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Velten & Marcks - Mordfall Tina Hofer (German Edition)

Velten & Marcks - Mordfall Tina Hofer (German Edition)

Titel: Velten & Marcks - Mordfall Tina Hofer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Sander
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Magnetwand: „Merkwürdig ist auch, dass Kuntz sich eben darüber wunderte, dass wir immer noch annehmen, Tina seit getötet worden, weil sie über die Pfaffenwiese recherchiert hatte.“

„Was ist daran sonderbar?“
    „Wir hatten es während unseres Besuchs bei ihm überhaupt nicht erwähnt.“
     
    - - -
     
    Die Szenerie im Besprechungszimmer des Waldenthaler Rathauses ähnelte der bei der Pressekonferenz am Montag. Dieselben Journalisten saßen auf den exakt gleichen Plätzen und auch Oberbürgermeister Dubois und sein Pressesprecher Frank Meister hatten wieder am Kopfende Platz genommen.
    „Ich danke Ihnen dafür, dass Sie unserer Einladung zu dieser zugegeben kurzfristig angesetzten Pressekonferenz gefolgt sind“, eröffnete der OB die Sitzung. „Da in der Stadt bereits alle möglichen Gerüchte die Runde machen, erscheint es mir geboten, Stellung zum Erdrutsch am Industriepark Pfaffenwiese und den sich daraus ergebenden Schritten der Verwaltung zu nehmen.“ Dubois räusperte sich mehrfach und blätterte in seinen Papieren. Dann begann er damit, eine vorgefertigte Erklärung vorzulesen: „Erstens. Nach einer intensiven, ich wiederhole: intensiven, Inaugenscheinnahme der Schäden an der Stützwand oberhalb der Zufahrt zum Industriepark Pfaffenwiese sind die Experten der Bauverwaltung zu dem Schluss gekommen, dass die anhaltenden Regenfälle in den zurückliegenden Wochen ursächlich für die Schäden an der Hangsicherung sind. Es kann nach Lage der Dinge keinen vernünftigen Zweifel daran geben, dass das Bauwerk ordnungsgemäß geplant und korrekt errichtet wurde. Den ungewöhnlich intensiven Niederschlägen in der ersten Dezemberhälfte hätte aber auch eine massiver gebaute Mauer irgendwann nicht mehr standhalten können. Dies ist ein klarer Fall von höherer Gewalt.“
    Hörfunkreporterin Edda Sahm hob die Hand: „Herr Dubois, wie kommt es, dass die Stadtverwaltung schon nach so kurzer Zeit ...“
    „Frau Sahm, ich weise Sie und Ihre Kollegen darauf hin, dass ich keinerlei Fragen beantworten werde.“
    Gemurmel wurde laut. Dass Roland Dubois sich weigerte, sich den Fragen der Medienvertreter zu stellen, hatte es noch nie gegeben.
    „Zweitens. Die Verwaltung weist mit Nachdruck jeglichen Verdacht zurück, dass es bei den Auftragsvergaben für Bauprojekte wie den Industriepark Pfaffenwiese , die Sanierung des Schlossplatzes oder andere Maßnahmen zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist. Eine nochmalige Überprüfung aller Unterlagen für die zehn größten Ausschreibungen während meiner Amtszeit hat ergeben, dass es kein Anzeichen für ein wie auch immer geartetes Fehlverhalten der Verwaltung oder einzelner Mitarbeiter gegeben hat.“
    Dubois zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören.
    „Drittens. In den letzten Tagen wurde durch Redakteure des Waldenthaler Morgenkurier der Anschein erweckt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem tragischen Tod der Journalistin Martina Hofer vor zwanzig Jahren und den Planungen für den Industriepark Pfaffenwiese geben könnte. Diese Spekulationen sind vollkommen haltlos und entbehren jeder Grundlage. Als Oberbürgermeister weise ich mit aller Entschiedenheit darauf hin, dass ich gegen jede Veröffentlichung, die die Verwaltung oder mich selbst zum Gegenstand solcher Mutmaßungen macht, mit juristischen Mitteln vorgehen werde.“
    Alle Augen richteten sich auf Velten, der nicht fassen konnte, was er eben gehört hatte. Er und Katja hatten lediglich ein paar Fragen zu Tinas Recherchen gestellt. Im Blatt war Dubois mit keiner Zeile in einen Zusammenhang mit ihrem Tod gebracht worden.
    „Viertens“, sagte der Stadtchef mit überkippender Stimme. Wieder musste er sich räuspern. „Viertens. Die Verwaltung und der Oberbürgermeister verwahren sich erneut gegen Medienspekulationen, insbesondere von Radio Waldenthal , die insinuieren, dass bei der Besetzung der Stelle der stellvertretenden Geschäftsführerin des Zentrums für französisch-deutsche Geschichte andere als rein sachliche Kriterien herangezogen worden sind. Gegen jeden, der diese Verleumdungen weiter verbreitet, wird die Verwaltung rechtliche Schritte einleiten.“ Dubois sah in die Runde und versuchte, entschlossen zu wirken. „Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.“ Der OB und sein Pressesprecher erhoben sich und gingen ohne ein weiteres Wort aus dem Raum.
    Zurück blieb ein halbes Dutzend

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