Venezianische Verführung (German Edition)
wollte er sie nur rumkriegen, um endlich seinen Erben zu zeugen. Danach würde er zu seinen Huren und Kurtisanen zurückkehren.
Sie trat näher zum Bett. Leandro starrte in ihren Ausschnitt. Sie sah an sie herab. Ihre linke Brustwarze war herausgerutscht und ragte spitz hervor.
»Du hast wundervolle Brustknospen, wie gemacht, um daran zu lecken, zu saugen, sie mit der Zunge zu umrunden und zu küssen.«
Er musste lügen, denn ihre Brüste waren zu klein. Nun, immerhin hatte er nur ihre Brustspitzen erwähnt, nicht die Brüste insgesamt. Sein Blick wich nicht von ihr, als sie ihn fesselte. »Gefällt es dir?«, fragte er. »Erregt es dich, wenn ein nackter Mann dir ausgeliefert ist? Wenn du alles mit ihm machen kannst, was du begehrst?«
Aurora lächelte. Tatsächlich hatte es seinen Reiz für sie, ihn nackt unter sich zu wissen und mit ihm machen zu können, was sie wollte. Sie hatte auch schon einige Ideen . . .
»Du kannst mich lecken, an mir saugen, mich in deinem Leib aufnehmen und mich reiten, bis ich deinen Namen schreie. Ja, bringe mich zum Schreien und Stöhnen«, sagte er.
Sie spürte, wie Röte in ihr Gesicht stieg. Endlich war sie fertig. Ein ans Bett gefesselter Leandro bot einen ergötzenden Anblick.
»Berühre mich«, sagte er.
Sie starrte auf sein Glied. Die Versuchung war tatsächlich groß. Leandro war attraktiv in jeder Hinsicht, doch sie hatte etwas anderes mit ihm vor.
Aurora lief zum Kamin und warf einige Scheite in die Glut.
»Ist dir kalt? Ich kann dich wärmen«, sagte er.
»Um mich mach dir keine Sorgen. Ich möchte nicht, dass es dir kalt wird.«
»Mir wird nicht kalt, wenn deine Glieder mich wärmen. Nimm mich auf in deine Leibesmitte. Benässe mich mit deiner Lust. Lass mich dich ausfüllen.«
Bei seinen Worten spürte sie Hitze in sich aufsteigen, doch die Erinnerung an die Demütigungen, die sie durch ihn erfahren hatte, war stärker.
Für dumm und unselbstständig hielt er sie. Nein, sie würde auf seine Verführung, die er sicherlich schon an tausenden von Frauen erprobt hatte, nicht hereinfallen, so verlockend er auch war . . .
Sie trat zur Tür. »Gute Nacht, Leandro.«
Entgeistert sah er sie an. »Aber du kannst mich jetzt nicht allein lassen!«
Über seine pralle Erektion hinweg starrte sie ihn an. »Warum nicht?«
»Aurora komme zu mir. Ich platze gleich.« Flehentlich sah er sie an. Seine Augen waren dunkler auch sonst und verhangen vor Begierde.
»Denke an etwas anderes«, sagte sie.
»Dafür ist es jetzt zu spät.«
»Gute Nacht, Leandro.«
»Das kann nicht dein Ernst sein. Dies ist unsere Hochzeitsnacht.« Seine Stimme bebte.
»Dies ist die Abrechnung dafür, dass du mich als dumm und unselbstständig bezeichnet und mich zur Ehe gezwungen hast.«
»Das hattest du dir selbst zuzuschreiben durch deine Taten.«
»Es war demütigend.«
»Wir sind verheiratet. Du gehörst mir. Komm zu mir.« Ein fordernder Ausdruck lag in seinen Augen.
»Ich gehöre niemandem außer mir selbst.«
Aurora trat durch die Tür.
»Tommaso!« schrie Leandro.
Sie sah noch einmal kurz zu ihm zurück. »Deinen Diener brauchst du nicht zu rufen. Der ist anderweitig beschäftigt.«
»Anderweitig beschäftigt? Ich bin sein Herr!«
»Er ist gerade bei einem der Dienstmädchen.«
»Was zur Hölle treibt er dort?«
»Kannst du dir das nicht denken? Ich glaube kaum, dass er deine Rufe hört. Gute Nacht, Leandro. Träum süß.« Sie schenkte ihm ihr falschestes Lächeln. »Und ein schönes Erwachen, wenn dich eines der Dienstmädchen morgen findet!«
»Hexe!«
»Selbstherrlicher Satyr!« Sie trat hinaus und warf die Tür hinter sich zu, gefolgt von Leandros wüsten Flüchen. Sie wusste gar nicht, dass er einen solch umfassenden Wortschatz besaß.
7
Aurora lächelte zuckersüß. »Guten Abend, Leandro!«
»Hexenweib, so kommst du mir nicht davon.« In seinen Augen glomm ein unseliges Feuer.
»Was willst du tun? Mich übers Knie legen?«
»Gar keine schlechte Idee für den Anfang. Warum grinst du so unverschämt?«
»Ach, nur so.« Sie prustete. »Ich denke nur an heute Morgen. Wie das Dienstmädchen geschrien hat. So was habe ich noch nie gehört.«
»Sie wollte kündigen, weil sie mich für zutiefst abartig hält.« Er sah Aurora durch zu Schlitzen verengten Augen an.
Sie wand sich in einem Lachkrampf. »Wie hast du sie überzeugt, zu bleiben?«
»Ich erzählte ihr, dass mich eine verlorene Wette in die mißliche Lage gebracht hätte.«
»Nie verlegen um Lügen?
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