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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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gemeinschaftliche Basis mehr gibt.«
    In der Stunde vor dem Essen unterhielten wir uns über viele Dinge und ich mußte feststellen, daß dieser einfache Soldat den Wissenschaften und Künsten mit weitaus größerem Verständ nis begegnete als ich. Ich fragte ihn, ob er eine besonders gute Ausbildung genossen hätte, was er verneinte. Wie ich erfuhr, wurden alle Männer und Frauen Havatoos bis zu einem gewis sen Grade einheitlich geschult; dann wurde durch eine Reihe ausgearbeiteter Prüfungen der Beruf bestimmt, der den Fähig keiten und Neigungen des einzelnen am besten entsprach.
    »Aber wo finden Sie genügend Straßenreiniger?« fragte ich.
    »Sie stellen diese Frage, als wäre diese Beschäftigung eines Menschen unwürdig«, sagte Herlak.
    »Jedenfalls ist es eine Arbeit, die vielen nicht gefallen könn te«, sagte ich.
    »Eine nützliche und notwendige Arbeit kann niemals wider wärtig sein. Natürlich ziehen hochintelligente Menschen eine schöpferische Beschäftigung vor und so kommt es, daß niemand für diese notwendigen und mehr oder weniger mechanischen Pflichten, die übrigens in Havatoo schon zum großen Teil durch Maschinen erledigt werden, ständig eingeteilt wird. Jeder kann sie übernehmen; also kommt jeder einmal an die Reihe – jeder in der Yorgan-Klasse. Das ist ein Beitrag des einzelnen für das öffentliche Wohl – eine Steuer, die in Form von nützlicher Ar beit entrichtet wird.«
    Ein Mädchen betrat den Raum, um uns zum Essen zu rufen. Es war außerordentlich schön und trug einen Sarong aus kost barem Material.
    »Gehört sie zu Ero Shans Familie?« fragte ich Herlak, als es gegangen war.
    »Sie ist hier angestellt«, erwiderte der Mann. »Korgan Sentar Ero Shan hat keine Familie.«
    Die beiden Worte »Korgan Sentar« stellen einen Titel dar und bedeuten »Krieger-Biologe«. Ich hatte mich schon gefragt, was er bedeuten mochte und als wir jetzt den Garten durch querten, um zum Essen zu gehen, fragte ich Herlak danach.
    »Der Titel bedeutet, daß er sowohl Soldat als auch Biologe ist. Er hat die Prüfungen bestanden, die ihm Zugang zu beiden Klassen verschaffen. Die Tatsache, daß er ein Mitglied einer der anderen vier Klassen und ein Korgan ist, macht ihn zu ei nem Offizier. Er ist ein brillanter Mann und es bedeutet schon etwas, unter seinem Befehl zu stehen.«
    Herlak führte mich in einen großen Raum, in dem sich Ero Shan fröhlich mit drei anderen Männern und sechs Frauen unterhielt. Das Gespräch erfuhr bei unserem Eintritt eine kurze Unterbrechung und man begegnete uns mit interessierten Blic ken. Ero Shan kam mir entgegen und stellte mich den anderen vor.
    Ich hätte an dem Essen, das vorzüglich zubereitet war, großes Vergnügen haben können, zumal die Unterhaltung sehr anre gend und die anderen Gäste sehr entgegenkommend waren. Aber ich konnte mich nicht von dem Verdacht freimachen, daß das freundliche Verhalten der anderen auf Mitleid beruhte und daß sie die Zweifel hinsichtlich meiner Herkunft teilten.
    Sie wußten ebensogut wie ich, daß der Schatten des Todes über mir hing. Ich dachte an Duare und hoffte, daß sie in Si cherheit war.
     
    13
    In dieser Nacht schlief Herlak auf einer Couch in meiner Nähe. Ich bezeichnete ihn als meinen Todeswächter und er war höflich genug, über meinen kleinen Witz zu lachen.
    Ero Shan, Herlak und ich frühstückten am nächsten Morgen zusammen. Dabei bediente uns das Mädchen, das uns gestern abend zum Essen gerufen hatte. Sie war so überaus schön, daß es fast nicht zu ertragen war. Ich hatte das Gefühl, als ob ich sie bedienen müßte und nicht umgekehrt. Sie war sehr jung. Überhaupt schien in Havatoo niemand wirklich alt zu sein.
    Natürlich überraschte mich diese Feststellung nicht, denn ich wußte von dem Unsterblichkeitsserum, das die amtorischen Wissenschaftler entwickelt hatten.
    »Ja«, sagte Ero Shan auf meine Frage, »wir könnten ewig leben, wenn es das Sanjong anordnen würde. Wenigstens könnten wir niemals an Altersschwäche oder Krankheit sterben. Aber wir sehen die Dinge anders. Unser Serum verschafft ei nem Menschen Immunität nur für etwa zwei- bis dreihundert Jahre, je nach seiner körperlichen Verfassung. Wenn die Wir kung schwächer wird, läßt der Tod nicht lange auf sich warten.«
    »Aber warum wollen Sie denn nicht ewig leben, wenn das schon möglich ist?« fragte ich.
    »Es ist ganz offensichtlich, daß – wenn wir alle unsterblich wären – die Zahl der zulässigen Geburten herabgesetzt werden

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