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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ist etwas, das wir in Havatoo auf keinen Fall dulden.«
    *
    Oft unterhielt ich mich mit Ero Shan über Duare. Ich wollte den Fluß überqueren und in Kormor nach ihr suchen, aber er überzeugte mich, daß das ein selbstmörderischer Versuch gewesen wäre. Da ich zudem keinen Grund zu der Vermutung hatte, daß sie sich überhaupt dort befand, gab ich den Gedanken schließlich auf.
    »Wenn ich nur ein Flugzeug hätte«, sagte ich, »würde ich schon eine Möglichkeit finden, in Kormor nach ihr zu suchen.«
    »Was ist ein Flugzeug?« fragte Ero Shan, der, als ich es ihm erklärte, ganz aufgeregt wurde. Die Kunst des Fliegens war in Amtor noch nicht gemeistert, zumindest nicht in den Gegenden, die ich bisher bereist hatte.
    Der Gedanke gefiel meinem Begleiter so sehr, daß er bald kaum ein anderes Gesprächsthema kannte. Ich erklärte ihm die verschiedenen Flugzeugtypen, die wir kannten und berichtete ihm auch von der Rakete, in der ich das Weltall zwischen der Erde und der Venus überwunden hatte. Am Abend brachte er mich dazu, Skizzen von den Maschinen anzufertigen. Sein In teresse schien sich schnell zur Besessenheit zu steigern.
    Als ich eines Abends in das Haus zurückkehrte, das ich jetzt mit Ero Shan teilte, wartete eine Nachricht auf mich. Sie stammte von einem Schreiber des Untersuchungsausschusses und in formierte mich über die Anschrift, unter der Nalte zu erreichen war.
    Da ich mich in der Stadt inzwischen auskannte, fuhr ich nach dem Abendessen mit meinem Wagen los. Ero Shan begleitete mich nicht, da er eine Verabredung hatte.
    Das Haus, in dem Nalte wohnte, lag an einer stillen Straße im Yorgan-Distrikt und war den Frauen vorbehalten, die die Grundschulen an der Korgan Lat, dem Boulevard der Krieger, säuberten. Ich wurde in einen großen Wohnraum geführt, in dem acht oder zehn Frauen saßen. Bei meinem Eintritt begrüß ten sie mich freundlich. Sie waren ausnahmslos schön und ge bildet – die Putzfrauen von Havatoo!
    Nalte freute sich über meinen Besuch, und da ich sie allein sprechen wollte, lud ich sie zu einer kleinen Fahrt ein.
    »Ich bin froh, daß Ihre Prüfung positiv war«, sagte ich, als wir die Richtung zur Korgan Lat einschlugen.
    Nalte lachte fröhlich. »Ich hab’s eben geschafft«, gestand sie. »Ich frage mich, was man in Andoo darüber sagen würde – die Tochter des Königs ist hier gerade gut genug, Fußböden zu schrubben!« Wieder lachte sie und es war offensichtlich, daß ihr Stolz nicht gelitten hatte. »Und was ist mit Ihnen, Carson Na pier? Ich bin sehr stolz auf Sie, denn ich habe gehört, daß man Ihnen einen hohen Posten zugewiesen hat.«
    Jetzt mußte ich lachen. »Ich habe die Prüfung überhaupt nicht bestanden«, sagte ich, »und man hätte mich umgebracht, wenn ich nicht eine Wissenschaft gekannt hätte, die in Amtor unbe kannt ist. Mein Selbstvertrauen hat einen ziemlichen Knacks abbekommen.«
    Wir fuhren die Korgan Lat entlang, durchquerten einen gro ßen Park und Aufmarschplatz, in dessen Mitte sich ein riesiges Stadion erhob und erreichten dann die Straße der Tore, die sich im Halbkreis viele Kilometer entlang der Außenmauer Havatoos erstreckt.
    Hier liegen Fabriken, Werkstätten und Läden in dem Gebiet zwischen der Straße der Tore und der Yorgan Lat, einer breiten Straße, die im Abstand von einem halben Kilometer parallel zur Außenmauer verlauft. Zahlreiche Läden säumten die Stra ßen und es herrschte ein lebhafter Verkehr.
    Zweimal fuhren wir die breite Straße hinauf und hinunter und genossen die Szene. Dann stellten wir den Wagen auf ei nem Parkplatz ab und ließen uns von einer Rolltreppe zum Bürgersteig hinauftragen.
    Die Schaufenster erinnerten mich sehr an die Einkaufsstra ßen auf der Erde, wenngleich die Auslagen weniger auf die zum Verkauf stehenden Waren aufmerksam machen, als dem Auge des Betrachters gefallen sollten.
    Nachdem wir das Schauspiel etwa eine Stunde lang genossen hatten, kaufte ich einige Kleinigkeiten ein – darunter auch ein Geschenk für Nalte – und brachte meine Begleiterin nach Hause.
    Am nächsten Morgen gab es viel zu tun, denn ich mußte meine Astronomie-Vorlesungen vorbereiten, und der Andrang der Lernbegierigen war so groß, daß ich mehrere Kurse zusammen stellen mußte. Da im Normalfall in Havatoo nur vier Stunden am Tag gearbeitet wurde, hatte ich mich vordringlich um die Ausbildung weiterer Lehrer zu bemühen, wenn die neue Wis senschaft allen Interessenten nahegebracht werden sollte.
    Ich war sehr geschmeichelt

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