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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Vater starb und meine Mutter mich nach Amerika brachte. Wir lebten zuerst drei Jahre lang in Virginia beim Großvater meiner Mutter, Richter John Carson, von dem Sie sicherlich schon gehört haben. Als der große alte Mann starb, kamen meine Mutter und ich nach Kalifornien, wo ich zur Schule ging und später ein kleines College besuchte, das für sein hohes Niveau bekannt ist.
    Nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte, ereignete sich die dritte Tragödie meines Lebens – meine Mutter starb. Es dau erte lange, ehe ich diesen Schlag überwand, und das Leben schien einfach keinen Reiz mehr für mich zu haben. Aber obwohl mir alles egal war, brachte ich nicht den Mut auf, mich umzubringen. Zum Ausgleich ließ ich mich auf ein äußerst hektisches Leben ein. Aus bestimmten Gründen lernte ich fliegen, änderte meinen Namen und wurde Double für eine Filmgesellschaft.
    Im Grunde brauchte ich nicht zu arbeiten, denn meine Mutter hatte mir das Vermögen meines Urgroßvaters hinterlassen, das so groß war, daß nur ein ausgesprochener Verschwender die Sub stanz schmälern konnte. Ich erwähne diesen Punkt nur, weil mein Projekt beträchtliche Aufwendungen erfordert und ich Ihnen sagen möchte, daß ich es ohne fremde Hilfe finanzieren kann.
    Das Leben in Hollywood begann mich bald zu langweilen, und da mich in Südkalifornien zu viele Dinge an meine Mutter erin nerten, begann ich zu reisen. Ich reiste kreuz und quer über den Erdball. In Deutschland begann ich mich für Raketenwagen zu in teressieren und finanzierte mehrere derartige Projekte. Hier wurde auch mein Plan geboren, der nur insoweit etwas Originelles an sich hatte, als ich ihn auch tatsächlich ausführen wollte. Ich wollte mit einer Rakete zu einem anderen Planeten fliegen.
    Meine Studien hatten mich zu der Überzeugung gebracht, daß nur der Mars für Lebewesen unserer Art bewohnbar sein kann. Dabei übersah ich nicht, daß die Chancen einer Rückkehr zur Erde, wenn ich mein Ziel erst einmal erreicht hatte, sehr gering sein würden. Ich hatte allerdings das Gefühl, daß ein solches Abenteu er einen Sinn haben müßte und nicht nur dem Selbstzweck dienen durfte. Ich beschloß also, mir jemanden zu suchen, mit dem ich mich in Verbindung setzen konnte, wenn meine Reise erfolgreich sein sollte. Es fiel mir ein, daß ich hierdurch vielleicht auch die Grundlage für eine zweite Expedition schaffen könnte, die für eine Rückreise ausgerüstet war – denn ich hatte keinen Zweifel, daß es genügend abenteuerlustige Menschen auf der Erde gibt.
    Ein Jahr lang habe ich mich auf der Insel Guadalupe vor der süd kalifornischen Küste mit der Konstruktion einer gigantischen Ra kete beschäftigt, wobei mir die mexikanische Regierung sehr ge holfen hat. Heute ist nun alles bereit, und ich könnte jederzeit starten.«
    Er unterbrach sich und verschwand plötzlich vor meinen Augen. Sein Sessel war leer; ich war allein im Zimmer. Betäubt, entsetzt sprang ich auf. War ich verrückt geworden? Der kalte Schweiß brach mir aus. Ich hob den Arm, um Ralph hereinzurufen. Wenn er mir bestätigte, daß er Carson Napier gesehen und in mein Büro geführt hatte… Welche Erleichterung würde das für mich sein!
    Aber ehe mein Finger den Knopf berühren konnte, kam Ralph in das Zimmer gestürzt. Verwirrt starrte er mich an. »Mr. Napier ist wieder da«, sagte er. »Ich wußte gar nicht, daß er schon gegangen war. Ich habe ihn doch eben noch mit Ihnen sprechen hören.«
    Mit einem Seufzer der Erleichterung wischte ich mir den Schweiß von der Stirn; in meinem Wahn war ich also nicht allein. »Führen Sie ihn herein«, sagte ich. »Diesmal bleiben Sie aber hier.«
    Napier betrat mein Büro und blickte mich fragend an. »Ich hoffe, Sie verstehen die Situation, wie ich sie Ihnen dargelegt habe«, sag te er, als habe er den Raum überhaupt nicht verlassen.
    »Ja, aber…«
    »Einen Augenblick bitte«, unterbrach er mich. »Ich weiß, was Sie sagen wollen. Aber ich möchte mich zuerst entschuldigen und Ihnen eine Erklärung geben. Sehen Sie, bis jetzt bin ich noch gar nicht wirklich in diesem Büro gewesen; ich habe nur meinen letz ten Versuch mit Ihnen angestellt. Wenn Sie der Überzeugung sind, mich auch vorhin schon gesehen und mit mir gesprochen zu haben, und wenn Sie sich an meine Worte erinnern, obwohl ich die ganze Zeit draußen in meinem Wagen gesessen habe – dann werden wir uns ebenso frei und offen verständigen können. wenn ich auf dem Mars bin.«
    »Aber«, schaltete sich

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