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Venezianische Verführung (German Edition)

Venezianische Verführung (German Edition)

Titel: Venezianische Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manon Sera
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nicht sicher, ob dies genügte.
    Sein Lächeln gefror auf seinen Lippen. »Aber, Aurora, du wirst doch jetzt keinen Rückzieher machen? Hast du Angst vor der Ehe?«
    »Ich denke nicht, doch will ich nichts überstürzen.«
    »Am besten man heiratet auf dem Gipfel von Liebe und Leidenschaft.«
    Aurora seufzte. Wie recht er hatte, doch sie liebte ihn nicht. Der Mann, den sie liebte, erwiderte ihre Gefühle nicht.
    »Was ist? Freust du dich denn nicht? Ah, ich habe dich nicht genug umworben?« Pietro ließ sich vor ihr auf die Knie nieder. »Aurora Spinola, möchtest du meine Frau werden?« Er nahm ein Etui aus seiner Jacke und hielt es ihr geöffnet entgegen. Ein Ring lag darin. Er wollte ihn herausnehmen und über ihren Finger streifen, da zog sie ihre Hand zurück.
    »Nein, ich kann das nicht annehmen.«
    »Warum nicht? Liebst du einen anderen?«
    »Ich bin mir unsicher über meine Gefühle.« Ganz zurückweisen wollte sie ihn nicht. Er hatte ihre Liebe mehr verdient als Leandro, der sie nur benutzte und danach von sich stieß. Allein der Gedanke an seine brüske Abfuhr, nachdem er sie zum Höhepunkt gebracht hatte, trieb ihr die Tränen in die Augen.
    »Küss mich. Lass mich mit deinem Leib spüren, was du für mich empfindest.«
    »Ich, nein, oh . . . «
    Er drängte sich an sie und versuchte, sie zu küssen. Sie wehrte ihn ab.
    Dabei strauchelte sie und fiel ins Gras. Ein Schrei entwich ihren Lippen, als Pietro auf sie fiel. In diesem Moment stürzte Giovanni aus dem Haus.
    Leandro war dicht hinter ihm.
    »Runter von meiner Nichte!« Leandros Augen blitzten gefährlich. Sie wusste, dass dies nur Ärger bedeuten konnte. Pietro ließ schlagartig von ihr ab. Er wandte sich zum Gehen.
    Beschämt senkte Aurora die Augen und verabschiedete sich von ihm.
    Pietro verließ den Garten, ohne zurückzublicken. Hatte er Angst vor Leandro, dass er gar nichts zu seiner Verteidigung gesagt hatte?
    Gegen Leandro wirkten alle Männer schwach. Sie folgte ihm ins Haus.
    »Das hast du von deinem liederlichen Verhalten«, sagte Leandro, als sie in der Bibliothek ankamen. Giovanni kam hinter ihnen hinein und setzte sich in die Nähe des Kamins. Er nahm ein Buch hervor und legte es auf seinen Schoß, ohne es aufzuschlagen.
    »Es war nicht so, wie es aussah«, sagte Aurora.
    Er hob eine Augenbraue. »So, was war es dann?«
    »Er wollte mit mir reden.«
    »So, reden nennt man das also. Er scheint ein kommunikativer Mann zu sein.« Er hob eine Augenbraue. »Es wird dir nichts anderes übrig bleiben, als Pietro zu heiraten, um deine Ehre wiederherzustellen.«
    Aurora schluckte. War das ganze eine Farce gewesen, um sie in die Ehe zu zwingen?
    »Giovanni möchte dich nicht mehr«, sagte er. »Das hast du nun von deiner Unentschlossenheit. Ich hatte das Gefühl, dass es dir Freude bereitet, umworben zu werden, du jedoch keine Wahl treffen möchtest.«
    Wie genau er sie durchschaut hatte. Doch wie sollte sie ihm erklären, dass der Richtige bisher nicht dabei gewesen war? Er würde sie ohnehin nicht verstehen, so wie er sie niemals verstand und nur mit ihren Gefühlen spielte.
    »Keiner wird dich nach diesem Skandal noch nehmen. Oder zumindest wird der Kreis deiner Bewerber sich stark verkleinern.«
    »Ich will doch nur jemanden heiraten, den ich liebe und der mich liebt.«
    »Dann hättest du dich nicht jedem an den Hals werfen sollen.« Leandros Blick war kalt.
    »Hat dieser Pietro nicht hohe Spielschulden?« fragte Giovanni. »Es könnte sein, dass er nur auf Auroras Erbe aus ist.«
    Leandro sah ihn nachdenklich an. »Prüfe es nach. Wenn er verschuldet ist, dann müssen wir eine andere Lösung finden.« Er lächelte grimmig.
    »Aber so habe ich mir das nicht vorgestellt. Wenn ich heirate, dann nur aus Liebe.«
    »Liebe existiert nicht.«
    »Aber . . . «
    »Das hättest du dir überlegen müssen, bevor du ihn unter deine Röcke lässt.«
    »Ich habe ihn nicht unter meine Röcke gelassen!« Tränen der Demütigung brannten in ihren Augen.
    »Lag er nun auf dir oder nicht?«
    »Es war ein Versehen.«
    »So, ein Versehen? Du kannst dir derartige Versehen nicht leisten, Aurora.«
    Aurora rannte aus dem Raum. Erst in ihrem Schlafzimmer ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Wie sie sich nur in jemandem verschätzen konnte.
    Leandro war besessen von körperlicher Liebe, doch sein Herz war kalt und grausam. Er dachte nur ans Geschäft und den Ruf der Familie. Gefühle waren ihm fremd.
     
    * * *
     
    Am nächsten Morgen traf Aurora im Flur auf

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