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Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Titel: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Renwick
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Ungewissheit und das Böse, dessen Präsenz in dieser Höhle sie spürte, waren selbst für ihr mutiges Wesen zu viel.
    »Er wird dich finden, und wenn es so weit ist, wird er dich auch opfern.«
    Bronwnn drehte sich um die eigene Achse, die Hände ausgestreckt, versuchte, irgendetwas zu fassen zu bekommen. Und plötzlich wurden ihre Handgelenke ergriffen, und etwas oder jemand zog sie vorwärts. Ein Licht flackerte auf, und im selben Moment blickte sie ins Antlitz eines Alptraums.
    Fast hätte sie geschrien, doch die schmutzige, geschwärzte Hand der Kreatur legte sich über ihren Mund. Die Augen … Bei der Göttin, sie waren nicht mehr vorhanden, man hatte sie entfernt, da gab es nur noch schwarze Höhlen. Das
Gesicht … eine Hälfte war mit Tätowierungen von himmlischen Schriftzeichen bedeckt. Und an ihrem Hals trug die Gestalt das Mal, das sie bereits in der Prophezeiung, die sie für Cailleach gemacht hatte, erblickte.
    Camael …
    »Mach keinen Mucks. Er erwartet dich jenseits der Finsternis. Du bist es, die er braucht.«
    Sie versuchte zu sprechen, doch es wollten sich keine Worte in ihrem Mund formen. Sie hatte schreckliche Angst, zitterte vor Furcht. Aber er zog sie näher, sodass er ihr ins Ohr flüstern konnte.
    »Beschütze die geheiligte Dreieinigkeit. Beschütze sie um jeden Preis, denn sie ist es, was er am meisten begehrt. Die Trinität hat mehr Macht – selbst als die Flamme und das Amulett. Das Orakel, die Heilerin und die Nephilim – beschütze sie alle, dann hast du, was du brauchst, um den Magier zu besiegen.«
    Er zog sie näher, und das Geräusch von Ketten, die rasselnd aneinanderschlugen, weckte die Erkenntnis in ihr, dass er gefesselt war. Langsam fuhr sie die Konturen seines Gesichts nach, wobei er mit zitternden Fingern ihre Hände hielt. Was war er?
    »Bring die neun Krieger hierher, um mich zu befreien, und ich schwöre dir, ich helfe euch in eurem Bemühen.«
    Die Tür öffnete sich, ein Strahl flackernden Kerzenlichtes fiel auf sie. Eine Gestalt mit einer Kapuze trat ein. Bronwnn fühlte, dass der Mann seine Augen auf sie gerichtet hatte, und sein Lachen spülte über sie hinweg, während er sich näherte.
    »Ach, meine kleine Voyeurin. Immer hält sie sich gerade außerhalb meiner Reichweite.«

    Seine Schritte waren langsam, bedächtig, und sorgten dafür, dass sich ihre Angst allmählich steigerte.
    »Wie lange ich mir schon wünsche, dir endlich zu begegnen.«
    Bronwnn suchte Halt unter den Füßen. Die Kreatur, die sie immer noch festhielt, zog sie wieder näher und flüsterte ihr ins Ohr. »Ein Engel ohne Flamme ist nicht länger unsterblich.«
    Der schwarze Magier zog an einer Kette, die um den Hals des Mannes geschlungen war, sodass er ihn fast erwürgte. Der ließ Bronwnn nun los, da der Magier ihn zu Boden zerrte, wo er auf dem harten Stein aufschlug.
    »Diese kleine Abscheulichkeit braucht deine Geschichten nicht, Camael.«
    Der Magier trat näher, sodass Bronwnn spürte, wie sich ihr Körper anspannte. Er wusste es und begann zu lachen, denn er fühlte ihre Furcht. Was wusste er noch über sie? Nichts – wie sollte er auch?
    »Ich kann sie schmecken«, flüsterte er, »deine Angst. Du riechst genau wie deine Mutter.«
    Diese Worte weckten ihre Aufmerksamkeit.
    »O ja, ich kannte sie. Sie hat mir die schwarzen Künste beigebracht. Ich habe sie eine Zeit lang auch befriedigt, im Austausch für das Wissen, das sie mir vermittelte. Dämliche Schlampe.«
    Hinter ihm stöhnte Camael auf – was ihn zu amüsieren schien. »Mein Bruder glaubte, er sei in sie verliebt, doch Liebe ist ein so vergängliches Gefühl, nicht wahr? Sie hat ihn für mich aufgegeben. Selbstverständlich hat er die vergangenen tausend Jahre seine Flucht geplant, um zu ihr zurückzukehren. Doch da ist nichts mehr, wofür es sich zurückzukehren
lohnt. Ich habe sie geopfert. Ihr Wissen hat mich überaus mächtig werden lassen.«
    Bronwnn brannte vor Hass. Der Magier war jetzt nicht viel mehr als einen halben Meter von ihr entfernt. Sein Gesicht konnte sie noch immer nicht erkennen, doch sie vermochte ihn zu riechen: Ein widerlicher, verfaulter Gestank, bei dem sie sich fast übergeben hätte, ging von ihm aus.
    »Indol«, flüsterte er. »Ein Element, das in all diesen zarten weißen, von Motten bestäubten Blüten vorkommt. Es ist das einzige Element, das allen Parfums gemeinsam ist und die Sinne erregt. Auch wenn es sehr deutlich nach Verwesung riecht, handelt es sich doch um ein Aphrodisiakum. Es

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