Velvet Haven Paradies der Dunkelheit
mit Menschenfrauen, um ihre Lust in Energie umzuwandeln, die ich für meine Zauberei benötige.«
Sie versuchte die Schenkel zusammenzupressen, doch seine Hände hielten sie fest. »Ãffne dich.«
»Weshalb? Damit du mich in deinen persönlichen Blitzschlag verwandeln kannst?«
Er sah sie finster an. »Damit ich dich so befriedigen kann, wie du es dir wünschst.«
»Darum ging es dir also die ganze Zeit? Du hast mich in dieser Nacht gebraucht, damit du wieder Kräfte sammeln konntest?«
»Mairi«, flüsterte er, »so war es nicht.«
»Ach, tatsächlich? Du meinst also, es wäre Liebe auf den ersten Blick gewesen, als du mich das erste Mal sahst? Oder hab ich einfach verzweifelt genug auf dich gewirkt, und du dachtest, ich würde dir nur so zu FüÃen liegen?«
»Du verstehst nicht â¦Â«
»O doch, ich verstehe sehr gut«, zischte sie und schubste ihn von sich weg. »Wahrscheinlich hat dein Fluch mal wieder nach einer Sterblichen verlangt, und da hast du mich gesehen und dir gedacht, ich würde schon dazu taugen. Und als du dann hattest, was du brauchtest, da hast du irgendeinen verfluchten Zauberspruch aufgesagt und dafür gesorgt, dass ich mich an so gut wie nichts mehr erinnern kann. Und dann bist du einfach so abgehauen.«
Sie hatte erwartet, dass er alles abstreiten würde. Doch er erwiderte überhaupt nichts. Sein Schweigen war ihr Antwort genug.
»Und genau so läuft es jetzt wieder, nicht wahr? Deshalb bewegen sich wahrscheinlich auch diese ⦠Dinger da auf deinem Körper, wenn ich dich berühre. Ich habe Recht, nicht wahr?«
»Nein.«
»Du gewinnst also keine neue Kraft aus unserem ⦠Austausch?«
»Ich denke im Augenblick nicht an Magie, Mairi. Alles, was ich will, ist in dich einzudringen. Sonst will ich nichts, nur dich.«
»Du nutzt mich doch nur aus.«
»Am Anfang war das vielleicht mein Motiv. Aber ich habe dich nicht â¦Â«
Verächtlich stieà sie die Luft aus und schlüpfte dann schnell in ihre Jeans und ein Sweatshirt, beides lag auf der Kommode.
»Ich nutze dich nicht aus, Mairi, das musst du mir glauben. Und wenn ich bei klarem Verstand wäre, dann würde ich dich auch in Ruhe lassen. Doch ich kann nicht.«
»Und was zum Teufel soll das heiÃen?«
»Du bist weitaus gefährlicher für mich als ich für dich.«
»Also, wenn du damit Recht hast, brauchen wir es ja gar nicht erst zu riskieren.«
»Wohin gehst du?«, wollte er wissen.
»Nach Hause«, fuhr sie ihn an.
»Nein!« Sie hörte, wie die Matratze quietschte, als er aufstand. Sie spürte das Poltern seiner schweren Stiefel auf dem glänzenden Parkett. Ihr Rücken war ihm zugewandt, die Hand hatte sie bereits an dem gläsernen Türgriff. Plötzlich schlang er seine Arme von beiden Seiten um ihren Körper, und mit einem heftigen Knall schlug er die Tür wieder zu. Er lieà seinen Kopf auf ihre Schulter sinken. Sie hörte, wie er tief Luft holte. »Du wirst mich nicht verlassen.«
Das war ohne jeden Zweifel ein Befehl, keine Bitte.
»Verstehst du denn nicht, Mairi?«, sagte er in flehendem Ton, während seine Lippen an ihrem Ohrläppchen knabberten.
»Doch. Ich verstehe sehr wohl.«
»Ich glaube das nicht, sonst würdest du zurück ins Bett kommen, und mein Schwanz befände sich längst ganz tief in dir drin, und du würdest stöhnen, während ich dich zum Höhepunkt treibe.«
»Du arrogantes Arschloch!«
»Vielleicht bin ich das ja, doch ändert es nichts an dem, was du bist.«
»Und was ist das?«, erwiderte sie herausfordernd.
»Mein.« Die Heftigkeit, mit der er dieses eine Wort zischend hervorstieÃ, jagte ihr Angst ein.
»Ich glaube nicht.« Sie versuchte, ebenso hart zu klingen wie er, doch ihre Widerworte wirkten etwas heiser. Immer noch schwang Begehren darin mit.
»Dein Schicksal ist besiegelt, muirnin, seit du meinen Flügel geheilt hast.«
Sie schloss die Augen, als ein warmes Gefühl ihren Körper durchflutete. Er hatte sie dazu missbraucht, zu tun, was sein Fluch ihm gebot. Sie dürfte ihn eigentlich nicht wollen. Sie sollte nicht an Annwyn glauben und an die Magie, und auch nicht an die Unsterblichen. Doch jede einzelne Zelle ihres Körpers glaubte an deren Existenz. Verdammt, sie war gestorben und von einem Engel wieder zum Leben erweckt
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