der Schweiß.
Die ganze Welt vor Donatellis Augen wurde schwarz, als Wut in ihm aufstieg und Besitz von ihm ergriff. »Woher weißt du das? Wo genau soll das passiert sein?«
»Ich habe sie gesehen, Sir.« Williams ließ den Kopf hängen und rieb sich die Oberlippe. »Es war auf der Straße, hinter einem Baugerüst. Ich habe sie verfolgt, wollte sichergehen, dass ich sie nicht verliere, und fragte mich, was sie dahinter wollten, und dann habe ich’s gesehen …« Seine Hände klatschten wieder zusammen. »Im Stehen. An der Wand. Dann bin ich einfach auf die andere Seite der Plane und habe gewartet, bis sie fertig waren, weil ich wusste, dass Sie nicht wollen würden, dass ich dabei zusehe.«
Er wollte nicht, dass es überhaupt passierte, geschweige denn, dass jemand dabei zusah. Donatelli sprach sehr, sehr behutsam. »Du erzählst mir also, dass meine Frau Sex mit einem Fremden hatte, im Stehen, im Freien, an einer Hauswand?«
»Ja, Sir.«
Donatelli erhob sich langsam. Dann warf er in einem Anfall von Wut seinen Esstisch um. »Bring ihn um.«
»Sir?«
»Finde heraus, wer er ist, und töte ihn. Den Mann, mit dem sie zusammen war. Ich will, dass er innerhalb der nächsten zweiundsiebzig Stunden tot ist.«
Niemand würde Gwenna berühren. Und wenn sie ihn nicht wollte, wenn sie weiterhin auf diese lächerliche Scheidung bestand, dann würde ihn der Teufel holen, wenn er, Donatelli, zuließe, dass ein anderer sie besaß.
Gwenna war nach dem Telefonanruf, dass eine zweite Leiche gefunden worden war, ziemlich rasch wieder nüchtern gewesen. Nachdem Nate ihr ein Taxi besorgt hatte, war sie in ihre Suite zurückgekehrt und hatte sich gleich an ihren Computer gesetzt. Es erschien ihr wirklich wichtig, sich darauf zu konzentrieren, die echten Namen zu der anderen Hälfte der E-Mail-Adressen im Vampirjägerforum zu finden.
Wenigstens das konnte sie tun, um Nate bei den Ermittlungen zu helfen. Es ging ihr nicht darum, sich selbst reinzuwaschen, denn ihr war klar, dass sie auf der Liste der Verdächtigen stehen musste. Sie war an beiden Orten gewesen, wo die Leichen aufgefunden worden waren, und sie war im Forum. Außerdem hatte sie den grässlichen Verdacht, es könnte sich herausstellen, dass auch das zweite Opfer Forumsmitglied war, wenn es erst einmal identifiziert worden war.
Während sie auf dem Impalers -Konzert wie ein Fisch getrunken und phänomenalen Sex mit Nate auf dem Bürgersteig gehabt hatte, war die Nachricht von Buzzdrews Tod im Forum wie eine Bombe eingeschlagen. Gwenna verfolgte den Thread zurück und versuchte herauszufinden, wer die Nachricht als Erstes gepostet hatte und wer wie viel wusste, als plötzlich ihr Handy klingelte.
Ein Blick auf das Display verriet ihr, dass es Roberto war. Sie sollte einfach den Ton abstellen, aber dann würde es die ganze Nacht über auf ihrem Nachttisch vibrieren, während er neunhundert Nachrichten für sie auf dem AB hinterließ. Es war besser, ein für alle Mal einen Schlussstrich zu ziehen.
»Hallo?«, meldete sie sich geistesabwesend, während sie auf den Bildschirm ihres Laptops starrte. Die Nachricht über Buzzdrews Tod schien nicht von einem der Hauptprotagonisten des Forums zu stammen, sondern von jemandem, der bisher im Verborgenen geblieben war und dessen E-Mail-Adresse
[email protected] lautete. Offenbar jemand, der vor Reife nur so strotzte.
»Gwenna, hier Roberto. Wie geht es dir?«
Die Stimme ihres Ex klang recht höflich. Nicht übertrieben und vor Charme triefend. Keinerlei Hinweis darauf, dass sie seine Frau war, kein Darling, Schöne, Göttin, Liebes.
Wie merkwürdig. »Danke, gut. Und selbst?« Es gab keinen Grund, unhöflich zu sein, wenn er sich solche Mühe gab.
»Danke, ich kann nicht klagen. Ich treffe nur gerade ein paar Vorbereitungen in letzter Minute für die Amtseinführung morgen und den Ball danach. Ich habe deinen Bruder heute Nachmittag getroffen. Hattest du einen schönen Abend?«
Gwenna runzelte die Stirn. Roberto und sie plauderten nicht einfach so miteinander. Er fing an, ihr auf die Nerven zu gehen. »Ich freue mich zu hören, dass Ethan und du eure persönlichen Differenzen zum Wohle der Nation beizulegen versucht.«
»Wir sind uns beide einig, dass es in dieser Hinsicht einen ziemlich positiven Eindruck machen würde, wenn du mich morgen auf den Ball begleiten würdest.«
Shit. Darauf lief es also hinaus. »Roberto, das ist keine gute Idee.« Und es fiel ihr schwer zu glauben, dass ihr Bruder es begrüßte,