hier entlang.«
»Ich bleibe hier«, sagte sie und machte eine vage Handbewegung über dem Kunstblumenarrangement vor den Aufzügen.
Nate blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Er sah aus, als wollte er etwas sagen, doch dann änderte er offenbar seine Meinung. »Okay. Bin in fünf Minuten zurück.«
»Lass es mich wissen, wenn du mich brauchst.«
Er winkte ihr zu und ging den Flur hinunter.
Verdammt! Warum hatte sie sich plötzlich so bedürftig angehört? Sie hatte es als Bestärkung gemeint, aber irgendwie hatte es geklungen, als klammerte sie. Frustriert lehnte sich Gwenna gegen die Konsole unter dem Spiegel gegenüber von den Aufzügen. Sie war lausig, wenn es um Beziehungen ging.
Ein Blick den Flur hinunter verriet ihr, dass Nate und sein sehr ansprechender Hintern um die Ecke gebogen waren. Sie musste sich entspannen, oder sie würde den Mann zu Tode erschrecken und in die Arme irgendeines Vampirhühnchens treiben, das sich besser im Griff hatte. Und einen größeren Busen.
Gwenna ärgerte sich über ihre Gedanken. Seit wann machte sie sich Sorgen darum, keine nennenswerte Oberweite zu haben? Sie hatte vollkommen den Verstand verloren.
Die Tür des rechten
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