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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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beide. Aber mir gefällt es nicht, dass Sie Ihre Finger im Spiel haben. Vor allem gefällt mir nicht, dass Sie die Angehörigen ängstigen.« Er beugte sich leicht nach vorne. »Worum geht es hier wirklich? Warum beauftragt das Innenministerium Sie mit diesem Fall? Ist es ein Virus? Ein Medikament? Ist den Idioten von der Regierung irgendetwas ausgekommen?«
    Loki betrachtete das gegerbte Gesicht des Kommissars. Ein paar Sekunden vergingen, dann sagte er ruhig: »Wir werden den Fall nicht an uns reißen, Herr Lühnsmann. Betrachten Sie es vielmehr als parallel verlaufende Ermittlungen. Führen Sie Ihre wie gewohnt durch. Alles, was ich will, ist die Leiche sehen. Und informiert werden, sobald ein weiterer solcher Vorfall eintritt.«
    »Ein weiterer ?« Lühnsmann richtete sich im Sitzen auf. »Wir haben so viel Schrot in dieses Mädchen gepumpt, dass wir damit fünf Elefanten hätten umlegen können! Sie ist einfach weiterspaziert! Erst, als wir ihr den Schädel von den Schultern geholt haben ist sie zusammengeklappt! Wenn Sie irgendwelche Informationen darüber haben, was mit diesem armen Mädchen passiert ist, dann rücken Sie raus damit, verdammt! Ist der Kadaver ansteckend?«
    Loki schüttelte den Kopf. »Höchstwahrscheinlich nicht.«
    » Höchstwahrscheinlich ? Erkennen Sie den Ernst der Lage denn nicht?«
    »Besser, als Sie denken.« Loki drehte sich zur Flipchart um. »Ich will Kopien von allen Unterlagen, die Sie haben. Halten Sie mich ständig auf dem Laufenden.«
    Der Kommissar grunzte. »Warum nur habe ich das Gefühl, dass Sie sehr gut wissen, was hier vor sich geht?«
    »Die Leiche?« Loki wandte sich wieder um.
    »In der Pathologie der Uni-Klinik natürlich.« Der Kommissar stand auf und hielt den Blick auf den Boden gerichtet, das Gesicht unwillig verzogen. »Ich werde meine Leute dort über Ihr Kommen benachrichtigen. Wie kann ich Sie erreichen, wohin soll ich die Unterlagen schicken?«
    Loki holte seinen Geldbeutel hervor und zog eine Visitenkarte heraus, reichte sie dem Kommissar. »Unter dieser Handynummer. Die Unterlagen holen wir morgen ab. Wir haben hier in Kiel keine Adresse. Auf Wiedersehen, Herr Lühnsmann.«
     
     
    Sie erreichten zwanzig Minuten später die Klinik, parkten im Halteverbot und liefen durch die langen breiten Flure. Eine junge Frau passte sie ab, als sie im Keller aus dem Aufzug stiegen. Sie stellte sich als Rechtsmedizinerin vor.
    »Herr Lühnsmann hat mich informiert«, erklärte sie mit einem Lächeln und sah zwischen ihnen hin und her. »Wollen wir?«
    Tim nickte. Die Pathologin war wirklich hübsch anzusehen, und als sie sich jetzt umdrehte und voraus ging, wünschte sich Tim, sie trüge nicht diesen unförmigen weißen Kittel.
    »Ich nehme an, das ist nicht die erste Leiche, die Sie zu Gesicht bekommen«, sagte sie im Gehen. »Machen Sie sich trotzdem auf ein einmaliges Erlebnis gefasst. Das hier ist anders als alles, was ich je unter dem Skalpell hatte.« Sie sah über die Schulter, erkannte, dass Loki ihr nicht zuhörte und lächelte stattdessen Tim an. »Aufregend.«
    »Aufregend?« Tim holte auf und ging neben ihr her. »Ich habe die Fotos gesehen. Ich wäre gerne im Auto geblieben, aber mein lieber Vorgesetzter hat das nicht zugelassen. Aufregend ist das falsche Wort. Ich bevorzuge auf reibend . Ich wette, die Therapie im Anschluss muss ich auch noch selbst bezahlen.«
    Die Pathologin lachte, öffnete eine Tür und hielt sie ihnen auf.
    Es war nicht das erste Mal, dass Tim in der Pathologie war, aber jedes Mal wünschte er sich heim. Der Gestank ließ sich einfach nicht vertreiben, und obwohl er nicht wusste, was davon von den Mittelchen der Ärzte stammte und was von den Leichen, hasste er dieses Gemenge. Er hob den Arm und drückte sich die Jacke gegen die Nase.
    Die hübsche Pathologin führte sie tiefer in die Katakomben der Klinik hinein, bis sie schließlich in einem rundum gefliesten Raum ankamen, in dem vier metallene Seziertische im Boden verankert waren. Auf dem Tisch am anderen Ende des Zimmers lag eine abgedeckte Leiche, die anderen Bahren waren allesamt leer und gesäubert.
    »Wir sind mit der Obduktion noch nicht fertig. Ich hoffe, ich kann Ihnen trotzdem einige Ihrer Fragen beantworten.« Die junge Frau – Tim schätzte sie auf ungefähr zweiunddreißig – blieb vor der Leiche stehen und wandte sich zu ihren Gästen um. Dabei strich sie sich das aschblonde Haar aus dem Gesicht und richtete die großen, azurblauen Augen auf Loki.
    Dieser griff nach

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