Velvet Haven Paradies der Dunkelheit

da so ihre Zweifel.
    Â»Und der Unendlichkeitsknoten …«
    Â»Welches von den Symbolen ist das?«, hakte Mairi nach und rieb sich mit der Innenseite des Handgelenks über ihren Oberschenkel. Gott sei Dank war Rowan viel zu gefesselt von den Symbolen und ihrer Entzifferung, um zu merken, wie Mairi sich ihr vernarbtes Handgelenk kratzte.
    Â»Das, was so aussieht wie eine liegende Acht. Es ist das mächtigste unter allen Symbolen der Druiden und steht für den ewigen Fluss der Dinge – den Fluss von Leben, Tod und Wiedergeburt.«
    Es war genau das Zeichen gewesen, das ihr Handgelenk berührt hatte. Und als Rowan mit den Fingerspitzen auf das Symbol im Buch tippte, fühlte sie zufällig auch an ihrer Haut ein leichtes Klopfen. »Und warum hat sie es genau zwischen ihren Brüsten?«, erkundigte sie sich verunsichert.
    Â»Hey, ich hab nicht behauptet, dass ich auf alles eine Antwort weiß. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann, ist, dass der Unendlichkeitsknoten sehr kraftvoll ist, voller positiver Energie.«
    Mairi merkte, wie sie ein weiteres Mal heftig schluckte. Dann fragte sie mit belegter Stimme: »Und könnte man es auch benutzen, um Böses zu tun?«
    Rowans Gesicht verfinsterte sich. »Ich befürchte schon. Vielleicht im Rahmen von Geisterbeschwörungen. Du weißt schon, so bei Todes- und Sexzauber.«
    Mairi schauderte es, und sie drückte ihr Handgelenk ganz fest an ihren Oberschenkel, um gegen das brennende Gefühl anzukämpfen. »Und was bedeutet die Schlange, die ihren eigenen Schwanz im Maul hat?«
    Rowan warf einen kurzen Blick auf das Blatt, dann sah sie wieder Mairi ins Gesicht, die schnell wegschaute. Dieses Symbol war zwar nirgendwo auf Laurens Körper zu sehen gewesen, doch es war Mairi in ihren Träumen wiederholt begegnet. Und es tauchte immer kurz vor der Vision dieses Mannes auf. Zusammen mit dem dreigeteilten Kreis. Sie erschienen stets als eine Art Visitenkarte, die zu diesem Adonis gehörte.
    Â»Diese Schlange bezeichnet man als Ouroboros. Wie der Unendlichkeitsknoten ist auch sie ein Zeichen für die Zirkularität allen Lebens, doch steht es in einer noch engeren Verbindung mit der Unterwelt, dem uralten Wissen und der Macht, die in der Dunkelheit zu finden ist.«
    Der Tee schwappte ihr über den Tassenrand auf die Hose. Ach du meine Güte, sie trieb es in ihren Träumen also mit dem Teufel?
    Rowan stützte sie und nahm ihr die bebende Tasse aus der Hand. »Du hast von diesem Symbol geträumt, stimmt’s?«
    Â»Lass mal gut sein, Rowan.«
    Â»Die Macht der Träume ist aber nicht zu unterschätzen, Mairi. Sie können ein Zeichen sein. Eine Warnung.«
    Â»Das sind doch nichts als alberne Träume. Ich glaub, ich hab genug von dem Thema, lass uns über was anderes reden«, murmelte sie. Gott, sie hatte ja eine richtige Gänsehaut. Der Gedanke, ihre Träume könnten etwas mit dem Mord an Lauren zu tun haben, war einfach zu viel für sie.
    Â»Mairi«, flüsterte Rowan und nahm ihre Hand. »Ich will dir doch nur helfen, deine Träume zu verstehen.«
    Â»Daran ist nur der Stress schuld. Ich hab in letzter Zeit einfach zu viel geschuftet, und ich mache mir Sorgen …« Sie blickte Rowan an. »Ich mach mir doch nur Sorgen wegen dir und dieser Operation nächste Woche. Und das äußert sich jetzt in diesen bescheuerten Träumen.«
    Rowan sagte nichts weiter, doch Mairi konnte den Zweifel in den Augen ihrer Freundin deutlich erkennen. »Wenn du noch einmal von diesem Typen träumst oder von einem von diesen Symbolen, dann sagst du mir das, okay?«
    Mairi nickte zustimmend. Obwohl sie selbst damit angefangen hatte, wollte sie jetzt nichts mehr von dem Thema hören.
    Â»Hey, ich hab da was, was dich wieder zum Lachen bringen wird«, meinte Rowan, als sie sich aus der festen Umarmung löste, in die sie Mairi gezogen hatte. »Du wirst Augen machen.«
    Â»Ja? Was ist es denn?«
    Â» VIP -Tickets für den schärfsten Schuppen der Stadt. Für das Velvet Haven, meine Süße!«, rief sie begeistert und wedelte ihr mit den Eintrittskarten vor der Nase rum. »Und zwar schon für heute Abend. Also schmeiß dich in deine heißesten Klamotten, heute machen wir Party!«
    Ein Schauder durchfuhr Mairis ganzen Körper, während die Vision eines Mannes vor ihr aufblitzte. Groß. Muskulös. Sexuelle Energie und großes