Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
Augen sehen zu können. Doch er hatte tolle Augen, hellblau, und sie waren freundlich und kein bisschen schleimig.
»Ich glaube, ich würde mich an dich erinnern«, antwortete sie und lächelte schief. »Allerdings muss ich zu vielen Parteiveranstaltungen gehen, vielleicht sind wir uns da mal über den Weg gelaufen.«
Er streckte die Hand aus. »Drake.«
»Alexis Baldizzi-Carrick.« Sie erwiderte fest seinen Händedruck.
Da dämmerte es ihm. »Oh, Shit, jetzt weiß ich, wer du bist. Du bist Präsident Carricks Frau. Kein Wunder, dass du mir bekannt vorgekommen bist. Wir haben bei einem Fundraising-Dinner für den Präsidenten gespielt, bevor du ihn geheiratet hast, und ich bin mir so gut wie sicher, dass du da warst.«
»Wenn dir eine kleine gelangweilte Blondine aufgefallen ist … ja, das war wahrscheinlich ich.«
Er lachte. »Hast du keinen Spaß daran, die Frau eines Politikers zu sein? Na ja, Politik ist auch nicht jedermanns Sache.«
»Oh, ich mag Politik. Ich liebe sie sogar. Mir gefallen das Strategienentwickeln und das Planen und die Durchführung von politischen Grundsätzen. Ich habe einen Riesenspaß daran, das Rechtssystem der Nation zu überarbeiten, aber nur die Ehefrau eines Politikers bei diesen Veranstaltungen zu sein … nein, das macht mir keinen Spaß.«
»Ich glaube, ich wäre auch nicht gern Politikergattin.«
Alexis lachte. »Dabei sähest du in einem Cocktailkleidchen bestimmt umwerfend aus.«
»Nur, wenn es schwarz wäre.« Er grinste. »Hey, willst du vielleicht was zu trinken? Wir haben unsere eigene spezielle Bar mit auf Tour.«
»Gern.« Sie könnte ein bisschen Blut gut gebrauchen. Diese ganzen Sorgen um Gwenna und Kelsey waren ziemlich anstrengend. »Und tut mir leid, dass meine Freundinnen zu euch auf die Bühne gekommen sind. Das habe ich davon, wenn ich meinen Leibwächtern entwische.« Sie hasste es, dass sie jede Minute ihres Lebens mit Bodyguards verbringen musste – manchmal brauchte ein Vampir einfach ein bisschen Privatsphäre –, und deshalb verdünnisierte sie sich, sooft sie konnte, was Ethan extrem aufregte. Doch sie hatte ein ziemlich amüsantes Spiel daraus gemacht, neue Wege zu finden, wie sie die Leibwächter loswerden konnte.
»Nicht der Rede wert.« Er zuckte bloß die Achseln. »Frauen machen das ständig bei uns. Die Rausschmeißer kümmern sich normalerweise um sie. Und ich weiß ja, dass David und Kelsey sich kennen, das war also cool. Aber wer war die andere Puppe?«
»Meine Schwägerin.«
Drake rief zu dem Bühnenmanager hinüber: »Hey, Pete, was haben wir eigentlich mit dem Kühlbehälter mit den Drinks gemacht?«
»Habe ich in einen Schrank gestellt. Ich hol ihn.«
»Danke, Mann.« Er wandte sich wieder an Alexis. »Deine Schwägerin? Also die Frau von deinem Bruder oder die Schwester des Präsidenten?«
»Die Schwester des Präsidenten.« Ups. Als Gwenna auf die Bühne gestürmt war, war sie gar nicht auf die Idee gekommen, dass Ethan nicht gerade begeistert von Alexis oder Gwenna für diesen kleinen Stunt wäre. Dieses wilde Partyverhalten seiner Schwester und seiner Ehefrau würde so kurz vor seiner Amtseinführung ein schlechtes Licht auf ihn werfen. Shit! Sie war wirklich eine lausige Politikergattin.
»Alexis!«, rief Kelsey von der Couch. »Ich hatte eine supercoole Idee, und Davey ist damit einverstanden.«
O-oh. »Was für eine Idee denn?«
»Du weißt ja, dass ich jetzt einen Job und so brauche, wenn ich mich von Ringo scheiden lasse, weil er ein totales Arschloch ist, ja?«
»Ja.«
»Also, ich werd bei der Band anfangen. Ich kann Tamburin spielen und backup singen.«
Alexis hätte fast gelacht. »Also, das ist eine … interessante Idee.«
Gemessen an den entsetzten Blicken der anderen Bandmitglieder waren sie von dieser Idee weniger begeistert.
»Wir brauchen keine Backupsängerin«, sagte Drake und sah David scharf an.
Aber David zuckte nur die Achseln und zog hinter Kelseys Kopf Grimassen in Drakes Richtung. »Wir können es doch zumindest mal ausprobieren. Probeaufnahmen machen.«
Kelsey quietschte und gab ihm einen langen Kuss auf die Wange, während Davids Arme sich um sie schlangen. Eine weitere Sekunde später trafen sich ihre Lippen zu einem Kuss, der für einen Nur-gute-Freunde-Kuss ungefähr zwei Zungenlängen zu tief war. David gab den anderen Jungs ein Daumen-hoch, als Kelsey das Bein zwischen seine schob.
Ja, da wollte jemand flachgelegt werden.
Drake schnaubte nur. »Kein Schamgefühl. Er hat absolut
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