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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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über die Sache spreche?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich werde selbst mit ihm und Gamfor reden. Wenn dann doch irgend etwas schiefgehen sollte, ehe wir zum Los schlagen bereit sind, bist du wenigstens aus der Sache heraus.«
    »Das ist mir egal«, rief er. »Man kann mich nur einmal umbrin gen.«
    »Trotzdem werde ich es übernehmen, die anderen einzuweihen, und wenn sie mitmachen wollen, können wir anschließend gemein sam überlegen, wen wir noch ansprechen.«
    Zog und ich knieten zusammen auf dem Deck und schrubbten die Planken. Ich hatte erst in der Nacht Gelegenheit, mit Gamfor und Kiron zu sprechen. Beide begeisterten sich sofort für meinen Plan, dem sie allerdings nur geringe Erfolgschancen einräumten. Dennoch versicherten sie mich ihrer Unterstützung. Schließlich rie fen wir Zog zu uns und besprachen gemeinsam die wichtigsten Einzelheiten. Wir saßen in einer abgelegenen Ecke unseres Rau mes und unterhielten uns flüsternd, die Köpfe dicht zusammenge steckt.
    Die nächsten Tage verbrachten wir damit, weitere Kandidaten anzusprechen – keine sehr einfache Angelegenheit, da wir einhel lig der Meinung waren, daß es einen Spion unter uns gab. Jeder einzelne mußte sorgfältig ausgehorcht werden, und wir waren übereingekommen, Gamfor und Kiron diese Arbeit zu überlassen. Ich kam nicht in Frage, weil ich die Menschen hier zu wenig kann te, während Zog nicht sprachgewandt genug war.
    Gamfor warnte Kiron davor, unseren Plan einem Gefangenen mitzuteilen, der seinen Haß auf die Thoristen zu sehr betonte. »Das ist ein uralter Trick, den jeder Spion anwendet, wenn er seine Opfer täuschen und sie aus der Reserve locken will. Du mußt dich auf Männer konzentrieren, von denen du weißt, daß sie sich mit einem wirklichen Kummer abplagen, und die bedrückt und still sind.«
    Ich begann mir bereits Sorgen über die Frage zu machen, ob wir das Schiff eigentlich navigieren konnten, wenn unser Anschlag tatsächlich gelingen sollte, und besprach die Angelegenheit mit Gamfor und Kiron. Was ich von ihnen erfuhr, war zwar sehr in teressant, half mir aber nicht viel weiter.
    Die Amtorier haben einen Kompaß entwickelt, der dem unseren ähnlich ist und dessen Nadel, wie mir Kiron erklärte, stets auf den Mittelpunkt Amtors gerichtet ist – also auf den Mittelpunkt des geheimnisumwitterten Strabol, des heißen Landes. Dieser Hinweis bestärkte mich in der Annahme, daß ich mich auf der südlichen Hemisphäre des Planeten befand und daß die Kompaßnadel natürlich auf den magnetischen Nordpol zeigte. Ohne Sonne, Mond und Sterne sind die Venusianer in ihrer Navigation sehr auf ihr Glück angewiesen, aber dafür haben sie sehr empfindliche Instrumente entwickelt, die schon auf große Entfernungen Landmassen feststellen können und dabei Richtung und Entfernung genau angeben. Andere dienen der Geschwindigkeits-, Strömungs- und Tiefenbestimmung.
    Durch die sehr fehlerhaften Landkarten wird der Wert dieser Instrumente natürlich sehr herabgesetzt, denn welchen Kurs man auch anlegt – es bleibt immer ein großer Unsicherheitsfaktor be stehen. Die Venusianer wissen zwar, daß vor ihnen Land aufragt und wie weit die Küste entfernt ist, aber nicht, um welche Küste es sich handelt – es sei denn, die Reise ist nur kurz und führt durch bekannte Gewässer. Aus diesem Grunde steuern die Amto rier ihre Schiffe in Sichtweite des Landes, solange es geht, wodurch Reisen, die normalerweise nur wenige Tage gedauert hätten, auf viele Wochen ausgedehnt werden. Eine andere Folge der allge meinen Situation ist die Tatsache, daß sich der amtorische For scherdrang auf ein relativ kleines Gebiet beschränkt hat. Meiner Meinung nach gibt es gewaltige Flächen in der südlichen gemä ßigten Zone der Venus, die von den Vepajern oder Thoristen noch nicht entdeckt worden sind, während die Existenz einer nördlichen Hemisphäre nicht einmal geahnt wird. Auf den Karten, die mir Danus gezeigt hatte, waren erhebliche Flächen mit dem einfachen Wort Foram – Ozean – gekennzeichnet.
    Trotz allem (oder vielleicht gerade deshalb) war ich zuversicht lich, daß wir bei der Führung des Schiffes keine großen Schwie rigkeiten haben würden, und Kiron stimmte mir zu.
    »Jedenfalls kennen wir die ungefähre Richtung, in der Thora liegt«, sagte er. »Wir brauchen nur in die entgegengesetzte Rich tung zu steuern.«
    Unsere Pläne nahmen langsam Gestalt an, und das Unterneh men erschien uns zunehmend einfacher. Wir hatten zwanzig Gefangene in unser

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