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Venezianische Verfuehrung

Venezianische Verfuehrung

Titel: Venezianische Verfuehrung
Autoren: Catherine George
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und im nächsten Moment hatte er sich ein wenig von ihren Lippen gelöst.
    „Jetzt verstehst du warum“, sagte er leise.
    „Ja“, ihre Stimme bebte.
    Vor der Tür der Locanda Verona küsste er sie noch einmal, bevor er sie schließlich widerstrebend losließ. „ Buona notte, Laura. Bis morgen um neun.“

3. KAPITEL
    „Möchtest du erst den Glasbläsern bei der Arbeit zusehen, bevor wir uns ihre Arbeiten anschauen?“, erkundigte sich Domenico, als sie das Schiff in Murano verließen. Nachdem er Laura abgeholt hatte, hatten sie geruhsam gefrühstückt und sich dann auf den Weg gemacht.
    „Ja, unbedingt.“
    „Okay. Aber wenn du später etwas siehst, was du kaufen möchtest, überlass das Handeln bitte mir.“
    Der Besuch in einer der Glasfabriken war ein Erlebnis. Fasziniert beobachtete sie, wie durch Biegen, Drehen, Blasen und Schleifen die herrlichsten Gegenstände geschaffen wurden.
    „Für dich war der Rundgang wahrscheinlich nichts Neues, doch für mich war er wie ein Ausflug in die Welt der Magie“, sagte sie begeistert, als sie nach dem Ende der Führung durch die Ausstellungsräume zu bummeln begannen.
    „In deiner Gesellschaft ist auch für mich alles neu.“ Er lächelte sie an. „Sag, hast du schon eine bestimmte Idee, was du deiner Freundin zur Hochzeit schenken möchtest? Wie wird sie wohnen?“
    „In einem wunderschönen georgianischen Haus. Deshalb sollte es nichts zu Modernes sein, sondern eher klassischen Charakter haben.“
    Laura bezweifelte sehr, ob es ihr allein gelungen wäre, sich dem Drängen und den Angeboten des Verkäufers zu entziehen. Doch Domenico wehrte ihn freundlich, aber energisch ab, sodass sie sich in Ruhe umsehen konnte.
    „Würden ihr solche Kerzenleuchter gefallen?“ Er deutete zu einer Auswahl fantastischer Kandelaber. „Millefiori ist nicht jedermanns Sache. Vielleicht mag sie lieber etwas aus Aventuringlas.“
    „Ja, Aventuringlas trifft genau ihren Geschmack.“
    Ausführlich betrachtete sie die Prachtstücke unter stilistischen und preislichen Aspekten. Schließlich entschied sie sich für zwei hohe, kunstvoll gewundene Kerzenständer mit feinen goldenen Einlagerungen. Und durch geschicktes Feilschen schaffte es Domenico, dass sie am Ende erheblich weniger bezahlen musste.
    „Vielen Dank für dein fachmännisches Herunterhandeln“, sagte sie, als sie zur Fähre zurückschlenderten.
    „Also bin ich zuweilen nützlich?“
    „Ganz zweifellos.“
    Sie lachten sich an und gingen Hand in Hand an Bord.
    „Ich muss dir etwas gestehen“, begann Domenico, als das Schiff wieder anlegte. „Heute Morgen bin ich auf dem Markt gewesen und habe in der Eile danach schon wieder deine Einkaufstüten vergessen.“
    „Kein Problem. Ich kann sie auf meinem Rückweg bei dir abholen.“
    „Und wir essen bei mir zu Mittag. Oder auch gern woanders“, fügte er schnell hinzu.
    „Vorzugsweise bei dir.“ Laura lächelte ihn voller Wärme an, während sie die Fähre verließen. „Ich mag deine Wohnung sehr.“
    „Magst du mich ebenfalls sehr?“
    Er hatte so ernst geklungen, dass sie ihn überrascht ansah. „Ja, das tue ich.“
    „Bene“ , meinte er zufrieden, nahm ihre Hand und spazierte in Richtung seines Apartments.
    Gemeinsam hantierten sie wenig später in der Küche. Domenico machte einen Salat, und Laura hatte sich erboten, ein Omelett zuzubereiten. Hoffentlich gelang es ihr so gut wie zu Hause.
    „Es schmeckt ausgezeichnet“, erklärte er, nachdem sie sich zu Tisch gesetzt hatten und er es gekostet hatte.
    „Das sagst du nur aus Höflichkeit.“
    „Nein, es ist wahr. Das Omelett ist so perfekt wie seine Köchin. Weißt du, dass dies ein besonderer Moment für mich ist? Außer meiner Mutter hat noch keine andere Frau hier in meiner Küche etwas für mich gezaubert.“
    Laura wollte nichts über andere Frauen in seiner Wohnung hören. „Zur Belohnung kannst du mir nachher einen Tee brauen.“
    „Natürlich. Und wenn du ihn getrunken hast, schlage ich vor, dass du wie alle Venezianer eine kleine Siesta hältst, bevor wir wieder aufbrechen. Möchtest du heute Nachmittag ins Guggenheimmuseum oder in die Markuskirche? Sich beides hintereinander anzusehen, davon rate ich ab.“
    „In die Markuskirche. Lass uns heute in die Vergangenheit eintauchen und morgen in die Moderne. So du die Zeit erübrigen kannst“, fuhr sie eilig fort und errötete.
    „Du kannst frei über mich verfügen, bis du wieder abfliegst. Was leider schon sehr bald sein wird. Du musst so
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