Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
Vom Netzwerk:
runzelte die Brauen. „Ich erinnere mich jetzt ... Sie haben doch einen Besitz dort, nicht? ... die Damereis ... nur waren sie kaum je dort. Also hast du ihn doch kennengelernt - und natürlich hat er dich herumgekriegt - und du hast dein Herz an ihn verloren, Teufel, der er ist! Na, meine Liebe, ich muss schon sagen, er hat außer deinem noch Dutzende anderer Herzen gebrochen, also trockne deine Tränen, und mach dich daran, selbst ein paar zu brechen. Es ist bei Weitem amüsanter, versichere ich dir!"
    „Ich kann mir nichts vorstellen, was derart amüsant wäre, als mit Damerei verheiratet zu sein", sagte Venetia.
    „Mit ihm verheiratet! Himmel, sei keine Gans! Damerei hat noch nie in seiner ganzen skandalösen Laufbahn jemanden heiraten wollen!"
    „O doch, Ma'am, er wollte! Er wollte einmal Lady Sophia Vobster heiraten, nur hat sie sich höchst glücklicherweise in jemand anderen verliebt; und jetzt will er mich heiraten."
    „Irregeleitetes Mädchen! Er hat dich angeschwindelt!"
    „Ja, er hat versucht, mich anzuschwindeln, sodass ich denken sollte, er hätte nur mit mir gespielt, und wenn sich meine Tante nicht die Wahrheit hätte entschlüpfen lassen, wäre es ihm wirklich gelungen. Das ... das ist der Grund, warum ich zu Ihnen gekommen bin, Ma'am. Sie allein könnten mir helfen -wenn Sie wollten!"
    „Ich dir helfen?" Lady Steeple lachte, diesmal aber nicht so melodiös. „Etwas Besseres ist dir nicht eingefallen? Lass mich dir sagen - ich könnte dich viel leichter ruinieren!"
    „Ich weiß, dass Sie das könnten", sagte Venetia freimütig. „Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie das selbst sagen, weil es mir viel weniger peinlich macht, Ihnen das Ganze zu erklären. Sehen Sie, Ma'am, Damerei glaubt, wenn er mir einen Heiratsantrag macht, würde er mir ein großes Unrecht zufügen, weil er und mein Onkel Hendred miteinander gefunden haben, dass ich andernfalls eine glänzende Partie machen würde, während ich, wenn ich ihn heirate, sehr wahrscheinlich von der guten Gesellschaft gemieden und eine Vagabundin werden würde wie er. Mir gefiele das außerordentlich, daher ist das, was ich jetzt tun muss, ihn überzeugen, dass ich, statt eine glänzende Partie zu machen, am Rand des totalen gesellschaftlichen Ruins stehe. Ich habe mir das Gehirn zermartert, wie ich das anstellen könnte, aber ich konnte keinen Ausweg finden - zumindest keinen, der zweckdienlich wäre! -, und ich war so schrecklich verzweifelt - oh, so elend! Und dann, gestern Abend, als mir meine Tante erzählte ... sie dachte, ich würde entsetzt sein, aber ich war überglücklich, weil ich blitzartig sah, dass Sie der einzige Mensch sind, der mir helfen kann!"
    „Zum gesellschaftlichen Ruin! Na, ich muss schon sagen!", rief Ihre Gnaden. „Und das alles, damit du den Wüstling Damerei heiraten kannst - was ich nicht glaube!
    Nein, ich glaube es einfach nicht!"

    Aber als sie die Geschichte jener Herbstidylle gehört hatte, glaubte sie es. Sie schaute ihre Tochter seltsam an und begann dann mit den Tiegeln auf ihrem Toilettentisch herumzuspielen, stellte sie auf und wieder um. „Du und Damerei!", sagte sie nach langem Schweigen. „Bildest du dir ein, dass er dir treu bleiben würde?"
    „Ich weiß es nicht", sagte Venetia. „Ich glaube, er wird mich immer lieben. Sehen Sie, wir sind so gute Freunde."
    Lady Steeple hob schnell die Augen und starrte Venetia an. „Du bist ein seltsames Mädchen", sagte sie abrupt. „Aber du weißt nicht, was es bedeutet, ein ...
    gesellschaftlich ein Outcast zu sein!"
    Venetia lächelte. „Aber dank Ihnen und Papa, Ma'am, war ich das doch mein ganzes Leben."
    „Ich nehme an, du gibst mir die Schuld daran - aber wie hätte ich ahnen sollen ..."
    „Nein, wirklich, ich gebe Ihnen keine Schuld, aber Sie werden zugeben, Ma'am, dass Sie mir auch keine Ursache gaben, Ihnen dankbar zu sein", sagte Venetia schroff.
    Lady Steeple zuckte die Achsel und sagte etwas schmollend: „Nun, ich habe ja nie Kinder haben wollen! Das habe ich dir schon gesagt."
    „Aber ich kann nicht glauben, dass Sie wünschten, uns unglücklich zu machen."
    „Natürlich nicht! Aber was ..."
    „Ich bin aber unglücklich", sagte Venetia und richtete den Blick fest auf das liebliche, leicht verdrossene Gesicht. „Sie könnten eine ganz kleine Kleinigkeit für mich tun -
    eine so winzige Kleinigkeit! -, und ich könnte vielleicht wieder glücklich werden und Ihnen so sehr, so aus Herzensgrund dankbar sein!"
    „Das ist zu schlimm von

Weitere Kostenlose Bücher