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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Vertrauen und versi cherte mich seiner Hilfe. Ich hoffe, daß du das nicht für falsch hältst, Carson.«
    »Ganz und gar nicht«, beruhigte ich ihn. »Wir haben in den letzten Tagen verschiedene Männer in unsere Pläne einweihen müssen, die wir lange nicht so gut kannten, wie du deinen Freund kennst. Wie hat er auf deine Enthüllungen reagiert?«
    »Er sagte sofort zu, uns zu helfen und sich auf unsere Seite zu schlagen, wenn die Stunde gekommen wäre. Er versprach auch, daß viele andere Soldaten seinem Beispiel folgen würden. Aber was noch wichtiger ist – er gab mir einen Schlüssel zur Waffenkammer.«
    »Gut!« rief ich aus. »Es gibt keinen Grund mehr, warum wir nicht sofort losschlagen!«
    »Heute abend?« fragte Zog eifrig.
    »Heute abend!« wiederholte ich. »Verständigt Gamfor und Ho nan und unterrichtet die anderen Soldaten der Freiheit.«
    Wir lachten fröhlich, als hätten wir uns soeben eine besonders lustige Geschichte erzählt, und Kiron und Zog erhoben sich, um Gamfor und Honan zu suchen.
    Aber wie es so oft geschieht, und offensichtlich nicht nur auf der Erde, hatten wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. In den ver gangenen Nächten hatten die Wächter die Luke über unserem übelriechenden Gefängnis offengelassen, um uns einen frischen Luftzug zu gönnen. Dabei hatte die Wache dicht daneben patrouil liert, damit wir in der Dunkelheit nicht frei herumschlichen.
    Heute abend jedoch war die Luke verschlossen.
    »Daran hat nur Anoos schuld!« knurrte Kiron.
    »Wir werden bei Tag losschlagen müssen«, flüsterte ich. »Aber wir können das heute nicht mehr allen mitteilen. In der Dunkel heit würden wir bestimmt an den Falschen geraten und die Sache unnötig gefährden.«
    »Also dann morgen«, sagte Kiron.
    Ich konnte lange nicht einschlafen; die Besorgnis um das Gelin gen unseres Planes machte mich unruhig. Es konnte kein Zweifel mehr bestehen, daß der Kapitän mißtrauisch geworden war und daß er, obwohl er die Einzelheiten unseres Planes unmöglich ken nen konnte, kein Risiko einging.
    Während ich noch einzuschlafen versuchte und an den nächsten Morgen dachte, hörte ich eine Bewegung in der Dunkelheit und hier und da ein leises Flüstern, ohne daß ich die Stimmen erken nen konnte. Ich mußte an die Flasche Wein denken, die Anoos an geblich bei sich hatte, und überlegte, daß er vielleicht eine Party gab. Aber die Stimmen waren zu leise. Schließlich hörte ich einen unterdrückten Schrei, ein Geräusch, das mich an ein Handgemenge erinnerte, und dann breitete sich wieder Stille aus.
    Jemand muß einen schlimmen Traum gehabt haben, dachte ich und schlief endlich ein.
    Der Morgen dämmerte herauf, und die Luke wurde entfernt. Ein Seemann ließ einen Korb zu uns herab, der das magere Frühstück enthielt. Wir versammelten uns darum, bedienten uns und liefen wieder auseinander. Plötzlich ertönte ein Schrei aus einer Ecke des Raumes.
    »Seht, wer hier liegt!« rief ein Mann. »Anoos ist ermordet wor den!«
     
    10
    Ja, Anoos war einem Mord zum Opfer gefallen, und es wurde ein großes Geschrei angestellt – ein weitaus größeres Geschrei, als der Tod eines einfachen Gefangenen gerechtfertigt hätte. Offiziere und Soldaten schwärmten in unserem Quartier aus. Sie fanden Anoos auf dem Rücken liegend, neben sich eine Flasche Wein. Die Male an seinem Hals zeigten, daß ihm kräftige Finger die Kehle zugedrückt hatten.
    Gleich darauf wurden wir an Deck zusammengetrieben und nach Waffen untersucht – unter dem persönlichen Kommando des Kapitäns. Er war sichtlich erregt und offenbar nicht ganz frei von Angst. Er befragte uns einzeln, und als ich an der Reihe war, er zählte ich ihm nicht, was ich in der Nacht gehört hatte; ich sagte ihm nur, daß ich auf der anderen Seite des Raumes fest geschlafen hätte.
    »Warst du irgendwie mit dem Toten bekannt?« fragte er.
    »Nicht mehr als mit den anderen Gefangenen«, erwiderte ich.
    »Aber du bist mit einigen sehr gut bekannt«, sagte er mit seltsamer Betonung. »Hast du jemals mit dem Mann gesprochen?«
    »Ja, er hat sich öfter mit mir unterhalten.«
    »Worüber?«
    »Vor allem über seinen Haß auf die Thoristen.«
    »Aber er war doch ein Thorist!« rief der Kapitän.
    Ich wußte, daß er mich dazu verleiten wollte, eine voreilige Äu ßerung über mein persönliches Mißtrauen gegenüber Anoos zu machen, aber ich durchschaute seinen Trick. »Das hätte ich nach unserem Gespräch aber auf keinen Fall angenommen«, erwiderte ich. »Wenn er

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