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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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Allerdings scheint es nicht allzu gut um sie bestellt zu sein. Die Spezialeinheit ist vor Ort, mit allem drum und dran – Sie können sich vorstellen, was das bedeutet. Beeilen Sie sich jetzt bitte. Ich warte vor Ihrem Haus auf Sie.«
     
     
    Mit dem mobilen Blaulicht auf dem Dach lenkte Vöge seinen schwarzen Lexus Sport durch den anbrechenden Morgenverkehr. Der zweite Chefermittler war ein guter Autofahrer, der den Wagen auch bei hohen Geschwindigkeiten im Griff hatte. Lühnsmann rutschte auf dem braunen Ledersitz hin und her, hielt sich am Haltegriff fest, hatte aber keine Sekunde lang das Gefühl, Angst haben zu müssen. Und das sollte was heißen, denn er war ein miserabler Beifahrer.
    »Die Einzelheiten bitte«, sagte Lühnsmann.
    Vöges rechte Hand ließ das Lenkrad los, dafür klammerte sich die Linke umso fester darum. Er griff in die Ablagefläche über der Automatikkupplung, zog sein Smartphone heraus und wischte mit dem Daumen routiniert über den Touchscreen. Anschließend hielt er es seinem Chef hin. »Sie müssen nur auf Play drücken. Ich habe mir die Aufnahme des eingehenden Anrufs von den Technikern zusenden lassen. Hören Sie selbst.«
    Lühnsmann nahm das Gerät in die Hand, als hielte er ein rohes Ei. Neumodische Utensilien wie dieses Touchpad-Zeug waren ihm suspekt. Er drückte auf die besagte Taste und war überrascht, wie klar die Aufnahme war. Eine weibliche Stimme erklang:
    »Notruf der Kieler Polizei. Was kann ich für Sie tun?«
    Ehe die Stimme zuende gesprochen hatte, hörte man eine männliche voller Hysterie sagen: »Ich brauche sofort einen Krankenwagen! Hier ist eine Frau, die sich ganz komisch benimmt! Kommen Sie schnell!«
    »Bitte beruhigen Sie sich«, bat die weibliche Stimme betont sanft. »Wie heißen Sie und wo befinden Sie sich?«
    »In Wellsee ... Oh mein Gott !«
    Man hörte ein Rascheln, wahrscheinlich nahm der Anrufer das Handy vom Ohr. Anschließend waren hektische Schritte zu vernehmen und ein Ächzen, das tief aus der Kehle zu kommen schien.
    »Hallo? Sind Sie noch da? Bitte sprechen Sie weiter! Erzählen Sie mir, was passiert!«, bat die weibliche Stimme.
    Erneut erklangen Schritte, dann ein Rauschen, und schließlich hörte man den Anrufer wieder. »Die ist völlig irre! Sie hat versucht, mich zu beißen!«
    »Bringen Sie sich in Sicherheit. Und verraten Sie mir bitte Ihren genauen Aufenthaltsort und Ihren Namen.«
    »Werner Peter«, keuchte die Stimme.
    »Sind Sie jetzt in Sicherheit, Herr Peter?«
    »Ich glaube schon. Bin hinter einem Busch. Schicken Sie schnell jemanden! Die Frau ist eine Gefahr!«
    »Ein Streifenwagen ist bereits unterwegs, Herr Peter. Können Sie mir einen Straßennamen geben?«
    Stille folgte.
    »Herr Peter?«
    »Ja, ich bin noch da. Ich suche nur nach einem Anhaltspunkt.« Erneute Stille. Dann nannte er einen Straßennamen.
    »In Ordnung, Herr Peter. Bleiben Sie bitte am Telefon, bis die Polizei eingetroffen ist.«
    Hier stoppte die Aufnahme. Lühnsmann legte das Smartphone zurück in die Ablage und starrte aus der Windschutzscheibe. Einige Zeit rasten sie schweigend dahin. Vöge lenkte den Wagen weiterhin geschickt durch die Straßen, die sich zunehmend füllten.
    »Die erwähnte Streife hat nach wenigen Minuten Verstärkung gerufen«, hob Vöge schließlich das Wort. »Die junge Frau war vollkommen außer Rand und Band, hat wie wahnsinnig um sich geschlagen. Sie konnten sie nicht bändigen.«
    »Eine einzelne Frau?«
    »Ja, Pit. Kaum zu glauben, aber so war es. Nachdem ein weiterer Streifenwagen eingetroffen ist, haben die Kollegen entschieden, die Spezialeinheit und den Seuchenschutz zu holen. Die Frau machte einen sehr gefährlichen Eindruck, aber das lag nicht allein an ihrem Wahnsinn. Sie war praktisch halb tot.«
    Lühnsmann schloss für einen Moment die Augen. »Was heißt das jetzt wieder?«
    »Dass sie im Grunde kaum fähig sein dürfte, auf beiden Beinen zu stehen.«
    Erneut folgte Schweigen. Lühnsmann dachte an die Einmischung des BKAs, zog ein finsteres Gesicht und sagte: »Von Schallern. Darum schicken sie ihn. Die wussten, dass es gefährlich wird.«
    Vöge nickte. »Auf den gleichen Gedanken bin ich auch gekommen.«
    »Haben Sie etwas in Erfahrung bringen können?«
    »Leider nicht. Mein Bekannter war gerne bereit, mir die gewünschten Informationen zu geben, doch zu seinem Erstaunen fand er rein gar nichts. Es gibt überhaupt keinen Vermerk über einen Loki von Schallern. Er fand nicht einmal eine Akte über den Fall,

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