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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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lange an. Ob sie mich nun liebte oder nicht – eine Aufgabe war mir geblieben. Ich mußte sie aus Kapdor und aus der Gewalt der Thoristen befreien und sie zu ihrem Vater Mintep, dem König der Vepajer, zurückbringen.
    Ich trat ans Fenster und lauschte. Soweit ich feststellen konnte, hatten Mooskos Hilfeschreie keine Aufmerksamkeit er regt. Es schien niemand zu kommen. Warum auch – nachdem Duare so oft geschrien hatte!
    Ich nahm mir die Zeit, den Raum zu untersuchen, der viel leicht noch etwas enthielt, was uns bei unserer Flucht behilflich sein konnte. Es war ein großes Zimmer, das sehr geschmacklos eingerichtet war. In einer Ecke stieß ich auf einen Tisch, der sofort mein uneingeschränktes Interesse fand – er war mit köst lichen Eßwaren beladen.
    Ich wandte mich an Duare. »Ich werde versuchen, Sie sicher aus Noobol zu geleiten«, sagte ich, »und Sie nach Vepaja zu rückzubringen. Wollen Sie mir trauen und mit mir kommen?«
    »Wie können Sie daran zweifeln?« erwiderte sie. »Wenn Ihnen das gelingt, werden Sie in meiner Heimat fürstlich be lohnt.«
    Ihre Worte ärgerten mich und nur im letzten Augenblick unterdrückte ich die bösen Worte, die mir auf der Zunge lagen. Was hatte es für einen Zweck? Ich wandte mich wieder dem Tisch zu. »Was ich sagen wollte«, fuhr ich fort. »Ich werde auf jeden Fall versuchen, Sie zu retten, aber das kann ich mit lee rem Magen nicht. Ich möchte etwas essen, ehe wir diesen Raum verlassen. Wollen Sie mithalten?«
    »Wir müssen uns stärken«, sagte sie. »Ich habe keinen Hun ger, aber es ist richtig, wenn wir etwas essen. Moosko hat die Mahlzeit für mich bestellt, aber in seiner Gegenwart konnte ich nichts zu mir nehmen.«
    Während wir schweigend aßen, plagte mich die Neugier. Ich hätte zu gern gewußt, wie Duare in die thoristische Stadt ge kommen war, aber ihr Verhalten hielt mich davon ab, nähe res Interesse zu bekunden. Ich machte mir jedoch bald klar, wie kindisch mein Benehmen war und wie wenig ich die stren gen Regeln und die Abgeschlossenheit ihres früheren Lebens berücksichtigte, die ihr zurückhaltendes Benehmen erklärten. Schließlich bat ich sie, mir zu erzählen, was ihr seit dem Au genblick widerfahren war, da ich sie mit dem Angan zur SO- FAL geschickt hatte.
    »Da ist nicht viel zu berichten«, sagte sie. »Sie werden sich erinnern, wie sehr sich der Angan davor fürchtete, an Bord der SOFAL zurückzukehren. Er fürchtete sich vor einer Strafe, weil er an meiner Entführung teilgenommen hatte. Die Angans sind recht primitive Wesen, deren Geist nur auf die einfachsten Naturkräfte reagiert – Selbsterhaltung, Hunger und Angst.
    Als wir schon fast über der SOFAL waren, zögerte der Angan und wandte sich dann wieder der Küste zu. Ich fragte ihn, was das sollte und er erwiderte, daß er Angst hätte, getötet zu werden, wenn er zur SOFAL zurückkehrte.
    Ich versprach ihm, daß ich mich für ihn einsetzen würde und daß ihm dann nichts geschehen könnte, aber er glaubte mir nicht. Er sagte, daß ihn die Thoristen sicherlich reichlich beloh nen würden, wenn er mich zurückbrächte. Dagegen bezweifelte er meinen Einfluß bei Kamlot.
    Ich flehte ihn an und drohte ihm schließlich – aber es nützte nichts. Das Wesen flog direkt hierher und lieferte mich den Thoristen aus. Als Moosko davon erfuhr, machte er seinen Einfluß geltend und erhob Anspruch auf mich. Das übrige wis sen Sie.«
    »Und jetzt«, sagte ich, »müssen wir versuchen, Kapdor zu verlassen und uns zur Küste durch­zuschlagen. Vielleicht ist die SOFAL noch nicht abgefahren. Es ist auch möglich, daß Kam lot einen Suchtrupp an Land gesetzt hat.«
    »Es ist nicht leicht, aus Kapdor zu entfliehen«, sagte Duare. »Als mich der Angan herbrachte, konnte ich hohe Mauern und Hunderte von Wächtern erkennen. Wir können uns keine Hoffnungen machen.«
     
    4
    »Zuerst müssen wir irgendwie aus diesem Gebäude heraus«, sagte ich. »Als Sie hierhergebracht wurden, haben Sie da ir gendwelche interessante Einzelheiten bemerkt?«
    »Ja. Im Erdgeschoß zieht sich ein Flur quer durch das Haus bis zur Treppe, die im hinteren Teil zum ersten Stockwerk führt. Von diesem Flur gehen mehrere Räume ab. Soweit die Türen offen waren, konnte ich sehen, daß Menschen in den Zimmern waren.«
    »Das werden wir uns näher anschauen und wenn sich unten noch etwas rührt, müssen wir warten, bis alles schläft. Inzwi schen werde ich mich auf dem Balkon umsehen. Vielleicht gibt es noch eine andere

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