Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
deshalb sagte sie, als sie die Tür zu ihrer Suite öffnete: »Ich will dir von der Verbindung erzählen, die ich zwischen einem Mitglied des Forums und einem bekannten Auftragskiller entdeckt habe. Also, bekannt in meinen Kreisen. Unglücklicherweise. Ich glaube, dass ihn jemand angeheuert hat, um diese Morde auszuführen. Ist Gregor auf dieselbe Weise getötet worden?«
Nate nickte. Er sah müde aus und steckte die Hände in die Gesäßtaschen seiner Jeans. »Warum weißt du etwas über Auftragskiller?«
»Von Ethan bis Roberto kenne ich so gut wie jeden in unserer Welt, gut wie böse.«
Er nickte knapp, dann hob er einen Finger. »Lass uns darauf in einer Minute zurückkommen. Zuerst muss ich noch etwas anderes mit dir besprechen.«
»Was denn?« Und wollte sie es überhaupt wissen? Er sah ziemlich wütend aus.
»Komm her.« Nate winkte sie zu sich. Er stand an ihrem Konsolentisch, auf dem sie unter einem Spiegel, der zu der Grundausstattung der Suite gehörte, immer ein paar Bücher und frische Schnittblumen stehen hatte.
Verunsichert, was er eigentlich von ihr wollte, tat sie es automatisch. Sie sehnte sich danach, alles zu tun, was das zwischen ihnen wieder in Ordnung bringen würde. Sie wollte, dass Nate wieder er selbst war, dass er sie voller Zärtlichkeit und Respekt anschaute. Diese Haltung verstand sie nicht, und sie mochte sie auch nicht.
Er drückte ihr die Blumenvase in die Hand und wirbelte sie zum Spiegel herum. »Erklär mir das.«
Sie konnte aus dem Augenwinkel sehen, dass er in den Spiegel deutete, aber natürlich sah sie keine Spiegelung seines Fingers im Glas. Sie sah nichts von ihm oder sich selbst, nur die Blumen, unbeweglich und starr, obwohl sie in der Luft zu schweben schienen, ohne dass etwas sie an ihrem Platz hielt.
Er wusste es.
»Du darfst nicht vorschnell über das urteilen, was ich dir jetzt erzähle, Nate.« Vorsichtig stellte sie die Blumenvase ab und drehte sich zu ihm um. Sie hatte keine Ahnung, wie sie weitermachen sollte. »Erinnerst du dich, als du mich gefragt hast, ob ich an die Existenz von Vampiren glaube? Die Antwort ist ja, weil ich nämlich selbst ein Vampir bin.«
Seine Kiefermuskeln zuckten, und er starrte eine Weile über ihre Schulter, bevor er ihr in die Augen schaute. »Ich bin auch einer, nicht wahr? Du hast mich zu einem verdammten Vampir gemacht, stimmt’s? Warum nur hast du das getan?«
Gwenna ergriff seine Hand, aber er erwiderte nicht ihren Druck. »Nate, versteh doch … du warst tot. Diese Kugel ist mitten durch dein Herz gegangen, und du warst sofort tot. Und daran war ich schuld. Ich habe bloß versucht, dir eine zweite Chance zu geben … eine Wahl. Es tut mir so leid, dass Roberto dich erschießen ließ. Ich habe im Traum nicht geglaubt, dass er zu einer so abgrundtief bösen Tat in der Lage wäre.«
»Du hättest mir sagen müssen, dass du eine Vampirin bist. Mein Gott, ich habe geglaubt, du hättest irgendeine Essstörung.« Er stieß ein ungläubiges Lachen aus. »Das ist einfach irre! Vampire. Es gibt sie nicht. Sie sind Hirngespinste, ausgedachter Quatsch! Und doch kann ich mich selbst nicht im Spiegel sehen, und mich dürstet nach Blut. Ich hab’s getrunken, und jetzt will ich mehr davon. Und ich kann spüren, was vielleicht Reißzähne sind … sie bilden sich jedes Mal, wenn ich an Blut denke, was so ungefähr jede Sekunde passiert, seit ich gemerkt habe, was ich da getrunken habe.«
»Es tut mir leid.« Gwenna deutete auf das Sofa. »Komm, setz dich. Lass uns darüber reden. Du kannst mich alles fragen, was du wissen willst. Wir bringen das in Ordnung. Du wirst dich daran gewöhnen … und ich denke … ich hoffe, dass du zu dem Schluss kommst, dass es besser ist, ein Vampir zu sein, als tot. Und ich hätte dir ursprünglich nie sagen können, was ich bin. Du hättest mich einweisen lassen.«
Gwenna setzte sich, doch Nate machte keinerlei Anstalten. »Ja, aber warum zum Teufel hast du mich umgedreht und dann allein gelassen? Ich musste mir von Donatelli, deinem Ex, sagen lassen, was ich jetzt bin.«
Oh nein! Gwenna fühlte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. »Roberto hat es dir gesagt?«
»Ja. Ich glaube, das passt ihm nicht. Er ist nicht gerade glücklich darüber, dass du mich zu einem Vampir gemacht hast, denn er wollte mich ja kaltmachen, um mich aus deinem Leben zu haben. Aber es hat ihm wirklich Spaß gemacht, mir zu erklären, warum ich mich kaum aufrecht halten konnte. Blutmangel.«
»Das tut mir leid. Ich wollte
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