Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
Gwenna nicht.«
Das war ihr Pluspunkt. Gwenna war ruhig. Gesetzt. Zuverlässig. Selbst in ihrer dämlichen krankhaften Ergebenheit für Donatelli war sie vorhersehbar. Sie hatte immer ihn geliebt und sonst niemanden. Aber wenn sie jetzt mit einem anderen Mann zusammen war …
»Sie sehen aus, als wären sie ziemlich vertraut miteinander, meinst du nicht?« Ethan betrachtete die Haltung seiner Schwester. Sie lehnte sich leicht an den Mann. Er hätte nicht erwartet, dass Gwenna sich einen sterblichen Liebhaber nahm, aber solange sie sich von Donatelli fernhielt, war Ethan froh. Natürlich bedeutete das nicht, dass er irgendwem vertraute, wenn es um seine Schwester ging, solange er nicht wusste, was derjenige vorhatte. »Kannst du rauskriegen, wie der Kerl heißt? Ich werde Seamus bitten, sich ihn mal etwas genauer anzuschauen.«
Ethan brauchte seine Frau nicht einmal anzusehen, um zu wissen, dass sie die Augen verdrehte. Es war ihre Lieblingsreaktion auf alles, was mit ihm zu tun hatte, und er musste zugeben, dass ihn das anmachte. So ziemlich alles, was Alexis tat, machte ihn an, was wiederum zu einer sehr befriedigenden Ehe führte.
»Ich habe eine Idee«, sagte Alexis leicht sarkastisch. »Lassen wir Gwenna einfach allein und sich treffen, mit wem sie will. In Ruhe. Ohne dass du dich einmischt. Du weißt schon … sie ihre eigenen Entscheidungen fällen lassen, egal ob sie sich als Fehler herausstellen oder nicht. Das gefällt mir besser.«
Gwenna und der Sterbliche gingen in Richtung des Krankenhauscafés ein paar Schritte entfernt. Ethan schaute auf seine Frau hinab und schnaubte. »So wie du das bei deiner Schwester getan hast? Du sagst Brittany doch seit sechsundzwanzig Jahren, was sie tun soll.«
Alexis, seine kleine sexy Giftspritze, wurde wütend. »Das ist etwas völlig anderes.«
»Wieso? Wir beide lieben unsere Schwestern, und wir beide stecken unsere Nasen in ihre Angelegenheiten. Gib es einfach zu.«
»Nie im Leben.«
»Was dich zu einem größeren Heuchler macht, als ich es bin.« Ethan sah, wie der Mann die Hand auf Gwennas Rücken legte, während sie sich anstellten. »Wenigstens gebe ich offen zu, dass es mir darum geht, Gwenna zu beschützen.«
Und sobald sie zurück im Casino waren, würde er einen entsprechenden Anruf tätigen, um Gwennas neuen kleinen Freund überprüfen zu lassen.
Oh Gott, sie waren absolute Schwachköpfe. Das war alles, was Donatelli denken konnte, als er seine beiden wichtigsten Leibwächter, Smith und Williams, anschaute. Vielleicht sollte er alle zwei einfach umbringen und noch mal von vorne anfangen. Bestimmt könnte er besseres Personal finden, wenn er eine diskrete Anzeige schaltete.
»Erklärt mir noch einmal, wie es Ringo gelingen konnte, in einen abgeschlossenen Raum zu gelangen, vor dem ihr beide Wache geschoben habt.« Donatelli nippte Blut aus einem Weinkelch auf dem Sofa in seiner Hotelsuite und starrte auf sein Handy. Keine Anrufe in seiner Abwesenheit. Langsam fing er an, die Geduld mit Gwenna, seiner Ex, zu verlieren. Sie sollte wenigstens den Anstand besitzen und ihn zurückrufen. Was hatten die Leute heutzutage bloß für Manieren? Und er war noch immer ganz baff, dass sie ihm gegenüber ein derartiges obszönes Wort in den Mund genommen hatte. Das passte so gar nicht zu Gwenna und, er musste es zugeben, stand ihr überhaupt nicht.
Smith räusperte sich. »Also, wir hatten gedacht, er dürfte da rein. Das hat er nämlich gesagt. Also haben wir ihn reingelassen.«
»Und ihr habt einfach danebengestanden, während er mit einer Wochenration Heroin davonmarschierte?«
»Wird wohl so gewesen sein.«
»Das waren Drogen im Wert von ein paar Riesen.« Als würde das Geld auf verdammten Palmen wachsen. Donatelli rang um Geduld. Nicht unbedingt seine Stärke. War es noch nie gewesen. Er schaute schon wieder auf das Display seines Handys, bevor er sich überhaupt bewusst war, was er da tat. Verdammt! Er spürte, wie er vor Wut kochte und seine Schläfen pochten. Wo zum Teufel war Gwenna? Und warum redete sie nicht mehr mit ihm?
»Wir haben nicht …«
Das brachte das Fass zum Überlaufen. »Ihr habt es nicht gewusst. Jaja. Weil ihr nämlich beide verdammte Idioten seid.« Er nagelte sie mit seinem Blick fest. »Bestellt Ringo, dass ich meinen Stoff zurückwill. Brecht ihm ein paar Knochen, macht ihm klar, dass es mein Ernst ist. Und wenn er nicht vernünftig ist, bringt ihr mir seine Frau. Ich bin mir sicher, dass ich sie davon überzeugen kann,
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