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Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich

Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich

Titel: Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin McCarthy
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die von DumbFuck. Wow, schrecklich, aber das Leben geht weiter. So in der Art. Nichts ließ darauf schließen, ihm wäre aufgefallen, dass das Verbrechen genau dort passiert war, wo er sich mit Queenie verabredet hatte. Und kein Hinweis darauf, dass er privat mit Queenie gemailt hatte oder dass er zum Zeitpunkt des Mordes in Las Vegas gewesen war.
    Akribisch erstellte Gwenna eine Liste, wer in welcher Reihenfolge reagiert hatte, wer Sorge ausdrückte und wer sich eher desinteressiert gab, und mailte sie Nate. Dann schrieb sie ihre eigene Mitteilung über Buzz, in der sie ihre Trauer und ihren Abscheu ausdrückte und ihre Hoffnung, dass der Täter gefasst wurde, was alles der Wahrheit entsprach. Sie fühlte sich grässlich, dass Andrews Leben zu einem derart frühen Zeitpunkt beendet worden war. Als Queenie bot sie an, einen Beitrag zum Kranz zu leisten. Ganz zum Schluss fügte sie noch hinzu: »Glaubt irgendjemand, dass es etwas mit unserem Forum zu tun hat?«
    Das würde die Leute zum Schreiben bringen.

11
    Nate starrte seine Mutter an und betete darum, dass er sie bei der Totenwache seiner Schwester nicht eine völlig gefühllose Hexe nennen würde. Er biss sich einfach auf die Zunge und hörte sich die endlose Litanei ihrer Beschwerden an.
    »Ich kann nicht glauben, dass du dieses Bestattungsinstitut ausgewählt hast. Es liegt in einem so schlechten Stadtteil. Ich schwöre, da waren Graffiti an dem Gebäude auf der anderen Straßenseite. Ich habe mich kaum getraut, meinen Mercedes auf dem Parkplatz abzustellen.«
    Er hatte gerade dieses Institut ausgesucht, weil es in der Nähe seines Hauses und des Polizeipräsidiums lag, aus keinem anderen Grund. Aus seiner Sicht waren Bestattungsinstitute alle gleich, und dieses hier lag auch nicht in einer besonders gewalttätigen Gegend. Es befand sich eben nur nicht zwischen Zweimillionendollaranwesen, was seine Mutter vorgezogen hätte.
    »Und das sind auch nicht unbedingt viele Blumen. Außerdem halte ich nichts davon, Lilien mit Schleierkraut zu kombinieren. Das hier ist schließlich kein Abschlussball.«
    Nate spürte ein dumpfes Pochen hinter den Augen und einen überwältigenden stechenden Schmerz in der Brust. Er hatte keine Erklärung dafür, wie diese Frau eine Person zur Welt hatte bringen können, die so erstaunlich war, wie Kyra es gewesen war, oder wie seine Mutter so wenig Trauer über die Tatsache zeigen konnte, dass sie ihre Tochter verloren hatte. Sie war wirklich mehr um den schönen Schein besorgt als darüber, dass Kyra für immer fort war. Sie würden sie niemals mehr lachen hören, nie sehen, wie sie heiratete, nie voller Freude zuschauen, wie sie ihre eigenen Kinder großzog. Sie war fort. Tot.
    Doch seine Mutter wandelte nach wie vor auf dieser Erde und bewirkte aus seiner Sicht nichts weiter, als ihn zur Weißglut zu bringen. Es war eine Ungerechtigkeit, die er nicht verstand und die zu schlucken ihm größte Mühe bereitete.
    Während sie Gäste begrüßten, unzählige Beileidsbekundungen entgegennahmen und stundenlang dort standen, keifte und nörgelte und hackte seine Mutter bei jeder Gelegenheit, die sich ihr bot, auf ihm herum, quälte ihn, beschwerte sich und kritisierte, und ihre scharfen Worte zerrten an seinen blankliegenden Nerven, bis er glaubte, er müsste sie entweder anschreien, sie solle verdammt noch mal endlich den Mund halten, oder aber das Undenkbare tun und die Totenwache seiner Schwester vorzeitig verlassen. Er harrte aus, wappnete sich mit Geduld, um nicht zusammenzubrechen, bis er schließlich glaubte, es keine Sekunde länger auszuhalten.
    In diesem Moment schaute er auf und sah Gwenna Carrick den Raum betreten. Sie trug ein einfaches schwarzes Kleid und hatte das Haar zu einem glatten Knoten geschlungen. Ihr Blick wanderte durch den Raum. Als sie ihn erblickte, schaute sie ihn mit so viel Mitgefühl an, so viel Verständnis, dass er sich räuspern musste, um den Kloß loszuwerden, der sich plötzlich in seiner Kehle gebildet hatte.
    Sie kam direkt zu ihm herüber, nahm seine beiden Hände und küsste ihn auf die Wange. »Wie hältst du dich?«, murmelte sie.
    »Es ging schon mal besser«, sagte er ehrlich und drückte ihre Hände. Es half, sie zu sehen, er war sich allerdings nicht sicher, warum. Vielleicht lag es daran, dass ihr Mitgefühl aufrichtig war, dass ihre eigene Trauer so greifbar gewesen war, als sie über ihre Tochter gesprochen hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass sie sich die Zeit genommen und die Mühe

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