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Venezianische Verfuehrung

Venezianische Verfuehrung

Titel: Venezianische Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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habe vermutet, dass du lieber in dem Raum mit echtem italienischem Ambiente sitzen würdest“, meinte er, während sie zu einem Tisch geführt wurden.
    „Das hast du richtig eingeschätzt.“ Wie gut, dass sie vorsichtshalber ihre Kreditkarte eingesteckt hatte. Denn ob ihr Bargeld reichen würde, um die Rechnung zu begleichen, war fraglich.
    „So früh am Abend ist hier noch nicht viel los.“ Domenico schob die Menükarten beiseite. „Wenn du Fisch magst, ist die Wahl des Essens heute leicht.“
    „Ich liebe Fisch.“
    „Dieses Restaurant ist für seine vorzügliche Platte mit Meeresfrüchten bekannt.“
    Sie war in der Tat ausgezeichnet, und Laura ließ es sich schmecken. Sie genoss die herrliche Atmosphäre, aber vor allem die Nähe von Domenico, der ihr charmant zu verstehen gab, wie glücklich ihn ihre Gesellschaft machte.
    „Ich wünschte, du könntest länger bleiben“, sagte er, während sie Kaffee tranken.
    „Ja, es geht mir genauso. In drei Tagen fliege ich zurück und habe bis jetzt noch keinen Fuß in die Markuskirche gesetzt. Ich habe weder das Guggenheimmuseum noch irgendeine andere Sehenswürdigkeit besucht.“
    „Dann beginnen wir morgen damit.“
    Überrascht blickte sie ihn an. „Musst du nicht arbeiten?“
    „Ich habe mir Urlaub genommen. Bis zu deiner Abreise gehört meine Zeit ganz dir. Doch nun kommt eine schwierige Situation auf uns zu“, fuhr er mit ernster Miene fort. „Laura, man kennt mich in Venedig. Ich kann eine Frau unmöglich das Essen bezahlen lassen. Deshalb erlaube mir bitte, die Rechnung zu begleichen. Wenn du es unbedingt möchtest“, fügte er hinzu, als sie protestieren wollte, „kannst du mir den Betrag später erstatten.“
    „Okay. Und das werde ich, denn ich kann nicht zulassen, dass du meinetwegen so hohe Auslagen hast.“
    „In Italien ist es normal, dass der Mann bezahlt, wenn er eine Frau zum Essen ausführt. In England dürfte es nicht anders sein.“ Plötzlich dämmerte es ihm. „Ja, natürlich. Was bin ich für ein Idiot. Du meinst, ich würde erwarten …“
    „Nein, das tue ich absolut nicht.“ Laura errötete.
    „Du hast erzählt, dass dies das Problem mit deinen Bankkollegen sei.“
    „Du bist anders.“
    Er zog die Brauen hoch. „Inwiefern? Ich bin ein Mann.“
    „Das ist mir klar“, erwiderte sie ärgerlich. „Ich habe nur nie den Gedanken gehabt, dass du wollen oder erwarten würdest …“
    „Ich erwarte nicht, dass du mit mir schläfst“, sagte er ruhig, während er sich zu ihr beugte. „Doch würde ich lügen, wenn ich behauptete, ich würde es nicht wollen.“ Er bedeutete dem Ober, die Rechnung zu bringen, beglich sie und verließ kurz darauf mit Laura das Lokal.
    Immer noch schweigend, spannte er den Schirm auf, legte ihr nach einem „Permesso“ den Arm um die Taille und schlenderte mit ihr die Gasse entlang. Erst an deren Ende blieb er stehen und sah sie an. „Wir haben früh gegessen.“
    Ja, das war ihr bewusst. Allerdings schien es keine Alternative zur Rückkehr ins Gästehaus zu geben, das aber weder eine Bar noch eine Lounge hatte. Plötzlich fiel ihr etwas ein. „Ich muss dir noch das Geld geben.“
    „Was hier im strömenden Regen umständlich wird. Und ich habe vorhin vergessen, deine Einkäufe mitzubringen. Wir können gern zu mir gehen und sie holen. Aber nach unserer Unterhaltung eben im Restaurant wirst du wohl Zweifel an meinen Motiven hegen.“
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Nein. Ich komme sehr gern mit zu dir.“
    Bei elektrischem Licht wirkt der Wohnraum noch gemütlicher, dachte Laura, kaum hatte Domenico die Lampen angeknipst. „Ich habe heute Mittag schon gesehen, dass du statt Bildern Spiegel an den Wänden hängen hast.“
    „Ganz so eitel, wie du vermutest, bin ich nicht“, erwiderte er mit leisem Lachen. „Es sind Antiquitäten, und das Glas ist fast zu trüb, um noch Licht zu reflektieren.“
    „Sie sind wunderschön.“
    „Setz dich doch bitte, während ich uns etwas zum Trinken organisiere.“
    „Du hast nicht zufällig Tee da, oder?“, fragte sie ohne große Hoffnung.
    „Doch, ich habe vorhin welchen gekauft. Nur bin ich persönlich kein Teetrinker, weshalb du ihn besser selbst zubereiten solltest.“
    „Kein Problem.“
    In der Küche schaltete er den Wasserkocher ein und nahm einen Becher sowie eine Schachtel mit Teebeuteln aus dem Schrank.
    „Hast du Milch?“
    „Natürlich. Ohne Milch ist der Tee für meinen bezaubernden englischen Gast nicht genießbar. Es sind

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