Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venezianische Versuchung

Venezianische Versuchung

Titel: Venezianische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
Vom Netzwerk:
veränderte sich vollkommen. Da war nichts Belustigtes mehr. Sein Blick drückte freudige Überraschung aus, aber auch etwas, das wilder wirkte und eindeutig männlich war. „Meine Kleine“, sagte er, während sein Atem sich beschleunigte, „Sie besitzen eine erstaunliche … innere Wärme.“ Mit der freien Hand strich er sanft über ihre Wange.
    „An einem kalten Tag ist nichts gegen persönliche Wärme einzuwenden“, gab Jane leise zurück und schmiegte ihre Wange an seine Hand. „Ich möchte wetten, dass auch Sie über eine ähnliche innere Wärme verfügen, selbst an einem kalten Januartag.“
    „Hm …“, murmelte er. „Ich verspreche aber, dass Sie sich nicht an mir verbrennen werden.“
    „Verbrennen? O nein, davor fürchte ich mich nicht.“ All ihren Mut zusammennehmend, fuhr sie mit den Fingern durch Richards blondes Haar. „Ich stelle es mir wundervoll vor, von Ihnen gewärmt zu werden. Tatsächlich denke ich, dass etwas Wärme uns beiden guttun wird. Wir werden einfach mithilfe der venezianischen Sonne die englische Kälte aus unseren Seelen vertreiben.“
    Jedes Wort war ernst gemeint. Sie war davon überzeugt, dass sie ihre jeweilige Vergangenheit würden überwinden müssen, um eine neue Liebe zu finden. Es würde nötig sein, die Schutzmauern einzureißen, die sie nach dem Verlust der Menschen, die ihnen am meisten bedeuteten, um ihre Herzen errichtet hatten. Dann, und nur dann, würden sie vielleicht gemeinsam glücklich werden können.
    „Ach, meine Jane“, sagte er mit einer Stimme, die seine Gefühle verriet und die Jane verriet, dass er ihre Worte richtig gedeutet hatte. „Hier haben wir den Beweis dafür, dass die Sprache wirklich Ihre Freundin ist!“
    Sie war sich nicht sicher, ob er sie dann küsste oder umgekehrt. Auf jeden Fall schien es das Natürlichste von der Welt zu sein, sich einander zuzuneigen, bis ihre Lippen sich berührten und etwas Wundervolles geschah. Diesmal war Jane nicht verwirrt. Seit der vergangenen Nacht wusste sie, was sie zu erwarten hatte. Und sie sehnte sich danach.
    Mit Hingabe küsste sie Richard. Als er sie sanft drängte, die Lippen zu öffnen, genoss sie es zu erleben, wie er mit seiner Zunge ein Spiel mit der ihren begann. Es fühlte sich so gut an, so richtig! Nichts hätte wunderbarer schmecken können als dieser Kuss.
    Halb im Scherz hatte sie gesagt, sie würden beide Wärme brauchen. Doch nun stellte Jane fest, dass es nicht Wärme, sondern ein heißes Verlangen war, das Besitz von ihr nahm. Wahrhaftig, nichts hätte ihre und Richards Gefühle weniger passend beschrieben als die Bezeichnung kühl. Beide begriffen im gleichen Moment, dass sie einander noch viel mehr zu geben hatten, als ihr erster Kuss versprochen hatte.
    Ja, jener erste leidenschaftliche Kuss war nur der Anfang gewesen. Jane spürte, wie alle Angst, alle Sorge und alle Vorsicht von ihr abfielen. Die Bedenken, die sie noch beim Aufwachen gequält hatten, lösten sich in Nichts auf. Zufrieden seufzte sie, als Richard seine Hände auf ihre Hüften legte.
    Er bewegte sich, und wieder merkte sie, wie sehr es ihn nach ihr verlangte. Mit bebenden Fingern streifte er ihr das Nachthemd von den Schultern. Jane lehnte sich ein wenig zurück, damit er die Hand unter den dünnen Stoff schieben und ihre Haut streicheln konnte. Einen Moment lang dachte sie, dass sie als ehrbare Frau protestieren müsse. Aber da sie nicht wollte, dass Richard aufhörte, vergaß sie das sogleich wieder. Wie hätte sie ihn auch bitten können aufzuhören, wenn es ihm doch gelang, eine so erstaunliche und herrliche Spannung in ihrem Inneren zu erzeugen? Wenn sie sich nach mehr sehnte, weil er es war, der ihr dieses Wunder bescherte?
    „Bitte, Richard!“, flüsterte sie atemlos, obwohl sie nicht einmal wusste, worum sie bat. „Bitte!“
    Statt sie erneut zu küssen, richtete er sich ein wenig auf und stöhnte: „Sie haben recht, Jane. Verflucht!“ Dann hob er sie von seinem Schoß, stellte sie vorsichtig auf die Füße, bückte sich nach dem Federbett und legte es ihr um die Schultern.
    „Was tun Sie?“, fragte sie erschrocken. „Habe ich etwas falsch gemacht? Bitte, erklären Sie mir …“
    „Nichts Falsches“, entgegnete er. „Im Gegenteil, was Sie getan haben, hat mir viel zu sehr gefallen. Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss. Ich war im Begriff, Sie wegen Ihrer sanften Natur auszunutzen wie ein Barbar.“
    „Sie haben nichts Barbarisches gemacht!“, widersprach sie und strich all

Weitere Kostenlose Bücher