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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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Unterlagen zu diesen Fällen.« Loki schob ein weiteres Stück Papier in die Durchreiche.
    Die Frau nahm den Zettel, tippte auf der Tastatur ihres Computers herum und sah Loki wieder an. »Diese Fälle unterliegen einer Sonderkommission. Überdies habe ich einen Vermerk, dass ich Ihnen die Informationen nicht aushändigen darf. Der Leiter der Kommission möchte Sie vorher sprechen.«
    Loki stieß einen lauten Seufzer aus. »Nun denn, wenn es sich nicht vermeiden lässt.«
    Die Frau runzelte die Stirn und wandte den Blick ab. »Wenn Sie bitte dort Platz nehmen. Ich werde Kommissar Lühnsmann unterrichten.« Die Frau schob Lokis Ausweis durch die Durchreiche.
    Loki setzte sich auf die hölzerne Bank auf der gegenüberliegenden Seite der Anmeldung und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Was soll ich bestellen? Spaghetti Bolognese?«, fragte Tim, während er sich neben ihm niederließ. »Oder eine Pizza mit Meeresfrüchten?«
    »Wenn du auf Jamaika bist, empfehle ich Meeresfrüchte.«
    »Ich meine, jetzt und hier.«
    Loki warf seinem Cousin einen Blick zu. »Du kannst von Glück sprechen, wenn du hier einen genießbaren Kaffee bekommst.«
    »Tatsächlich? Dann solltest du das Restaurant das nächste Mal besser auswählen.«
    Sie sahen sich an. Loki zog eine Braue in die Höhe, blinzelte und wandte sich ab. Mit einer fließenden Bewegung schlug er ein Bein über das andere.
    »Gut für dich, dass ich nicht viele Antworten verlange und nicht ständig nachhake«, sagte Tim. »Du solltest mich nicht einfach gehen lassen. Einen so genügsamen Mitarbeiter findest du nicht so schnell wieder.«
    »Oh, an dieser Stelle muss ich dir widersprechen. Du bist alles andere als genügsam, mein Lieber. Ein Asket schweigt. Du aber schwätzt ununterbrochen, obwohl du doch deiner eigenen Aussage zufolge nicht einmal genau weißt, worüber du sprichst.«
    Stille folgte. Tim überlegte, wie er weiterstänkern könnte, doch ihm fiel nichts mehr ein. Sein Magen knurrte. Mit einer harschen Bewegung verschränkte Tim die Arme und wandte sich im Sitzen von seinem Cousin ab.
    Sie saßen bestimmt fünf Minuten so da, bis endlich die Eisentür rechts von ihnen aufging. Ein Mann Mitte Fünfzig trat ein und musterte erst Tim, dann Loki. Das zerfurchte, schlecht rasierte Gesicht machte keinen besonders wohlgesonnen Eindruck. Er baute sich vor ihnen auf und blickte mit stechend grauen Augen auf sie hinunter.
    Tim schluckte. Ihm kam der Gedanke, dass sie tatsächlich nicht zum Essen hier waren – sie waren das Essen. Der Typ verschlang sie bereits.
    »Herr von Schallern«, sagte er mit einer einschüchternden Bassstimme. »Ich habe mich schon gefragt, wann Sie es für nötig halten, sich vorzustellen.«
    Loki stand ganz gemächlich auf. Neben dem stattlichen Koloss wirkte er zerbrechlich. »Ich wusste nicht, dass Sie derart erpicht darauf sind, meine Bekanntschaft zu schließen. Doch nun bin ich ja hier. Darf ich vorstellen? Dies ist mein Assistent Herr Jung.«
    Der Kommissar warf einen knappen Blick auf Tim und nickte ihm zu. Anschließend sah er Loki an, ohne etwas zu sagen.
    Loki hob eine Braue. »Hätten Sie womöglich die Güte, uns über den neuesten Stand der Ermittlungen in Kenntnis zu setzen?«
    Der Kommissar lächelte spöttisch. »Als würde mir etwas anderes übrig bleiben.« Er machte einen Schritt zur Seite und deutete auf die Tür. »Nach Ihnen.«
    Loki drehte sich zu Tim um und setzte ein vergnügtes Lächeln auf. »Wollen wir?« Anschließend öffnete er die Tür, hielt sie Tim auf und ließ sie los, nachdem er selbst durchgegangen war. Lühnsmann folgte ihnen und übernahm die Führung.
    Sie liefen einen Gang hinunter und erreichten die eigentliche Vorhalle, die für Angestellte über die Hintereingänge erreichbar war. Schweigend fuhren sie mit einem Aufzug, stiegen im zweiten Stock aus und fanden sich in einem typischen Polizeirevier wieder: Unzählige Büros zweigten vom Hauptraum ab, in dem eine weitere Empfangsdame sowie einige Polizeibeamte an Schreibtischen herumsaßen. Der Kommissar begleitete sie in einen der abzweigenden Räume, schloss die Tür und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Er lehnte sich im Stuhl zurück und zeigte wortlos auf das Flipchart zu seiner Rechten, das mit Fotos vollbehangen war.
    Tim folgte dem Fingerzeig. Ihm stand der Mund offen. In den letzten Jahren, die er nun für Loki arbeitete, hatte er so manche Leiche gesehen, aber das hier übertraf alles.
    Auf den ersten Fotos oben links sah man

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