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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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lieber haben, wenn du das zugibst. Bitte sie darum, dass sie es dich lehrt. Du wirst draufkommen, dass du bald mit ihr auf dem angenehmsten Fuß stehen wirst."
    „Glaubst du?", fragte Charlotte ziemlich zweifelnd. „Ich möchte es ja so gern lernen, aber vielleicht würde Mama nicht wünschen, dass ich Mrs. Gurnard bitte ..."
    „Vielleicht nicht", stimmte ihr Venetia trocken zu. „Aber Conway würde es von dir wünschen!"
    Sie ließ das zuerst einmal einsickern. Charlotte saß da, erwog es und seufzte gleich darauf: „Oh, wenn nur Conway da wäre!" Sie wandte sich ab und sagte nach einer Weile mit zitternder Stimme: „Weißt du, ich habe nicht geglaubt, dass ich ohne ihn herkommen müsste! Ich will damit nicht sagen ... natürlich bin ich gern in Undershaw ... und du bist so sehr ..." Tränen erstickten alles Weitere.
    „Ich weiß genau, was du sagen willst", sagte Venetia und tätschelte ihre Hand. „Es war einfach infam von Conway, dich auf diese Art heimzuschicken! Aber, Charlotte, wir sind wirklich alle sehr glücklich, dass du hier bist, und wir werden versuchen, dich ebenso glücklich zu machen. Und Conway wird ja bald wieder bei dir sein, nicht?"
    „O ja! Du bist so sehr gütig zu mir! Ich wollte wirklich nicht klagen!", sagte Charlotte und trocknete sich hastig die Augen. „Verzeih bitte! Es war nur, weil ich mich nicht sehr wohlfühlte, und dann, weil ich mit Mama und Mrs. Gurnard gehen musste ...
    Aber das ist alles Unsinn! Nurse sagte ... o Venetia, Nurse ist doch sehr lieb, nicht?"
    „Ah, da hast du also schon Nurse kennengelernt, ja? Das freut mich ja so - und dass du sie magst!"
    „Ja, wirklich, sie hat es mir so gemütlich gemacht! Sie hat mir einen heißen Ziegel ins Bett gesteckt, als ich gestern Abend hinaufkam, und half mir beim Ausziehen, und ich musste einen Milchgrog trinken, und sie erzählte mir von Conway, als er noch ein kleiner Junge war! Und sie war es auch, die mir mein Frühstückstablett hinaufbrachte."
    Froh, dass Charlottes Gedanken eine erfreulichere Richtung einschlugen, ermutigte Venetia sie weiterzureden und wurde darin gleich darauf von Nurse persönlich unterstützt, die auftauchte und Charlotte eine Tasse heißer Milch brachte. Es wurde Venetia sofort klar, dass Nurse beschlossen hatte, Charlotte in die Reihe ihrer Schützlinge aufzunehmen, denn sie begann zu schelten, fast bevor sie noch in Hörweite war, und wollte wissen, was denn das eigentlich heißen solle, Ihre Gnaden hätten kein Mittagessen haben wollen, wie sie gehört habe? Auf Charlottes schwache Ausrede, sie sei nicht hungrig, antwortete sie streng: „Völlig gleichgültig, ob Sie hungrig sind, Mylady! Sie haben jetzt zwei zu füttern und werden schön das tun, was Nurse sagt, und Schluss mit dem Unsinn! Jetzt trinken Sie schön artig diese gute Milch!" Als sie Charlotte die Tasse reichte, schaute sie sie scharf an und sagte: „Wer hat Sie aus der Fassung gebracht, Mylady? Miss Venetia bestimmt nicht, das weiß ich!"
    „O nein, nein! Ich war nur dumm - es ist nichts!"
    „Conway geht ihr ab", erklärte Venetia.
    „Und ob, aber Weinen bringt ihn auch nicht früher heim", sagte Nurse munter. „So, jetzt, Mylady, schön Ihre Milch austrinken, und gleich werden Sie sich wohler fühlen! Was Sie gern tun möchten, ist nämlich, mit Miss Venetia einen Spaziergang im Park zu machen, statt hier Trübsal zu blasen. Bevor Sie noch wissen, wie Ihnen geschieht, werden Sie Ihre Mama hier haben, und für einen Tag sind Sie schon genug gequält worden. Sie nehmen sie mit, Miss Venetia, aber nicht zu weit, wohlgemerkt!"
    „Tue ich, und gern außerdem", sagte Venetia und stand auf. „Würde es dir Spaß machen, Charlotte?"
    „Ja, bitte ... nur, wird es nicht zu feucht sein ? Mama sagte ..."
    „Also was habe ich Ihnen gesagt, Mylady?", fragte Nurse. „Dass Sie sich absolut nicht verzärteln sollen. Davon halte ich gar nichts und habe nie was davon gehalten, und das werde ich auch Ihrer Mama sagen."
    „O Nurse, bitte ...!", hauchte Charlotte flehentlich.
    „Zerbrechen Sie sich darüber nicht Ihr hübsches Köpfchen!", riet ihr Nurse mit einem grimmigen kleinen Lachen. „Los, jetzt gehen Sie mit Miss Venetia, und Schluss mit dem Unsinn!"

    „Ich will die Hunde holen, sie brauchen Auslauf", sagte Venetia, ohne zu merken, dass sie Charlotte einen Schrecken einjagte.
    „Das können Sie nicht, Miss, weil sie nämlich Master Aubrey mitgenommen hat", sagte Nurse zu Charlottes großer Erleichterung. „Ja, Sie

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