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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Geheimnis eingeweiht, von denen fünf Vepajer waren, und organisierten diese kleine Gruppe in der Form eines Geheimbundes mit Losungsworten, die täglich geändert wurden, und mit besonderen Erkennungszeichen und Begrüßungszeremo nien – Erinnerungen an meine Tage in der Studentenschaft. Wir gaben uns auch einen Namen und nannten uns die Soldaten der Freiheit. Ich wurde zum Vookor – zum Anführer – gewählt, wäh rend Gamfor, Kiron, Zog und Honan als meine persönlichen Leut nants fungierten, wobei ich Kamfor zu meinem Stellvertreter be stimmte, falls wir das Schiff tatsächlich übernehmen sollten.
    Unser Plan wurde in allen Einzelheiten festgelegt, so daß jeder wußte, was von ihm erwartet wurde. Einige Männer mußten die Wachen überwältigen, und andere mußten in die Offiziersquar tiere eindringen und dort Waffen und Schlüssel sicherstellen – dann wollten wir Offiziere und Mannschaften aus dem Schlaf ho len und die Männer vor die Alternative stellen, sich entweder un serer Bewegung anzuschließen oder… Und hier sah ich mich vor einem Problem. Die Soldaten der Freiheit gedachten jeden, der sich uns widersetzte, umzubringen, und obwohl es wirklich keine an dere Lösung zu geben schien, hoffte ich, im rechten Augenblick noch einen humaneren Ausweg zu finden.
    Unter den Gefangenen war ein Mann, den wir verdächtigten, ein Spion zu sein. Es lag nicht allein an seinem bösartigen Gesicht; für unseren Geschmack schimpfte er auch zu laut auf den Thorismus. Wir hielten ihn ständig unter Beobachtung, gingen ihm nach Möglichkeit aus dem Weg und warnten die Mitglieder unseres Bundes vor ihm. Der Mann, dessen Name Anoos war, machte sich nacheinander an unsere Männer heran und verwickelte sie in Gespräche, in denen er unweigerlich auf den Thorismus und seinen Haß auf diese Lehre zu sprechen kam. Und dann versuchte er sei nen Gesprächspartner über seine Mitgefangenen auszuhorchen. Da wir die Gefahr erkannt hatten, machte uns der Mann keine Sorge; mochte er ruhig mißtrauisch sein – solange er keine Be weise gegen uns hatte, konnte er nichts ausrichten.
    Eines Tages kam Kiron sichtlich erregt zu mir. Es war fast Abend, und man hatte gerade das Abendessen ausgeteilt – ge trockneten Fisch und hartes, dunkles, mit Grobmehl gebackenes Brot.
    »Ich habe Neuigkeiten, Carson«, flüsterte er.
    »Setzen wir uns in die Ecke und essen wir«, schlug ich vor, und wir spazierten zusammen los, wobei wir lachten und uns in normalem Tonfall über die kleinen Ereignisse des Tages unterhielten. Als wir uns niederließen, um unsere armselige Mahlzeit zu ver speisen, setzte sich Zog zu uns.
    »Komm nahe heran, Zog«, sagte Kiron. »Ich habe euch etwas zu sagen, das außer einem Soldaten der Freiheit niemand hören darf. Ihr müßt aber oft lachen, als ob ich euch etwas Lustiges erzählte – vielleicht wird dann niemand vermuten, daß gerade das Gegenteil der Fall ist.
    Heute arbeitete ich in der Waffenkammer des Schiffes«, begann er. »Der Soldat, der mich bewachen mußte, ist ein alter Freund von mir. Wir haben zusammen in der Armee des Jong gedient, und er ist mir wie ein Bruder. Wir würden füreinander sterben. Wir sprachen von den guten alten Zeiten und verglichen vor allem die Of fiziere des gestürzten Regimes mit denen des neuen.
    Schließlich fragte er mich übergangslos: ›Übrigens, was höre ich da von einer Verschwörung unter den Gefangenen?‹
    Das war ein Schlag ins Gesicht, aber ich ließ mir nichts anmerken, denn es gibt Augenblicke, in denen man nicht einmal einem Bruder trauen darf. ›Was hast du denn gehört?‹ fragte ich.
    ›Ich habe ein Gespräch zwischen zwei Offizieren belauscht‹, er zählte er mir. ›Es wurde berichtet, daß ein Mann namens Anoos die Angelegenheit dem Kapitän vorgetragen hätte und aufgefor dert worden wäre, die Namen der Gefangenen zusammenzutragen, die an der Verschwörung beteiligt wären, und nach Möglichkeit auch Einzelheiten ihrer Pläne herauszubekommen.‹
    ›Und was hat Anoos darauf geantwortet?‹ fragte ich meinen Freund.
    ›Er sagte, daß er einen der Verschwörer wohl zum Reden brin gen könnte, wenn ihm der Kapitän eine Flasche Wein mitgäbe. Die Bitte wurde erfüllt – heute.‹
    Mein Freund schaute mir tief in die Augen und sagte dann: ›Kiron, wir stehen uns so nahe wie Brüder. Wenn ich dir helfen kann, brauchst du nur zu fragen.‹
    Ich wußte das, und in dem Bewußtsein, der Entdeckung ohne hin schon sehr nahe zu sein, zog ich ihn ins

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