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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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und obwohl man von ihm allgemein annahm, er habe sein Herz mit seiner Frau zusammen begraben, bestand kein Zweifel, dass ihn Venetias Schönheit sehr beeindruckte und er ihre Gesellschaft angenehm fand.
    Er war jedoch nicht der einzige mögliche Gatte, den Mrs. Hendred für ihre Nichte gefunden hatte, daher war sie durch Venetias mangelnde Begeisterung nicht übermäßig niedergeschlagen. Sie beschloss, auch Mr. Armyn zum Dinner einzuladen - er wusste alles über römische Ruinen oder so irgendetwas und konnte eventuell gerade zu einem Mädchen passen, das drei geschlagene Stunden im Britischen Museum verbrachte und sich aus den Bücherborden der Leihbibliothek ein Buch über das Mittelalter aussuchte.
    Venetia schien Mr. Armyn gut leiden zu können - sie sagte, er habe einen wohlgebildeten Geist. Sie mochte auch zwei andere heiratsfähige Junggesellen gut leiden und stimmte Mrs. Hendred zu, dass der eine sehr gewandt und der andere äußerst gentlemanlike war. Mrs. Hendred neigte stark dazu, in Tränen auszubrechen, und hätte es wahrscheinlich auch getan, hätte sie gewusst, dass Venetia es aufgegeben hatte, Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, und jeden Nachmittag der Suche nach einem Haus widmete.
    Sie entdeckte, dass das eine höchst ermüdende und deprimierende Aufgabe war.
    Aber sie hatte nun schon einen ganzen Monat bei ihrer Tante gelebt und hegte nicht nur das Gefühl, dass ein Monat eine sehr vernünftige Dauer eines Besuches darstellte, sondern sehnte sich immer stärker danach, ihren eigenen Haushalt einzurichten. Vielleicht würde sie, wenn sie die ganze Zeit etwas zu tun hatte - wie sie das vorhatte -, nicht so unglücklich sein. Vielleicht konnte sie ihre Liebe über den unvermeidlichen Haushaltssorgen vergessen oder sich zumindest an die Trostlosigkeit gewöhnen, wie sich Aubrey an sein Hinken gewöhnt hatte.
    Als sie eines Nachmittags von einem dieser Ausflüge zurückkam, informierte sie der Lakai, der ihr die Tür öffnete, dass ein Gentleman sie besuchen gekommen sei und mit Mrs. Hendred im Salon sitze. Venetia stand wie angewurzelt da und spürte, wie ihr Herz aussetzte.
    „Ein Mr. Yardley, Miss", sagte der Lakai.

17. KAPITEL
    Edward war aus zwei Gründen nach London gekommen. Einmal wünschte er einen Arzt zu konsultieren, der ihm von ihrem braven Huntspill empfohlen worden war - nicht, dass er glaubte, es sei irgendein Grund zu Unruhe vorhanden, aber er konnte nicht leugnen, dass er immer noch hustete, was seine Mutter betrüblich nervös machte. Als daher Huntspill in seiner empfindlichen Art sagte, falls sie sich einbilde, es sei mehr los, als er entdecken könne, dann wäre es am besten, sie riefe doch einen Arzt aus York herbei, hatte sich Edward entschlossen, stattdessen einen Londoner Arzt zu Rate zu ziehen. „Und ich bilde mir ein, meine liebe Venetia, ich brauche dir erst nicht zu erzählen, warum ich es vorgezogen habe, das zu tun, oder was der zweite Grund für meinen Besuch der Metropole war!", sagte er schalkhaft.
    „Es tut mir leid, dass du noch nicht ganz gesund bist", antwortete sie. „Ist Mrs. Yardley auch in London?"
    Nein, er war ohne die Mama gekommen. Sie hatte zwar große Lust gehabt, ihn zu begleiten, aber er hatte gemeint, die Reise würde zu ermüdend für sie sein, und so war sie in Netherfold geblieben. Er wohnte im Reddish-Hotel, das ihm als vornehm empfohlen worden war, obwohl er überrascht war, es so sehr viel größer zu finden, als man es ihm geschildert hatte. Er fürchtete, die Rechnung würde ihn Augen machen lassen.
    „Immerhin darf ich behaupten, dass sie mich nicht gerade ruinieren wird, und wenn man einmal Ferien macht, weißt du, darf man etwas verschwenderisch sein."
    Als Mrs. Hendred das Zimmer verließ, wofür sie sehr bald eine Ausrede fand, erzählte er Venetia, wie glücklich er sei, sie in einer so behaglichen Situation vorzufinden. Er habe zwar nicht daran gezweifelt, dass ihre Tante eine höchst schätzenswerte Frau sei, hätte aber nicht früher beruhigt sein können, bis er nicht selbst nachgeschaut haben würde, wie es Veneria ging. Nun hatte er sich überzeugt, dass sie in erstklassig elegantem Stil lebte, zweifellos in einem regelrechten Trubel mondäner Ausschweifung! „Deine Tante hat bestimmt einen großen Bekanntenkreis. Ich vermute, sie führt ein großes Haus. Da wirst du ja wohl eine Menge neuer Gesichter kennengelernt haben!"
    Der wirkliche Zweck seiner Fahrt nach London war nicht schwer zu erkennen. In Damerei hatte er

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