Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
»Bluttränen. Haben wir die alle?«
»Nein.« Sie schüttelte den Kopf an seiner Brust. Ihr Körper war noch immer steif und unsicher. »Nur ein paar von uns. Kelsey und ich, aber meines Wissens sonst niemand in Las Vegas.«
»Dann bist du also etwas Besonderes.«
»Nicht unbedingt.«
Nate legte den Finger unter ihr Kinn und hob es an. »Für mich bist du etwas Besonderes. Ich will mit dir zusammen sein, Gwenna. Ich möchte dich lieben.«
Er küsste sie zärtlich, genoss es, wie ihre zarten Lippen sich für ihn öffneten. Seine Zunge war gefühlvoller, empfänglicher für ihren einzigartigen Geschmack. Sie war köstlich. Die seine. Gerade als ihn das Verlangen überkam, sie zu beißen, zog sie sich von ihm zurück.
»Gut. Denn ich war wild entschlossen, dich davon zu überzeugen, dass wir zusammengehören, aber die Wahrheit ist, dass ich dafür jetzt keine Zeit habe. Wir haben ein Problem.«
Fast hätte Nate gelacht, doch sie sah so ernst aus, dass er es nicht tat. »Es geht um die Morde, stimmt’s? Erzähl mir alles, was du weißt. Und dieses Mal wirklich alles.«
Eine Stunde später hatte er Gwenna um einen Notizblock und einen Stift gebeten und versuchte alles, was sie in Erfahrung gebracht hatten, zu sortieren. »Die Vampirwelt ist ziemlich klein, nicht wahr? Es tauchen immer wieder dieselben Protagonisten auf.«
»Stimmt.« Gwenna saß neben ihm auf der Couch und balancierte ihren Laptop auf den Knien.
»Dann lass uns mal sehen. Ringo – Auftragskiller, hat früher für Donatelli gearbeitet. Drogenabhängig. Ethan – dein Bruder. Präsident der Vampirnation.« Die Idee war kaum zu glauben. Nate hatte nie für möglich gehalten, dass es Vampire gab, geschweige denn, dass sie politisch organisiert sein könnten. Aber um ehrlich zu sein, war alles kaum zu glauben. Fast war er dankbar dafür, dass er sich auf die Morde konzentrieren konnte. Davon verstand er etwas.
Er hakte weiter die Punkte auf seiner Liste ab. »Ethan und Donatelli sind Feinde. Letzterer ist jetzt Vizepräsident, denn das war die einzige Möglichkeit für Ethan, die Wahl gegen Gregor Chechikov zu gewinnen. Gregor ist jetzt tot und wird, während wir hier reden, ins Leichenschauhaus geschafft.« Nate machte ein Zeichen hinter Gregors Namen auf seiner Liste. Tot. »Woran stirbt ein Vampir?«
»Enthauptung. Ein Holzpflock ins Herz. Vollständiges Verbrennen. Das war’s. Und im Prinzip ein vollständiger Blutverlust, ohne dass das Blut erneuert wird, allerdings bin ich mir nicht sicher, wie ein Vampir einen anderen so lange überwältigen kann, ohne vorher eine der anderen Methoden angewendet zu haben.«
»Irgendjemand hat es jedenfalls mit Gregor gemacht, denn er war definitiv tot. Ich habe ihn gesehen. Gerochen.«
Gwenna hörte auf, mit der Maus auf dem Bildschirm herumzuklicken – sie hatte vorgehabt, das Vampirjägerforum zu checken –, und schaute ihn an. »Die Sache ist die: Gregor war für sehr lange Zeit ein Vampir gewesen, doch er ist kürzlich in einen Sterblichen zurückverwandelt worden. Es muss ziemlich leicht gewesen sein, ihn umzubringen, wenn man das wusste, was jedoch nicht viele taten, weil er sich seither versteckt gehalten hat. Wir Vampire wissen sofort, wer sterblich ist und wer ein Vampir, weshalb sich Gregor aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte.«
»Aber du wusstest, dass er sterblich war?« Und wie zum Teufel wurde ein Vampir wieder zu einem Sterblichen?
»Ja. Corbin Atelier, Brittanys Mann, hat ihn in einen Sterblichen zurückverwandelt. Gegen Gregors Willen. Es war die Strafe dafür, dass er Brittany während ihrer Schwangerschaft entführt und vorgehabt hatte, ihr Baby zu stehlen. Corbin hielt es für angebracht, einen Mann, der einer Frau etwas derart Widerliches antun wollte, mit Schwäche zu bestrafen.«
»Das ist in der Tat widerlich. Und jemand wollte, dass er stirbt.« Nate warf einen Seitenblick auf Gwennas Monitor. Sie hatte eine Nachricht zum Lesen geöffnet. »Wie wird eigentlich ein Vampir wieder sterblich?«
»Corbin hat einen Impfstoff entwickelt. Doch das ist geheim und nicht für die breite Vampiröffentlichkeit gedacht. Es würde eine Massenpanik und Proteste heraufbeschwören.«
»Und das will dein Bruder verhindern?«
»Niemand will so etwas. Wir sind sicherer, wenn wir zusammenhalten und unsere Population kontrollieren.«
»Ist es dann also ein Zufall, dass ein Vampir Mitglieder eines Vampirjägerforums tötet, oder nicht?«
»Das weiß ich nicht.« Gwenna deutete auf
Weitere Kostenlose Bücher