Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
und Queenie allein hierlassen, ohne dass ihr zwei in ernstliche Schwierigkeiten geratet?«
»Warum sollten wir in Schwierigkeiten geraten?« Allein die Vorstellung schien Kelsey zu verwirren. »Wir kriegen das schon hin.«
»Okay. Aber bleibt zusammen. Kapiert?« Alexis drohte ihnen mit dem Zeigefinger.
Gwenna nickte. »Kein Problem.« Ihre Schwägerin verbrachte zu viel Zeit mit Ethan. Sie war schon fast so überfürsorglich wie er.
»Möchte sonst noch jemand einen Drink?«
»Nein, danke.« Im Gegensatz zu anderen Vampiren hatte Gwenna nie Geschmack an etwas anderem als Blut entwickelt. Aber andererseits wollte sie sich neuen Erfahrungen öffnen und das Leben genießen. »Oder doch. Ich nehme, was ihr nehmt.«
»Für mich einen Martini. Was Starkes«, sagte Kelsey.
»Okay. Bin gleich wieder da.«
Alexis ging zur Bar, und Kelsey ergriff Gwennas Hand. »Ich bin völlig deprimiert. Wir müssen ein paar Kerle anmachen, dann fühle ich mich immer besser.«
Und sie zog Gwenna zu dem nächststehenden Männerquartett, das mit offensichtlich lüsternem Interesse aufschaute, was nicht anders zu erwarten gewesen war, da es von zwei Frauen überfallen wurde, die eindeutig nicht genügend anhatten. Gwenna spürte, wie ihre Wangen brannten, erinnerte sich jedoch daran, dass es außer ein paar roten Lichtkegeln dunkel im Raum war und niemand auch nur im Geringsten bemerken würde, dass sie rot wurde. Außerdem musste sie ja nach Slash suchen. Es war Teil ihres neuen Plans, provokativ aufzutreten. Einfach darauf zu warten, dass er sie ansprach, war so sehr zwanzigstes Jahrhundert.
»Und wer von euch Hübschen hat nun den längsten Schwanz?«, fragte Kelsey.
9
Gwenna konnte es kaum fassen. Das war Kelseys bevorzugte Art, Männer anzumachen?
Natürlich provozierte ihre eher private und sehr unanständige Frage die Männer, die alle nicht zur tätowierten Sorte gehörten, sondern eher so aussahen, als wären sie auf dem Weg vom Burschenschaftshaus zum Golfplatz irgendwie im falschen Konzert gelandet. Alle vier bestanden darauf, sie hätten den längsten Schwanz, den die Welt je gesehen hatte, und prahlten so sehr, dass Gwenna anhand ihrer Beschreibungen annehmen musste, ein jeder von ihnen trage eine Anakonda in seiner Hose mit sich herum.
»Es stimmt aber«, entgegnete einer von ihnen, als Kelsey ihm vorhielt, er müsste lügen. »Es ist einfach so. Er ist riesig.«
»Dann zeig ihn uns«, forderte Kelsey ihn auf.
Oh nein. Gwenna wollte keine Sekunde länger ein Teil des uns sein. Sie sagte: »Nein, nicht nötig. Nicht zeigen. Wir glauben dir.«
»Ich nicht. Ich wette, er ist nicht der Rede wert.« Kelsey wedelte mit der Hand durch die Luft und schickte sich an zu gehen.
Der Mann griff nach ihrem Arm und sagte: »Wenn du willst, zeig ich ihn dir.«
Kelsey schenkte ihm ein unglaublich süßes Lächeln. Gwenna war erstaunt, wie manipulativ Kelsey hinter ihrer dümmlichen Maske doch war. »Cool. Alle zusammen. Ich zähle bis drei.«
Und so kam es, dass Gwenna vier Penisse gleichzeitig anstarrte, was die Zahl ihres bisherigen dem männlichen Geschlechtsteil Ausgesetztseins binnen fünf Sekunden mehr als verdoppelte.
Es war erstaunlich, wie sie alle im Prinzip gleich aussehen konnten und doch so unterschiedlich. Der eine hatte guten Grund für seine Prahlerei. Er sah neben seinen Kompagnons tatsächlich riesig aus. Darüber hinaus war Gwenna gerade dabei, sie sich genauer anzusehen, als einer der Rausschmeißer auf sie aufmerksam wurde und brüllte: »Hey, steckt den Scheiß ein, aber schnell! Das ist hier kein Stripklub.«
Sie musste zugeben, dass sie leicht enttäuscht darüber war, dass alle sofort gehorchten, sie einsteckten, die Reißverschlüsse hochzogen und sich umsahen, als wäre ihnen gerade erst wieder eingefallen, wo genau sie waren. Nicht, weil sie irgendein Interesse daran gehabt hätte, mit einem dieser Penisse in näheren Kontakt zu kommen, sondern aus reiner Neugier. Dieser Körperteil bestimmte einen so großen Teil dessen, was Männer taten, dass sie sich fragte, was daran so besonders war. Aber diese kurze Episode hatte ihre gewichtige Frage nicht im Geringsten beantwortet.
»Das war heiß«, erklärte Kelsey. »Danke.« Sie nahm Gwennas Arm, und als sie sie wegführte, flüsterte sie: »Bleib nie zu lange, oder sie kommen auf perverse Ideen.«
Während Gwenna nicht glaubte, dass es ihr längeres Bleiben war, das die Männer auf perverse Ideen brachte, sondern, na ja, eher die Aufforderung, ihre
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