Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
wenn sie einen ganzen Abend an Robertos Seite verbrachte, obwohl es ein schlauer politischer Schachzug war.
»Warum nicht? Carrick und ich haben beide das Gefühl, es könnte Einigkeit zwischen uns zeigen, und wir präsentieren uns den Wählern gegenüber damit als eine starke und stabile Regierung.«
»Ich meine, es würde nur neue Gerüchte in die Welt setzen.« Und den Abend für sie unerträglich machen. Sie hatte ohnehin keine Lust, hinzugehen und höflich Konversation zu betreiben, und sie konnte sich nicht vorstellen, an Robertos Arm herumgeführt zu werden, während sich alle Welt das Maul über sie zerriss. »Außerdem werde ich dir nicht besonders nützen. Das habe ich nie getan. Ich bin eine schreckliche Gastgeberin, was du verdammt gut weißt, schließlich hast du es mir während unserer Ehe immer wieder vorgehalten.«
»Das habe ich nie getan.«
Sie konnte nicht verhindern, dass ihr ein Schnauben entfuhr. »Ach, komm schon. Du machst dich gerade absolut lächerlich. Du hast es gehasst, dass ich so schüchtern war und das Hauspersonal nicht im Griff hatte für deine vielen Gesellschaften und Soireen. Ich erinnere mich besonders gut an jenen Nachmittag, als du mich angeschrien hast, ich sollte endlich mein verdammtes Buch zur Seite legen und die Haushälterin auf Trab bringen, wie es sich für eine Dame meines Ranges und deine Ehefrau gehörte.«
Die Worte taten noch immer weh, nach all den Jahrhunderten. Als Roberto sie geheiratet hatte, war ihm vollkommen klar gewesen, was für eine Persönlichkeit und welchen Charakter sie hatte. Aber er hatte sich vorgenommen, es zu ignorieren. Er hatte immer angenommen, dass sie war oder werden könnte, wie auch immer er sie haben wollte, dass er sie nach seinem Geschmack formen konnte, entgegen der Wahrheit, die ihm unbestreitbar ins Gesicht starrte. Während er eine Frau haben wollte, die fähig war, seinen Haushalt und sein Personal mit eiserner Faust zu führen, war sie das genaue Gegenteil gewesen und am glücklichsten, wenn sie in der Abgeschiedenheit ihres Salons lesen konnte.
»Ich erinnere mich nicht daran, irgendetwas Derartiges je gesagt zu haben.« Seine Höflichkeit fing an abzublättern, und er hörte sich langsam verärgert an. »Und ich kann einfach nicht glauben, dass du dich an so etwas wortwörtlich erinnern kannst. Aber es hat dir ja schon immer Spaß gemacht, eine Liste mit all meinen Missetaten zu führen, nicht wahr, von einem verdammt beim Dinieren bis zu der Tatsache, dass ich deinen Geburtstag vergaß. Ein Mal. Ein einziges, lausiges Mal habe ich ihn vergessen, und du hast mir dafür zwei Tage lang etwas vorgeheult. Alles, was ich je von dir wollte, war, dass du unser Leben genießt … dass sich ein bisschen Stolz auf dich und deine Position regt und du nicht zulässt, dass das Personal und die anderen Damen sich über dich lustig machen.«
Gwenna spürte die Beleidigung seiner Missbilligung wie am ersten Tag. »Du wolltest, dass ich Rückgrat zeige.«
»Ja.«
»Allerdings nicht dir gegenüber. Und jetzt, da ich das tue, macht es dich verrückt, nicht wahr, Roberto? Tut mir leid, aber nach all den Jahren habe ich endlich Rückgrat bewiesen, und das werde ich auch weiterhin tun.«
»Ich glaube nicht, dass es von besonderem Rückgrat zeugt, wenn man sich bei einem Rockkonzert zum Affen macht und die Bühne stürmt. Das ist einfach nur Dummheit.«
Sie keuchte auf. Dieser … dieser … ihr fiel kein Wort ein, das gemein genug war, um ihn zu beschreiben. »Oh Gott! Manchmal hasse ich dich einfach nur, Roberto. Du warst nicht immer so ein Riesenarschloch, oder? Ich schwöre, ich muss wohl blind und dumm gewesen sein, mir vorzustellen, dass wir beide in Las Vegas leben könnten, wenn schon nicht als Freunde, dann doch wenigstens in Frieden.«
»Ich bin es nicht, der hier einen Streit vom Zaun bricht. Ich habe dich gebeten, mit mir auf den Ball zu gehen. Beweist das denn nicht, dass ich gerne mit dir befreundet wäre?«
»Eigentlich nicht, nein. Das sagt mir entweder, dass du mich benutzen willst, um meinem Bruder deine Macht zu beweisen, oder dass du daran interessiert bist, morgen die Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, statt dass Ethan sie bekommt, oder dass du gehört hast, dass ich heute Abend auf einem Rockkonzert war und dass dich das so wütend gemacht hat, dass du mich morgen Abend an deiner Seite wissen willst, damit ich nichts tue, was du für genauso idiotisch erachtest, oder dass du einfach nur geil bist. Vielleicht ist es
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