Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
neuen Fängen und das Trinken ihres süßen, schweren Blutes waren befriedigender als alles, was ihm in seinem Leben bisher widerfahren war.
Es fiel ihm schwer zu glauben, dass er an diesem Tag gestorben war. Dass er gestorben war und Gwenna ihn gerettet hatte. Wie zum Teufel sollte er ihr nur seine Dankbarkeit zeigen?
»Mach einfach so weiter wie eben. Dann können wir beide dankbar dafür sein, dass du nicht tot bist.«
Nate löste den Mund von ihrem Hals und leckte die Reste ihres Blutes von seinen Lippen. »Du kannst meine Gedanken auch hören?«
Sie nickte. »Wir sind bei einem Austausch miteinander verbunden und wahrscheinlich auch beim Sex. Wir haben jetzt dasselbe Blut.«
So hatte er darüber noch nicht nachgedacht.
»Aber es ist nicht immer ganz klar. Es gibt viele Geheimnisse und Nuancen im Dasein eines Vampirs. Wir sind alle merkwürdig einzigartig.«
»Weil Vampire nach wie vor Menschen sind.«
Sie lachte sanft und fuhr mit der Fingerspitze über seine Lippen. »Das ist wahr.«
»Und es gibt gute und schlechte Menschen.« Nate beobachtete, wie das Blut an Gwennas Haut hinablief, grellrot und zäh, aus den beiden Bisswunden an ihrem Hals. Es schien natürlich, sich vorzubeugen und es abzulecken. Schockiert wich er zurück und bemerkte, dass seine Tat nicht nur das Blut entfernt hatte, sondern auch ihr Wunden geheilt.
Sie lächelte. »Danke. Und ja: Es gibt gute und schlechte Menschen, und ich würde liebend gern heute Nacht einen Killer zur Strecke bringen.«
»Wie könnte ich etwas dagegen haben?« Nate strich ihr blondes Haar zurück und schaute in Augen so blau, dass er ein verflixtes Gedicht über sie schreiben würde, wenn er auch nur zwei Worte zusammenbrächte. Was er nicht konnte. Aber wenn er es könnte, würde er es tun. »Du bist eine erstaunliche Frau.«
»Und du bist auch nicht so schlecht.«
Nicht das beste oder eloquenteste Kompliment, das ihm je gemacht worden war, aber da ihre Hand seinen Schwanz streichelte, würde er es annehmen. »Danke.«
Dann riss sie plötzlich die Hand weg. »Oh, mir ist gerade ein Gedanke gekommen.«
Irgendwie glaubte er nicht, dass es sich dabei um eine aufregende neue Sexstellung, die sie ausprobieren sollten, handelte. Er versuchte nicht zu seufzen. »Ja? Raus damit, meine Schöne.«
»Weiß Sasha, dass Gregor tot ist?«
»Meines Wissens nicht. Ich hatte mich darum kümmern und zu ihr rübergehen sollen, um sie von dem bedauerlichen Ableben ihres Ehemanns in Kenntnis zu setzen. Allerdings war ich ein wenig abgelenkt.« Von der Erkenntnis, dass er ein Vampir war. Er erkannte genau, worauf Gwennas Gedanken abzielten.
»Lass uns jetzt gehen und es dem kleinen Fräulein sagen.«
Ihm gefiel besser, was sie mit ihrer Hand gemacht hatte, doch sie hatte recht. Sasha musste es erfahren, und sie mussten mit eigenen Augen sehen, wie sie auf die Nachricht reagierte.
»Klingt nach einem guten Plan.«
Das Lächeln, das sie ihm schenkte, war selbstgefällig. Kein Zweifel.
»Wie praktisch, dass Slash mich heute Abend im Bellagio treffen will, wo Sasha und Chechikov abgestiegen sind.« Gwenna hielt das Ganze für ein bisschen zu praktisch, als sie jetzt mit Nate eine kleine, vom Tau feuchte Rasenfläche überquerte.
»Du klingst ja richtig sarkastisch, Gwenna.« Nate lächelte sie an.
Er schien jetzt besser mit dem Wandel zurechtzukommen. Er hatte ein Problem mit seiner Stärke – er hatte die Wagentür aus den Angeln gerissen –, doch die Übelkeit, die er anfangs empfunden hatte, schien verschwunden. Das allein war eine riesige Erleichterung für sie, trotz der Tatsache, dass sie sich gerade in eine potenziell extrem gefährliche Situation begaben. Es mit einem Killer von sterblichen Vampirjägern aufzunehmen kam ihr weniger beängstigend vor, nachdem sie Nate in seinem Ford Explorer hatte sterben sehen.
Sie hatten einen Bogen um die Vorderseite des Bellagio und den Brunnen gemacht, weil sie dort nicht zufällig auf Slash stoßen wollten, wer auch immer er sein mochte. Gwenna sollte ihn erst in einer Stunde treffen, aber wer konnte schon wissen, ob er sich nicht jetzt schon irgendwo herumdrückte, deshalb waren sie direkt vom Parkplatz über einen Nebeneingang ins Hotel gelangt.
Als sie in Richtung der Aufzüge gingen, zuckte Gwenna die Schultern. »Ich gebe zu, dass ich Sasha gegenüber nicht ganz unvoreingenommen bin. Als Gregor Brittany entführte – und denk immer daran, dass Brittany damals im fünften Monat schwanger war –, saß Sasha
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